Text.
Dem im Herrn der Herren geliebtesten Herrn, dem heiligen Bruder und Mitpriester Sixtus (entbietet) Augustinus Gruß im Herrn.
1. (Cap. 1.) In dem Briefe, welchen ich durch unsern theuersten Bruder, den Akolythen Albinus sandte, versprach ich, einen ausführlicheren durch unsern heiligen Bruder und Mitpriester Firmus zu senden, welcher uns das Schreiben deiner Aufrichtigkeit brachte, das, voll der Reinheit deines Glaubens, uns solch' große Freude bereitete, daß wir sie mehr haben fühlen als aussprechen können. Denn wir müssen es deiner Liebe gestehen, wir waren gar sehr betrübt, da das Gerücht vorgab, daß du den Feinden der christlichen Gnade gewogen seist. Damit jedoch diese Traurigkeit aus unsern Herzen verscheucht werde, verschwieg zuerst dasselbe Gerücht nicht, daß du der Erste ihnen vor einer überaus zahlreichen Menge das Anathem verkundigtest. Hierauf folgte mit dem nach Afrika gesandten Schreiben des apostolischen Stuhles1 über die Verurtheilung derselben auch dein Brief an den ehrwürdigen Greis Aurelius, welcher trotz seiner Kürze dennoch deinen Eifer gegen ihren Irrthum hinlänglich anzeigte. Nun aber da der Glaube der römischen Kirche selbst, welcher besonders der selige Apostel Paulus über die Gnade Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus Vieles und vielfach lehrte, deutlicher und weitläufiger in deinem Schreiben erklärte, was du über und gegen jene Lehre denkest, schwand nicht nur jede Wolke der Traurigkeit aus unseren Herzen, sondern es er- S. 588 goß sich auch ein so großes Licht der Freude daselbst, daß jene Traurigkeit und Angst in uns nichts Anderes in uns bewirkt zu haben schien, als ein desto größeres Auflodern der darauffolgenden Freude.
2. Obwohl wir also, theuerster Bruder, dich nicht sehen mit den Augen des Fleisches, so halten wir dich dennoch im Geiste fest, im Glauben an Christus, in der Gnade Christi, in den Gliedern Christi, wir umarmen und küssen dich, und wenn der heiligste und getreueste Überbringer unserer wechselseitigen Gespräche von uns zu dir zurückkehrt, welcher, wie du wolltest, uns nicht nur dein Schreiben überbringen, sondern auch ein Erzähler und Zeuge des Geschehenen sein sollte, so beantworten wir das Erwiderungs-chreiben und besprechen uns etwas langer mit dir, indem wir dich ermahnen, daß du Jene unermüdet belehren mögest, mit deren Erschütterung du dir, wie wir erfuhren, alle mögliche Mühe gegeben. Denn es giebt Einige, welche meinen, sie müßten die so gerecht verurtheilten Gottlosigkeiten auch ferner mit aller Freimüthigkeit vertheidigen; es giebt auch Solche, welche sich in Geheim in die Häuser einschleichen und, was fie offen und laut zu verkünden fürchten, in Geheim auszustreuen nicht ruhen. Es giebt aber auch Solche, die, von großer Furcht überwältigt, gänzlich schweigen, allein im Herzen noch festhalten, was sie mit dem Munde vorzubringen nicht mehr wagen, die jedoch den Brüdern aus der früheren Vertheidigung der Lehren selbst ganz gut bekannt sein können. Demnach müssen die Einen mit größerer Strenge in Schranken gehalten, Andere mit größerer Wachsamkeit ausgeforscht, Andere zwar milder behandelt, aber keineswegs lässiger belehrt werden, damit, wenn man schon nicht fürchtet, daß sie Andere verderben, man doch sie nicht vernachlässigt, damit sie nicht zu Grunde gehen.
