XXVIII. KAPITEL. Von dem, was nicht in unserer Macht steht.
Von dem, was nicht in unserer Macht steht, hat einiges in dem, was in unserer Macht steht, seine Gründe oder Ursachen, nämlich die Vergeltung unserer Handlungen in der gegenwärtigen und in der zukünftigen Welt, alles übrige aber hängt vom göttlichen Ratschluß ab. Denn das Entstehen aller Dinge hat seinen Grund in Gott, das Vergehen aber ward unserer Bosheit wegen zu Straf’ und Nutzen eingeführt. „Gott hat ja den Tod nicht gemacht, noch freut er sich am Untergang der Lebendigen 1.“ Durch den Menschen vielmehr, d. i. durch Adams Übertretung, ist der Tod gekommen 2, desgleichen auch die übrigen Strafen. Alles andere aber muß man Gott beilegen. Denn unsere Entstehung verdanken wir seiner schöpferischen Kraft, die Fortdauer seiner erhaltenden Kraft, die Leitung und Erhaltung seiner vorsehenden Kraft, den ewigen Genuß der Güter seiner Güte gegen die, die das Naturgemäße bewahren, wozu wir auch gebildet wurden. Da aber einige die S. 105 Vorsehung leugnen, so wollen wir auch über die Vorsehung noch ein paar Worte sprechen.