§ 1.
Es ist aber an der Zeit, den vielnamigen Gott als den „Allherrschenden“ und den „Alten der Tage“ mit unserer Rede zu feiern. Das eine wird er genannt, weil er die allbeherrschende Grundlage aller Dinge ist, welche das Universum zusammenhält und umfängt und in sich das All basiert und begründet und umschlossen hält und unzerstörbar vollendet; als die Grundlage, welche aus sich das Weltganze gleichwie aus einer allbeherrschenden Wurzel hervorbringt und alles auf sich wie auf einen alltragenden Grund zurückwendet und zusammenhält, als ein allumfassender Ruheboden, der alles, was in seinem Einschluß liegt, in einer einzigen, alles überragenden Zusammenfassung sicherstellt und nichts von sich entfallen läßt, so daß etwas von seiner ganz vollkommenen Heimstätte losgerissen zugrunde ginge.1 Die Urgottheit wird aber auch insofern allbeherrschend genannt, als sie alles in ihrer Gewalt behält und über die regierten Wesen herrscht, ohne sich damit zu vermischen, für sie alle ein Gegenstand des Begehrens und der Liebe ist, allen das freigewollte Joch auferlegt und die süßen Wehen der göttlichen, allbeherrschenden und unvergänglichen Liebe gegen ihre eigene Güte einflößt. S. 139
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Zu ῥίζα παντοκρατορική vgl. Plot. Ennead. III 3. 7; III 8. 9; Prokl. in Tim. 64 D. ↩