Tertullian 160-220
Adversus Hermogenem
Gegen Hermogenes. (BKV)
Bibliographische Angabe
Gegen Hermogenes. (Adversus Hermogenem) In: Tertullians sämtliche Schriften. Aus dem Lateinischen übersetzt von Karl Adam Heinrich Kellner. Köln 1882. (Translation, Deutsch)
||
Download
Editionen dieses Werks
Adversus Hermogenem | vergleichen |
Übersetzungen dieses Werks
Against Hermogenes | vergleichen |
Contre Hermogène | vergleichen |
Gegen Hermogenes. (BKV) |
Inhaltsangabe
- Gegen Hermogenes. (Adversus Hermogenes)
- 1. Cap. Die Person des Hermogenes. Seine Lehre ist mit der Kirchenlehre verglichen ganz neu und jungen Datums, wenn auch im übrigen von den Stoikern entlehnt.
- 2. Cap. Zwei Argumente des Hermogenes, woraus hervorgehen soll, Gott habe die Welt aus der Materie geschaffen. Es lassen sich nur drei Fälle denken: Gott habe die Welt entweder aus sich, aus nichts oder aus einer vorhandenen Materie geschaffen. Das erste und zweite, behauptet er, sei unmöglich, also finde das dritte statt.
- 3. Cap. Wenn die Materie, argumentiert er weiter, nicht immer existiert hätte, so wäre Gott nicht immer Herr gewesen; denn er hätte dann kein Objekt seiner Herrschaft gehabt. Dieses Argument aber kehrt sich gegen Hermogenes selber.
- 4. Cap. Wenn die Materie ewig wäre, so würde sie dadurch Gott gleichgestellt und ebenfalls Gott sein.
- 5. Cap. Hermogenes will das nicht zugeben und verfällt darum in einen Widerspruch gegen das richtige Denken.
- 6. Cap. Er sagt weiter, die Materie besitze unbeschadet der Eigenschaften Gottes die Ewigkeit und andere göttliche Eigenschaften. Man kann ihm aber seinen Satz auch umkehren und sagen: Gott besitzt sie unbeschadet der Materie. Es kommt nun darauf an, was denn die Materie im Unterschiede von Gott für Eigenschaften besitze.
- 7. Cap. Die Materie soll nach Hermogenes kleiner und geringer sein als Gott. Das ist bei seinen Voraussetzungen unmöglich.
- 8. Cap. Wenn Gott zu seiner Schöpfung ihrer bedurfte, so ist er von ihr abhängig.
- 9. Cap. Ausserdem war sie nach seinen Voraussetzungen schlecht, und Gott nicht eigentlicher Herr derselben. Wie kam er also dazu, aus ihr etwas zu schaffen?
- 10. Cap. Fortsetzung und Schluss dieses Arguments.
- 11. Cap. Die Materie kann aber unmöglich böse sein, wenn sie ewig ist; denn das Ewige ist das höchste Gut.
- 12. Cap. Nun aber schuf Gott auch gute Geschöpfe aus der Materie nach Gen. 1, 21. Sie müsste also ihren bösen Charakter abgelegt haben, hätte sich folglich verändert, und wäre darum nicht ewig.
- 13. Cap. Wenn sie sich nicht verändert hat, so müsste sie von Anfang an beides, gut und böse, gewesen sein, und auch das Gute wäre nicht Gott zu verdanken, sondern alles hätte seinen Ursprung in der Materie, und es wäre auch mit dem guten Gott der Gnostiker vorbei.
- 14. Cap. Hermogenes will hiergegen mit der Ausflucht helfen, die Materie habe nur die Gelegenheit zum Schaffen geboten, der schöpferische Wille aber gehöre Gott allein zu. Auch dann bliebe Gott von der Materie abhängig.
- 15. Cap. Wenn also das Gute weder aus der Materie noch aus Gott entstanden ist, so muss es wohl aus Nichts hervorgegangen sein, und noch mehr das Böse; sonst kommt man immer auf Widersprüche.
- 16. Cap. Zusammenfassung der bisherigen Argumente und der logisch syllogistischen Widerlegung des Hermogenes.
