Einleitung und Inhalt.
Wir sahen, wie fest P. Bonifacius bei Gelegenheit der Bestätigung des Perigenes zum Bischof von Corinth auf den dem apostolischen Stuhle über die Provinz Illyricum zustehenden Patriarchalrechten beharrte. Dagegen suchten schon jetzt die Bischöfe von Constantinopel ihren Einfluß und ihre Machtsphäre immer mehr zu erweitern, und sicherlich war es der Bischof Attikus von Constantinopel, welcher dem oströmischen Kaiser Theodosius das in gegenwärtigem Schrei- S. 339 enthaltene Gesetz über die Unterwerfung Illyricums unter den Bischof von Constantinopel erschlich, wenn Jener auch sagt, er sei hiezu durch die Bitten der illyrischen Bischöfe bewogen worden. Es ist auch kein Zweifel, daß Kaiser Honorius nur auf die Bitten und Vorstellungen des Papstes das in der folgenden Nummer aufgeführte Schreiben an seinen Neffen Theodosius mit dem Ansuchen übersandte, er möge jenes Gesetz ausheben; wie bereitwillig Theodosius das dem apostolischen Stuhle zugefügte Unrecht wieder gutmachte, zeigt seine Antwort an den Kaiser Honorius. Nur das Gesetz des Theodosius trägt ein Datum, doch dürfen wir wohl annehmen, daß die zwei folgenden hiedurch veranlaßten Schreiben von demselben der Zeit nach nicht weit entfernt sind.