Text.
Cölestinus, der Bischof, (entbietet) dem Kaiser Theodosius (seinen Gruß).
1. Obwohl es hinreicht, daß die Sorge euerer Milde um die Vertheidigung des katholischen Glaubens, welchem ihr aus Liebe zu Christus, unserem Gott, dem Denker eueres Reiches, auf alle Weise beizustehen euch beeilet, diesen, nach Verurtheilung des Irrthums schlechter Lehren, unversehrt und unbefleckt bewahret, indem ihr hiemit euerem Reiche stets eine Stütze schaffet, weil ihr wisset, daß euer Reich festeren Bestand haben werde, wenn es sich auf die Ehrfurcht gegen die heilige Religion stützet, so widmet dennoch ein Jeder von uns seinem bischöflichen Amte gemäß alle seine Kräfte dieser himmlischen Sorge und Ehre und sind auch wir auf der von dir anbefohlenen Synode in unseren Gesandten gegenwärtig, indem wir euere Frömmigkeit bei dem göttlichen Gerichte bitten und beschwören, daß euere Sanftmuth keine störende Neuerung dulde und Jene nicht. gewähren lasse, welche die Macht der göttlichen Majestät in das Maß menschlicher Discussion einzuengen suchen, wodurch der kirchliche Friede gestört würde.
2. Wichtiger soll euch die Angelegenheit des Glaubens sein als die des Reiches, und mehr soll euere Milde um den Frieden der Kirchen besorgt sein als um die Sicher- S. 466 heit aller Länder. Denn alles Gedeihen folgt, wenn zuerst bewahrt wird, was vor Gott größeren Werth hat. Abraham erblühte im Glauben und erfüllte die ganze Erde mit dem Ruhme seiner Nachkommenschaft. Moses, der Befreier des Volkes, waffnete sich mit dem Eifer des Herrn wider Diejenigen, welche er von der wahren Gottesverehrung abfallen sah. Den König David schützte der Herr, daß er ihm seine Feinde unterjochte, weil er seine Gebote im Reiche beobachtete. Durch den Schutz dieser Beispiele vertheidigt, beschützet, ich bitte darum, im Glauben, in Beobachtung und Tugend die Verehrung der ganzen Kirche gegen unseren gütigsten Gott, auf daß nicht die Uneinigkeit Etwas erringe. Denn zum Nutzen eueres Reiches geschieht, was immer für die Ruhe der Kirche oder aus Ehrfurcht für die heilige Religion gethan wird.
3. Dieses, glorreichster und friedfertigster erhabener Kaiser, was, wie wir wissen, euerem Herzen nahe liegt, weil wir nicht zweifeln, daß Gott darin wohnet, tragen durch meine Brüder und Mitbischöfe Arcadius und Projectus und meinen Mitpriester Philippus, unsere Gesandten, euerem kaiserlichen Ohre vor, indem wir von euerer Frömmigkeit flehentlich erbitten, daß, was, wie wir glauben, euch innewohnt, und um was ihr Gott bittet, ihr Dieses auch in der Angelegenheit des Glaubens selbst gewähren möget. Gegeben am 15. Mai unter dem Consulate des Bassus und Antiochus. 1
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D. i. i. J. 431. ↩