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Œuvres Denys l'Aréopagite, ps. (520) Von den göttlichen Namen (Edith Stein)
IV. Das Gute, das Licht, das Schöne, die Liebe, der Eifer; das Böse ist weder ein Seiendes noch aus dem Seienden noch zum Seienden gehörig

4. Ursache der Himmel und der Himmelsbewegungen

Aber, was uns mitten durchschlüpfend entging, das Gute ist auch Ursache für die Anfänge und Abgrenzungen der Himmel, ebenso dieses unvermehrbaren und unverminderbaren, ganz unveränderlichen Stoffes und der lautlosen Bewegungen, wenn man so sagen darf, des gewaltigen Himmelsgewölbes sowie der Ordnungen der Sterne, ihrer Schönheit, ihrer Lichter, Stellungen und des vielfältigen, umherschweifenden Laufes mancher Gestirne sowie der beiden Leuchten, die von der Heiligen Schrift die großen genannt werden, Umlauf und Wiederkehr zu ihrem Ausgangspunkt, wonach bei uns Tage und Nächte abgegrenzt und die Monate und Jahre berechnet werden, die die Kreisbewegungen der Zeit und dessen, was in der Zeit ist, abgrenzen, zählen, ordnen und enthalten. Was soll man aber von dem Sonnenstrahl selbst sagen? Vom Guten geht das Licht aus und ist Abbild der Güte. Darum wird das Gute unter dem Namen »Licht« gepriesen, wie das Urbild, das im Abbild erscheint. Wie nämlich die Güte der Gottheit, die über alles ist, von den höchsten und reifsten Wesen bis zu den äußersten durchgeht und doch alle überragt, so daß weder die höchsten ihren Vorrang erreichen noch die niedersten ihren Umfang überschreiten, vielmehr alles erleuchtet, was sich erleuchten läßt, alles erschafft, belebt, zusammenhält, vollendet, das Maß des Seienden ist, die Zeit, Zahl und Ordnung, Umfang, Ursache und Ziel – so erleuchtet auch das sichtbare Abbild der göttlichen Güte, diese große, ganz strahlende und immer leuchtende Sonne, als ein ganz schwacher Nachhall des Guten alles, was an ihr teilhaben kann, und hat ein über-ausgebreitetes Licht, das sich über die ganze sichtbare Welt, die oben wie die unten, durch den Glanz ihrer Strahlen verteilt: Und wenn etwas nicht daran teilhat, so ist nicht die Schwäche oder geringe Reichweite ihrer Leuchtkraft schuld, sondern vielmehr bei dem Ding selbst der Mangel an Bereitschaft für das Teilhaben am Licht, weil es nicht zu dessen Aufnahme geeignet ist. Und tatsächlich verhält sich vieles so, daß der Sonnenstrahl daran vorbeigeht und etwas jenseits Liegendes erleuchtet; und nichts Sichtbares gibt es, das die Sonne mit der gewaltigen Kraft ihres Strahlens nicht erreichte. Ja, auch zur Entstehung der sinnenfälligen Körper trägt sie bei, erweckt sie zum Leben, nährt sie, fördert ihr Wachstum, vollendet, reinigt und erneuert sie; und das Licht ist Maß und Zahl der Jahre und Tage und unserer ganzen Zeit. Denn dies ist das Licht, obwohl es damals noch nicht gestaltet war, wovon der göttliche Moses sagt, daß es die erste Dreizahl unserer Tage abgrenzte. Und wie die Güte alles zu sich hinwendet und die erste Zusammenführerin des Zerstreuten ist als ur- einheitliche und einheitschaffende Gottheit, und wie alles nach ihr als dem Ursprung, Zusammenhalt und Ziel hinstrebt; und wie das Gute, nach den Worten der Schrift, das ist, woraus alles das Dasein erlangt hat und wie von der vollkommensten Ursache hervorgebracht ist, und worin alles Bestand und Zusammenhang hat, wie in einem alles tragenden Grund geborgen und gehalten; dem sich alles wie seinem Ziel zuwendet und wonach alles strebt, das Geistige und Vernunftschenkende wissentlich, das Sinnliche sinnlich, was keine Sinne hat, mit der angeborenen Bewegung des Lebensstrebens, das Leblose, nur Seiende durch eine Geneigtheit zum bloßen Teilhaben am Sein. Ebenso dem leuchtenden Vorbild ähnlich sammelt das Licht und wendet zu sich hin alles Seiende, das sichtbar, beweglich, dem Licht zugänglich, erwärmbar ist; darum hat Helios (die Sonne) seinen Namen daher, daß er alles ἀολλῆ (zusammengeschlossen) macht und das Zerstreute sammelt. Und alles Sinnenbegabte strebt ihm zu, um zu sehen, um bewegt, erleuchtet und erwärmt zu werden, um überhaupt vom Licht zusammengehalten zu werden. Ich sage nicht etwa nach der Lehre der Alten, daß die Sonne Gott sei und Schöpfer des Alls, der diese sichtbare Welt im eigentlichen Sinn lenke, sondern vielmehr, was in Gott unsichtbar sei, das wurde seit Erschaffung der Welt durch das, was erschaffen ist, als geistig Erfaßtes erblickt, auch Seine Ewige Kraft und Gottheit.

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