Briefe des heiligen Bonifacius I.
Bonifacius übernahm von seinem Vorgänger den Streit mit den Bischöfen Africas über die Appellation, welcher erst unter seinem Nachfolger Cölestinus beendigt wurde. Das zwischen Bonifacius und Eulalius entstandene Schisma wurde durch kaiserlichen Spruch, der allerdings auf dem wahrheitsgetreuen Bericht des römischen Klerus beruhte, entschieden und führte eine, freilich wieder durch die Interpellation des Papstes veranlaßte Stellung des weltlichen Regimentes zur Papstwahl herbei, welche dieser und der Kirche gefährlich und schädlich werden mußte, sobald die späteren Kaiser sich nicht mehr als Schutzherren, sondern als Herren der Kirche in die Papstwahl einmengten. Die bereits auskeimenden ehrgeizigen Pläne der Bischöfe von Constantinopel wußte Bonifacius durch Energie und Wachsamkeit zu vereiteln. Die zum Schaden der übrigen Kirchen Galliens ungebührlich ausgedehnte Macht des Bischofs Patroclus von Arles wies er wieder in die gehörigen Schranken zurück. Aus einem Schreiben des heiligen Augustinus an Bonifacius ersehen wir, daß Beide einen schriftlichen und freundschaftlichen Verkehr unterhielten, und verdanken wir demselben die Abfassung von vier gegen die Pelagianer gerichteten Büchern dnrch den heil. Angustinus. Von den echten Schreiben dieses Papstes nahm Pseudoisidor vier in seine Sammlung auf. Ausserdem existiren Fragmente zweier unechter Briefe, im Pontificalbuche zwei ihm zugetheilte Decrete, bei Gratian ausser den den echten Schreiben entlehnten noch sieben unter dem Namen eines Papstes Bonifacius, in der Sammlung von fünf Büchern zwei Decrete. S. 310
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Im Maartyrologium wird seiner am 25. October gedacht. ↩