3. (Cap. 2.) Denn da sie glauben, der freie Wille gehe ihnen verloren, wenn sie nicht lehren, der Mensch be- S. 589 sitze den guten Willen ohne den Beistand Gottes, sehen sie nicht ein, daß sie (hiedurch) den Willen des Menschen nicht kräftigen, sondern dazu verleiten, daß er sich zu eitlem Hochmuth erhebe, nicht aber auf den Herrn wie auf einen festen Felsen sich stütze. Denn der Wille wird vom Herrn zubereitet.
4. Da sie aber meinen, sie würden Gott für parteiisch halten, wenn sie glauben, daß er ohne alle vorhergehenden Verdienste sich erbarmt, wessen er will, und beruft, wen er würdiget, und gottesfürchtig macht, wen er will, dabei beachten sie zu wenig, daß dem Verdammten die gerechte Strafe ertheilt werde, dem Befreiten die unverdiente Gnade, so daß sich Jener nicht beklagen darf, als habe er sie nicht verdient, Dieser aber sich nicht rühmen darf, als sei er deren würdig gewesen; daß ferner dort kein Ansehen der Person gelten könne, wo es eine und dieselbe Masse der Verdammung und der Schuld mit sich bringt, daß der Befreite von dem nicht Befreiten lernt, daß auch ihm die Strafe gebührte, wenn die Gnade ihn nicht unterstützte. Ist es aber Gnade, so ist sie sicherlich nicht für Verdienste, sondern aus reiner Güte geschenkt.
5. Sie sagen aber, „es sei ungerecht, daß in einer und derselben Masse der Eine befreit, der Andere gestraft werde." Demnach ist es also gerecht, daß Beide gestraft werden. Wer möchte das leugnen? Sagen wir also Dank dem Erlöser, wenn wir sehen, daß uns nicht Das widerfahre, was, wie wir aus der Verdammung Ähnlicher erkennen, auch uns gebührt hätte. Denn würde jeder Mensch befreit werden, so bliebe es wirklich verborgen, was der Sünde der Gerechtigkeit nach gebührt; würde Keiner (befreit werden, so bliebe verborgen), was die Gnade spendet. Daß wir uns also in dieser so schwierigen Frage vielmehr der Worte des Apostels bedienen: 2 „Da Gott seinen Zorn zeigen und seine S. 590 Macht kund thun wollte, trug er in vieler Geduld die Gefäße des Zornes, welche zum Verderben bereitet waren; und damit er den Reichthum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit offenbare." Wem kann das Gefäß nicht sagen: Warum hast du mich so gemacht, da er doch die Macht hat, aus derselben Masse das eine zu einem Gefäße der Ehre, das andere zu einem der Schmach zu machen? Weil nun diese ganze Masse verdammt ist, so theilt er die verdiente Schmach nach Gerechtigkeit aus, die Ehre schenkt er unverdient aus Gnaden nicht nach dem Vorzug eines Verdienstes, nicht nach der Nothwendigkeit des Verhängnisses, nicht nach der Unbesonnenheit des Zufalles, sondern nach der Tiefe der Reichthümer der Weisheit und Erkenntniß Gottes, welche der Apostel nicht erschließt, vielmehr als verborgen anstaunt, wenn er ausruft:3 „O Tiefe des Reichthums der Weisheit und Erkenntniß Gottes ! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und wie unerforschlich seine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Rathgeber gewesen? Oder wer hat ihm zuerst Etwas gegeben, daß es ihm wieder vergolten werde? Denn von ihm und durch ihn und in ihm ist Alles. Ihm sei Ehre in Ewigkeit. Amen."
