• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Tertullian (160-220) Adversus Hermogenem

Übersetzung ausblenden
Gegen Hermogenes. (BKV)

28. Cap. Über die vermeintliche Unsichtbarkeit und den chaotischen Zustand der Materie.

Wir werden aber im Gegenteil nicht bloss beweisen, dass diese Erscheinungsweise der gegenwärtigen Erde angestanden habe, sondern auch, dass sie der vermeintlichen andern Erde nicht angestanden habe. Wenn die Materie so rein für sich Gott vorlag, d. h. ohne dass irgend ein Element im Wege stand — ausser ihr und Gott existierte ja noch nichts anderes, — so konnte sie gewiss nicht unsichtbar sein. Denn wenn Hermogenes auch behauptet, die Finsternisse hätten der Substanz der Materie angehaftet, — ein Punkt, auf den wir seiner Zeit noch antworten müssen, — so sind Finsternisse ja sogar für den Menschen S. 86 sichtbar — er sieht nämlich eben, dass es dunkel ist, — wie viel mehr noch für Gott. Wenn sie wirklich unsichtbar gewesen wäre, so hätte ihre Beschaffenheit gar nicht erkannt werden können. Woher hat also Hermogenes in Erfahrung gebracht, sie sei ungestaltet, verworren und ruhelos gewesen, da sie ja in Unsichtbarkeit verharrte? Sollte dies aber einen Gegenstand der göttlichen Offenbarung ausmachen, so muss er es beweisen. In ähnlicher Weise frage ich, ob sie wüst genannt werden kann? — Wüst ist gewiss dasjenige, was unvollkommen ist. Unvollkommen kann aber gewiss nur das Erschaffene sein. Denn das, was bei seiner Erschaffung zu kurz gekommen ist, das ist eben unvollkommen. Ganz gewiss. Also, die Materie, die ja überhaupt gar nicht erschaffen worden ist, konnte nicht unvollkommen sein. War sie aber nicht unvollkommen, so war sie auch nicht wüst. Da sie, weil ungeschaffen, keinen Anfang hat, so war sie auch frei vom Mangel an Vollendung. Denn ein roher unvollendeter Zustand ist uns eine Beigabe des Gewordenen. Eine Erde dagegen, die geschaffen worden war, verdiente auch wüst genannt zu werden. Denn sobald sie geworden war, hatte sie, ehe sie vollkommen wurde, Raum für Unvollkommenheiten.

Übersetzung ausblenden
Against Hermogenes

Chapter XXVIII.--A Curious Inconsistency in Hermogenes Exposed. Certain Expressions in The History of Creation Vindicated in The True Sense.

But we shall show not only that this condition 1 agreed with this earth of ours, but that it did not agree with that other (insisted on by Hermogenes). For, inasmuch as pure Matter was thus subsistent with God, 2 without the interposition indeed of any element at all (because as yet there existed nothing but itself and God), it could not of course have been invisible. Because, although Hermogenes contends that darkness was inherent in the substance of Matter, a position which we shall have to meet in its proper place, 3 yet darkness is visible even to a human being (for the very fact that there is the darkness is an evident one), much more is it so to God. If indeed it 4 had been invisible, its quality would not have been by any means discoverable. How, then, did Hermogenes find out 5 that that substance was "without form," and confused and disordered, which, as being invisible, was not palpable to his senses? If this mystery was revealed to him by God, he ought to give us his proof. I want to know also, whether (the substance in question) could have been described as "void." That certainly is "void" which is imperfect. Equally certain is it, that nothing can be imperfect but that which is made; it is imperfect when it is not fully made. 6 Certainly, you admit. Matter, therefore, which was not made at all, could not have been imperfect; and what was not imperfect was not "void." Having no beginning, because it was not made, it was also unsusceptible of any void-condition. 7 For this void-condition is an accident of beginning. The earth, on the contrary, which was made, was deservedly called "void." For as soon as it was made, it had the condition of being imperfect, previous to its completion.


  1. Habitum. ↩

  2. Deo subjacebat. ↩

  3. See below, ch. xxx. p. 494. ↩

  4. Matter. ↩

  5. "Compertus est" is here a deponent verb. ↩

  6. Minus factum. ↩

  7. Rudimento. Tertullian uses the word "rudis" (unformed) for the scriptural term ("void"); of this word "rudimentum" is the abstract. ↩

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Editionen dieses Werks
Adversus Hermogenem vergleichen
Übersetzungen dieses Werks
Against Hermogenes
Contre Hermogène vergleichen
Gegen Hermogenes. (BKV)

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung