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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Boniface Ier, pape (418-422) Epistulae Briefe (BKV)
I. Echte Schreiben.
8. Schreiben des P. Bonifacius I. an den Kaiser Honorius.

Text.

Bonifacius, der Bischof, (entbietet) dem Kais er Honorius (seinen Gruß).

„Die Sorge für meine Kirche, bei welcher mir unser Gott das Bischofsamt übertrug, während ihr die menschlichen Angelegenheiten leitet, zwingt mich, deren Bedürfnisse, obwohl noch krank, auf Ansuchen aller Bischöfe und Kleriker und in Folge der Beunruhigungen der christlichen Gemeinde1 dem christlichen Herrscher vorzutragen. Denn wenn etwas Ungebührliches geschieht, so werdet nicht ihr Schuld haben, die ihr Alles mit Gerechtigkeit und Mäßigung ordnet, sondern wir werden als Schuldige erscheinen, da wir aus Saumseligkeit schwiegen und die Ruhe des Staates und den Frieden der Kirche stören ließen. Da du nemlich von Gottes Gnaden die menschlichen Angelegenheiten als Verehrer der göttlichen Religion leitest, so wird es unsere Schuld sein, wenn unter eurer glorreichen Herrschaft, welche, wie es bekannt ist, das Göttliche stets sehr gerne beschützte, das nicht den festen und dauerhaften Schutz des Rechtes genießt, was durch so lange Zeit und auch unter jenen Herrschern, welche die Sorge für unsere Religion nicht angieng, nemlich unter den heidnischen, aufrecht blieb, und unter der Herrschaft euerer Milde das Unerlaubte ungescheut verübt wird. Denn die Kirche selbst ruft deine Frömmigkeit, christlicher Kaiser, an, zwar durch meinen Mund, aber mit ihrer Liebe (für dich) Ehrwürdigen, sie, welche Christus, unser Gott, der treue Lenker und Leiter eueres Kaiserreiches, als seine einzige Braut und unversehrte Jungfrau bewacht,2 daß ihr keine Fluthen der ihr nachstellenden Stürme gegen sie anprallen und ihre Ruhe nicht durch den Ausbruch eines ungewohnten Unwetters stören lasset, S. 336 ruhmreichster und friedfertigster durchlauchtigster Kaiser! Die Kirche selbst also, des Einen Braut, eure Mutter, wendet sich mit dieser Gesandtschaft, welche sie ihren Bischöfen übertrug, an euere Frömmigkeit und wiederholt das Vergangene und Gegenwärtige. 3 Unter euerer frommen Herrschaft ist nun das Volk sicher, Gott sowohl als dir, dem christlichen Fürsten, treu ergeben. Denn siehet in die Feier der Geheimnisse selbst, in ihre Gebete, welche sie für das Glück eueres Kaiserreiches verrichtet, wo sie in Gegenwart des heiligen Petrus, da es bei ihm geschieht und es sich um dessen Stuhl handelt, 4 mit bekümmerten Worten um die Erhaltung der Religion bittet, mischt sich dieß ängstlich besorgte Bittgebet, daß sie 5 nicht die einmal durch Anstiften des Versuchers entfesselte Zwietracht von dem gewohnten Gottesdienste auf verschiedene Abwege hinreisse. Sie6 würde noch mehr hinzufügen, christlicher Kaiser, wenn sie nicht bei dir ihrer Angelegenheiten sicher wäre und in der Unterdrückung der Götzen, in der Besserung der Häretiker durch deinen Glauben, welcher den Gottesdienst zugleich mit deinem Kaiserreiche in steter Blüthe erhält, gesiegt hätte. Sie hat die Zuversicht, daß dem Geist deiner Sanftmuth die Verehrung seiner Religion innig verbunden sei, da ihr, was immer ihr gedeihlich ist, thut, mit meinen Brüdern und Mitbischöfen, sehr erprobten Männern, welche von mir und von Allen, welche diese Kirche ausmachen, an dich gesandt sind, verhandelt; möget ihr, das bitten wir, mit Diesen. welche diese Sache der heiligen Religion befördern, in der Stadt euerer Sanftmuth in jenem Geiste, mit wel- S. 337 welchem ihr die Bitten gewähret, zum immerwährenden Heile des Zustandes der ganzen Kirche berathen. 7 Gegeben am 1. Juli.


  1. Dabei ist wohl nur an etwa wieder bevorstehende Unruhen in Folge einer neuen zwiespaltigen Papstwahl zu denken. ↩

  2. II. Cor. 11, 2. ↩

  3. Das Vergangene ist vielleicht auf das Schisma zwischen Damasus und Ursicinus beziehen, das Gegenwärtige auf das letzte zwischen Bonifacius und Eulalius. ↩

  4. Der ganze unklare Satz lautet: ... inter preces suas, quas pro vestri felicitati dependit Imperii, teste apud quem et de cujus sede agitur sancto Petro. ↩

  5. Hos zu beziehen auf poopulus, also ═ populum. ↩

  6. Zu verstehen: die Kirche. ↩

  7. 2. Decret. cf. D. XCVII. c. 1. (der ganze Brief). ↩

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