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Kirchengeschichte
Kapitel III. Der Kaiser, entrüstet über den Mord an Georg, tadelt die Alexandriner per Brief.
Der Kaiser, der über die Ermordung von Georg sehr entrüstet war, schrieb an die Bürger von Alexandria und tadelte ihre Gewalttätigkeit in den schärfsten Worten. Es wurde berichtet, dass diejenigen, die ihn wegen Athanasius verabscheuten, diese Untat an Georg verübten: aber was mich betrifft, so denke ich, dass es zweifellos wahr ist, dass solche, die feindliche Gefühle gegen bestimmte Personen hegen, oft mit Volksaufständen in Verbindung gebracht werden; dennoch weist der Brief des Kaisers die Schuld offensichtlich eher der Bevölkerung als irgendeinem unter den Christen zu. Georg war jedoch zu dieser Zeit und auch schon einige Zeit zuvor allen Ständen äußerst unangenehm, was ausreicht, um die brennende Empörung der Menge gegen ihn zu erklären. Dass der Kaiser das Volk des Verbrechens beschuldigt, geht aus seinem Brief hervor, der wie folgt formuliert war.
*Kaiser Cæsar Julian Maximus Augustus an die Bürger von Alexandria.
Wenn ihr auch weder vor Alexander, dem Gründer eurer Stadt, noch vor dem großen und heiligen Gott Serapis Respekt habt, wie kommt es dann, dass ihr nicht nur den allgemeinen Ansprüchen der Menschlichkeit und der sozialen Ordnung Rechnung tragt, sondern auch dem, was uns zusteht, dem alle Götter und besonders der mächtige Serapis das Reich der Welt übertragen haben und dem ihr deshalb alle Angelegenheiten des öffentlichen Unrechts vorbehalten solltet? Aber vielleicht hat dich der Impuls des Zorns und der Empörung, der sich des Geistes bemächtigt und ihn allzu oft zu den grausamsten Taten anregt, in die Irre geführt. Es scheint jedoch, dass ihr, als sich eure Wut einigermaßen beruhigt hatte, eure Schuld noch vergrößert habt, indem ihr dem, was ihr in der Erregung des Augenblicks begangen hattet, noch ein abscheuliches Vergehen hinzufügtet; noch habt ihr euch, obwohl ihr nur das gemeine Volk seid, geschämt, genau die Taten zu begehen, die ihr mit Recht verabscheut. Bei Serapis, ich beschwöre euch, sagt mir, wegen welcher ungerechten Tat ihr über Georg so entrüstet wart? Ihr werdet vielleicht antworten: Weil er Constantius seligen Andenkens gegen euch erzürnte; weil er ein Heer in die heilige Stadt einführte: weil der Statthalter Ägyptens daraufhin den heiligsten Tempel des Gottes seiner Bilder, Votivgaben und der anderen geweihten Geräte, die er enthielt, beraubt hat; der, als ihr den Anblick einer solch schändlichen Entweihung nicht ertragen konntet, sondern versucht habt, den Gott vor frevelhaften Händen zu schützen oder vielmehr die Plünderung dessen, was seinem Dienst geweiht war, zu verhindern, entgegen aller Gerechtigkeit, Gesetz und Frömmigkeit es wagte, bewaffnete Banden gegen euch zu schicken. Das tat er wohl, weil er Georg mehr fürchtete als Constantius; aber er hätte besser für seine eigene Sicherheit gesorgt, wenn er sich dieses tyrannischen Verhaltens nicht schuldig gemacht hätte, sondern in seiner früheren Mäßigung euch gegenüber verharrt hätte. Da ihr nun über Georg als Widersacher der Götter erzürnt seid, habt ihr eure heilige Stadt erneut beschmutzt, während ihr ihn vor den Richtern hättet anklagen müssen. Denn hättet ihr so gehandelt, so wäre weder Mord noch irgendeine andere ungesetzliche Tat begangen worden, sondern die Gerechtigkeit hätte euch von diesen schändlichen Ausschreitungen verschont, während sie ihm die für seine gottlosen Verbrechen gebührende Strafe auferlegt hätte. So wäre auch, kurz gesagt, der Anmaßung derjenigen Einhalt geboten worden, die die Götter verachten und weder Städte von solcher Größe noch eine so blühende