Einleitung und Inhalt.
In diesem Schreiben, welches zugleich mit einem an S. 467 den Kaiser Theodosius auf der 5. Sitzung vom 17. Juli, nach der Secession der Partei des Johannes von Antiochien abgefaßt wurde, berichtet die Synode über ihre bisherige Thätigkeit von dem kaiserlichen Berufungsschreiben an, mit dem Bemerken, daß sie den Cyrillus und Memnon (gegenüber der Anklage und Verurtheilung durch die Partei des Johannes) für ganz unschuldig erklärt habe und die innigste Kirchengemeinschaft mit ihnen unterhalte. Sehr wichtig ist dieses Schreiben auch besonders dadurch, weil wir nur aus ihm erfahren, daß in der ephesinischen Synode (jedoch nicht, in welcher Sitzung) auch die abendländischen Acten über die Verurtheilung der Pelagianer und Cälestianer verlesen und das päpstliche Urtheil über dieselben allgemein gebilligt worden sei. Die lateinische Übersetzung des ursprünglich griechisch verfaßten Schreibens ist durch ihre sclavische Worttreue oft undeutlich, ja geradezu unrichtig, doch von großem Ansehen, weil sich Papst Nicolaus I. in dem Schreiben an den Kaiser Michael derselben bediente.