II.
Wie man dem Urheber aller Dinge, der über allem ist, geeint werden und Lobgesänge darbringen muß
Zu diesem überhellen Dunkel wünschen wir zu gelangen und durch Nicht- Sehen und Nicht-Erkennen zu schauen und zu erkennen, was das Schauen und Erkennen übersteigt, das Nicht-Schauen und Nicht-Erkennen selbst; denn dieses ist das wahre Schauen und Erkennen und der überwesentliche Lobpreis des Überwesentlichen durch Ausschaltung alles [endlichen] Seienden, ähnlich denen, die ein naturgewachsenes Götterbild bearbeiten und alles darum Gelagerte entfernen, was die reine Schau der verborgenen Gestalt hindert, und durch bloßes Entfernen die verborgene Schönheit, die ihm an sich eigen ist, an den Tag bringen. Ich glaube, man muß das Verneinen auf entgegengesetzte Weise rühmen wie das Setzen: Die Behauptungen stellten wir auf, indem wir mit dem Ersten begannen und über das Mittlere zum Letzten hinabstiegen; hier aber steigen wir vom Letzten zum Ersten auf, entfernen alles, um jene Unerkennbarkeit unverhüllt zu erkennen, die von allem Erkennbaren in allem Seienden verhüllt wird, und jene überwesentliche Dunkelheit zu schauen, die von allem Licht im Seienden verdeckt wird.