Bevölkerung respektieren, sondern die Barbarei, die sie gegen sie ausüben, gleichsam zum Vorspiel ihrer Machtausübung machen. Vergleiche also diesen meinen jetzigen Brief mit dem, den ich dir vor einiger Zeit geschrieben habe. Mit welch hohem Lob habe ich Euch damals begrüßt! Aber jetzt, bei den unsterblichen Göttern, bin ich nicht in der Lage, Euch mit gleicher Bereitschaft zu loben, wegen Eurer abscheulichen Vergehen. Das Volk hat die Dreistigkeit besessen, einen Menschen wie einen Hund in Stücke zu reißen, und es hat sich dieses unmenschlichen Vorgangs nicht geschämt und war auch nicht darauf bedacht, seine Hände von dieser Verunreinigung zu reinigen, damit es sie unbefleckt von Blut vor den Göttern ausstrecken kann. Ihr werdet zweifellos sagen, dass Georg diese Strafe zu Recht verdient hat, und wir sind vielleicht bereit zuzugeben, dass er noch schlimmere Qualen verdient hat. Solltet Ihr darüber hinaus behaupten, dass er Eurer Meinung nach dieser Leiden würdig war, so könnte auch dies zugestanden werden. Solltet ihr aber hinzufügen, dass es euch zusteht, die für seine Vergehen gebührende Rache zu üben, so könnte ich dem keineswegs zustimmen; denn ihr habt Gesetze, denen sich jeder von euch zu unterwerfen hat, und deren Einhaltung ihr sowohl öffentlich als auch privat zu respektieren habt. Wenn ein Einzelner gegen diese weisen und heilsamen Vorschriften verstößt, die ursprünglich zum Wohle der Gemeinschaft aufgestellt wurden, entbindet das die übrigen von ihrem Gehorsam? Es ist ein Glück für euch, ihr Alexandriner, dass eine solche Gräueltat in unserer Regierungszeit verübt wurde, die wir aufgrund unserer Verehrung für die Götter und wegen unseres Großvaters und Onkels, deren Namen wir tragen und die Ägypten und eure Stadt regiert haben, noch immer eine brüderliche Zuneigung zu euch hegen. Sicherlich kann eine Macht, die es nicht duldet, dass man sie nicht respektiert, und eine Regierung, die über eine kräftige und gesunde Verfassung verfügt, eine solch zügellose Zügellosigkeit ihrer Untertanen nicht dulden, ohne die gefährliche Krankheit durch die Anwendung von ausreichend starken Mitteln schonungslos auszurotten. Wir werden uns jedoch in eurem Fall aus den bereits genannten Gründen auf die mildere und sanftere Medizin der Ermahnung und Ermahnung beschränken; wir sind überzeugt, dass ihr euch dieser Behandlungsweise um so bereitwilliger unterwerfen werdet, als wir wissen, dass ihr Griechen von ursprünglicher Abstammung seid und auch in eurem Gedächtnis und Charakter noch die Spuren der Herrlichkeit eurer Vorfahren bewahrt. Lasst dies unseren Bürgern von Alexandria zukommen.
So lautete der Brief des Kaisers.
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Church History
Chapter III. The Emperor Indignant at the Murder of George, rebukes the Alexandrians by Letter.
The emperor being highly indignant at the assassination of George, wrote to the citizens of Alexandria, rebuking their violence in the strongest terms. A report was circulated that those who detested him because of Athanasius, perpetrated this outrage upon George: but as for me I think it is undoubtedly true that such as cherish hostile feelings against particular individuals are often found identified with popular commotions; yet the emperor’s letter evidently attaches the blame to the populace, rather than to any among the Christians. George, however, was at that time, and had for some time previously been, exceedingly obnoxious to all classes, which is sufficient to account for the burning indignation of the multitude against him. That the emperor charges the people with the crime may be seen from his letter which was expressed in the following terms.