- 17. Cap. Fortsetzung und Abschluss derselben.
- 18. Cap. Wenn Hermogenes eine eingehendere Lösung der Schwierigkeiten der Schöpfungslehre wünschte, so hätte ihm die heilige Schrift, besonders die Weisheitsbücher in der Lehre von der Sophia den richtigen Weg dazu weisen können.
- 19. Cap. Über die Missdeutung der Stelle: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Gen. 1, 1.
- 20. Cap. Weitere Beweise dafür, dass die hl. Schrift nicht lehrt, Gott habe aus einer vorhandenen Materie geschaffen. Sprichw. 8, 22 u. Joh. 1, 1 u. 3.
- 21. Cap. Hat Gott die Welt aus einer vorhandenen Materie geschaffen, so müsste die hl. Schrift dies deutlich sagen; im umgekehrten Falle aber war es nicht nötig.
- 22. Cap. Dies ist dann auch wirklich die Methode, die in der hl. Schrift beobachtet wird.
- 23. Cap. Ob das Vorhandensein einer uranfänglichen chaotischen Materie, aus der Gott die Erde erschuf, von der hl. Schrift, Gen. 1, 2, gelehrt werde?
- 24. Cap. Es spricht von vornherein gegen Hermogenes, dass der Ausdruck „Materie” der hl. Schrift ganz unbekannt ist.
- 25. Cap. Er will daher unter dem Ausdruck „Erde”, Gen. 1, 2, die Materie verstanden wissen. Das führt aber zu Widersprüchen.
- 26. Cap. Fortsetzung.
- 27. Cap. Fortsetzung.
- 28. Cap. Über die vermeintliche Unsichtbarkeit und den chaotischen Zustand der Materie.
- 29. Cap. Wie die successive Erschaffung und Einrichtung der Erde zu verstehen sei.
- 30. Cap. Die Erwähnung der Finsternisse, des Abgrundes, der Gewässer und des Geistes Gottes, Gen. 1, 2, spricht gegen die Annahme einer chaotischen Materie.
- 31. Cap. Diese Dinge sind nicht Beweise für das Dasein einer solchen Materie, sondern dienen zur Charakterisierung der ursprünglichen Beschaffenheit des Himmels und der Erde.
- 32. Cap. Abschluss der Erörterung über den Schöpfungsbericht des Moses. Derselbe weiss von einer Materie, wie sie Hermogenes lehrt, nichts.
- 33. Cap. Rückblick auf das Bisherige.
- 34. Cap. Auch der in der hl. Schrift angekündigte Untergang der jetzigen Welt ist ein Beweis ihrer Erschaffung aus nichts.
- 35. Cap. Über die Beschaffenheit seiner angeblich ewigen Materie vermag Hermogenes nichts befriedigendes zu sagen. Er meint, sie sei weder körperlich noch unkörperlich.
- 36. Cap. An andern Stellen gibt er sie wieder für körperlich und zugleich unkörperlich aus.
- 37. Cap. Hinsichtlich ihrer moralischen Beschaffenheit soll die Materie nach Hermogenes' Lehre weder gut noch schlecht sein.
- 38. Cap. Er weist ihr einen Raum und räumliche Grenzen an, was ihn ebenfalls zu Widersprüchen mit sich selbst führt.
- 39. Cap. Die Veränderungen, welche Gott mit der Materie vorgenommen haben soll, sind ein Widerspruch gegen ihre sonst behauptete Ewigkeit.
- 40. Cap. Sie enthalten auch einen Widerspruch in sich.
- 41. Cap. Die Materie habe sich nach Hermogenes' Lehre zwischen Gut und Böse gleichmässig hin- und herbewegt. Dadurch werden aber das Gute und das Böse materielle Substanzen.
- 42. Cap. Weitere Widersprüche, in die sich Hermogenes mit seiner Lehre von der Bewegung der Materie verwickelt.
- 43. Cap. Fortsetzung.
- 44. Cap. Der Akt des Schaffens soll nach Hermogenes so vor sich gegangen sein, dass Gott sich räumlich der Materie genähert habe.
- 45. Cap. Das ist aber eine der hl. Schrift ganz unbekannte Theorie.