*Emperor Cæsar Julian Maximus Augustus to the Citizens of Alexandria. 1
Even if you have neither respect for Alexander the founder of your city, nor, what is more, for that great and most holy god Serapis; yet how is it you have made no account not only of the universal claims of humanity and social order, but also of what is due to us, to whom all the gods, and especially the mighty Serapis, have assigned the empire of the world, for whose cognizance therefore it became you to reserve all matters of public wrong? But perhaps the impulse of rage and indignation, which taking possession of the mind, too often stimulate it to the most atrocious acts, has led you astray. It seems, however, that when your fury had in some degree moderated, you aggravated your culpability by adding a most heinous offense to that which had been committed under the excitement of the moment: nor were you, although but the common people, ashamed to perpetrate those very acts on account of which you justly detested them. By Serapis I conjure you tell me, for what unjust deed were ye so indignant at George? You will perhaps answer, it was because he exasperated Constantius of blessed memory against you: because he introduced an army into the sacred city: because in consequence the governor 2 of Egypt despoiled the god’s most holy temple of its images, votive offerings, and such other consecrated apparatus as it contained; who, when ye could not endure the sight of such a foul desecration, but attempted to defend the god from sacrilegious hands, or rather to hinder the pillage of what had been consecrated to his service, in contravention of all justice, law, and piety, dared to send armed bands against you. This he probably did from his dreading George more than Constantius: but he would have consulted better for his own safety had he not been guilty of this tyrannical conduct, but persevered in his former moderation toward you. Being on all these accounts enraged against George as the adversary of the gods, you have again polluted your sacred city; whereas you ought to have impeached him before the judges. For had you thus acted, neither murder, nor any other unlawful deed would have been committed; but justice being equitably dispensed, would have preserved you innocent of these disgraceful excesses, while it brought on him the punishment due to his impious crimes. Thus too, in short, the insolence of those would have been curbed who contemn the gods, and respect neither cities of such magnitude, nor so flourishing a P. 80 population; but make the barbarities they practice against them the prelude, as it were, of their exercise of power. Compare therefore this my present letter, with that which I wrote you some time since. With what high commendation did I then greet you! But now, by the immortal gods, with an equal disposition to praise you I am unable to do so on account of your heinous misdoings. The people have had the audacity to tear a man in pieces, like dogs; nor have they been subsequently ashamed of this inhuman procedure, nor desirous of purifying their hands from such pollution, that they may stretch them forth in the presence of the gods undefiled by blood. You will no doubt be ready to say that George justly merited this chastisement; and we might be disposed perhaps to admit that he deserved still more acute tortures. Should you farther affirm that on your account he was worthy of these sufferings, even this might also be granted. But should you add that it became you to inflict the vengeance due to his offenses, that I could by no means acquiesce in; for you have laws to which it is the duty of every one of you to be subject, and to evince your respect for both publicly, as well as in private. If any individual should transgress those wise and salutary regulations which were originally constituted for the well-being of the community, does that absolve the rest from obedience to them? It is fortunate for you, ye Alexandrians, that such an atrocity has been perpetrated in our reign, who, by reason of our reverence for the gods, and on account of our grandfather and uncle 3 whose name we bear, and who governed Egypt and your city, still retain a fraternal affection for you. Assuredly that power which will not suffer itself to be disrespected, and such a government as is possessed of a vigorous and healthy constitution, could not connive at such unbridled licentiousness in its subjects, without unsparingly purging out the dangerous distemper by the application of remedies sufficiently potent. We shall however in your case, for the reasons already assigned, restrict ourselves to the more mild and gentle medicine of remonstrance and exhortation; to the which mode of treatment we are persuaded ye will the more readily submit, inasmuch as we understand ye are Greeks by original descent, and also still preserve in your memory and character the traces of the glory of your ancestors. Let this be published to our citizens of Alexandria.
Such was the emperor’s letter.
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Julian, *Ep. 10. ↩
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Artemius, whom the Emperor Julian afterwards beheaded for desecrating the pagan temple. ↩
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Philostorgius (VII. 10) calls this Julian ‘the governor of the East, who was the uncle on the maternal side of Julian the Apostate.’ Sozomen also (V. 7 and 8) and Theodoret ( H. E. III. 12, 13) furnish information regarding him, as well as Ammianus Marcellius XXIII. i. Cf. also Julian, Epist. XIII. (Spanheim, p. 382). ↩