6. (Cap. 3.) Sie aber wollen nicht, daß ihm Ehre sei in der Rechtfertigung der Gottlosen aus reiner Gnade, da sie seine Gerechtigkeit nicht kennen und ihre eigene aufstellen wollen, oder, wenn sie schon durch die Stimme der (die Gnade Gottes) laut bekennenden Gottesfürchtigen und Frommen bedrängt sind, dann gestehen sie, daß sie zum Besitze und zur Ausübung der Gerechtigkeit von Seite Gottes so unterstützt werden, daß von ihrer Seite irgend ein Verdienst vorausgeht, als ob sie früher Etwas geben wollten, damit ihnen von Dem vergolten werde, von dem es heißt:4 „Wer hat ihm zuerst Etwas gegeben, daß es ihm wieder S. 591 vergolten werde?" und als ob sie mit ihrem Verdienste Jenem vorausgiengen, von dem sie hören oder vielmehr nicht hören wollen:5 „Denn von ihm und durch ihn und in ihm ist Alles." In welchen Reichthümern aber besteht die Tiefe seiner Weisheit und Erkenntniß? Zu ihnen gehört der Reichthum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit, welche er an Kindes Statt beruft, welchen Reichthum er auch durch die Gefäße des Zornes offenbaren will, welche zum Verderben bereitet sind. Welches sind ferner seine unerforschlichen Wege, wenn nicht die, von denen im Psalme6 gesungen wird: „Alle Wege des Herrn sind Barmherzigkeit und Wahrheit." Also unerforschlich ist seine Barmherzigkeit und Wahrheit, weil er sich erbarmt, wessen er will, nicht nach der Gerechtigkeit, sondern aus gnädiger Barmherzigkeit, und verhärtet, wen er will, nicht aus Ungerechtigkeit, sondern aus wahrer Strafe. Diese Barmherzigkeit und Wahrheit aber begegnen sich so, weil geschrieben steht :7 „Die Barmherzigkeit und Wahrheit kamen sich entgegen," daß weder die Barmherzigkeit der Wahrheit im Wege ist, durch welche der Würdige gestraft wird, noch die Wahrheit der Barmherzigkeit, durch welche der Unwürdige befreit wird. Was für Verdienste will der Befreite geltend machen, da, wenn er nach seinen Verdiensten erhalten hätte, er nur ein Verdammter wäre? Also giebt es keine Verdienste der Gerechten? Allerdings haben sie solche, da sie Gerechte sind. Allein daß sie Gerechte wurden, war nicht ihr Verdienst, denn gerecht wurden sie, da sie gerechtfertigt wurden, aber wie der Apostel sagt: 8 „Sie wurden gerechtfertigt ohne Verdienst durch seine Gnade."
7. Obwohl Jene dieser Gnade entgegen und feindselig sind, so belegte Pelagius dennoch bei dem kirchlichen Gerichte in Palästina9 Diejenigen mit dem Banne (denn S. 592 nicht anders wäre er ungestraft hinweggegangen), welche behaupten, die Gnade Gottes werde nach Verdienst gegeben. Aber auch in ihren ferneren Disputationen findet sich nichts Anderes, als daß jene Gnade für Verdienste gegeben werde, über deren Anempfehlung vorzüglich das apostolische Schreiben an die Römer spricht, so daß sich deren Verkündigung von da als dem Haupte des Erdkreises über die ganze Erde verbreitete; denn sie ist es, durch welche der Gottlose gerechtfertigt wird, d. h. es wird ein Gerechter, der früher ein Gottloser war. Deßhalb gehen auch dem Empfange dieser Gnade keine Verdienste voran, weil den Verdiensten des Gottlosen nicht Gnade, sondern Strafe gebührt. Auch wäre sie nicht Gnade, wenn sie nicht umsonst, sondern nach Schuldigkeit gegeben würde.
8. Fragt man sie aber, von welcher Gnade Pelagius dachte, daß sie ohne irgend welche vorhergehende Verdienste gegeben werde, als er Diejenigen mit dem Banne belegte, welche behaupten, die Gnade Gottes werde nach unsern Verdiensten verliehen, so antworten sie, die ohne alle vorhergehenden Verdienste (geschenkte) Gnade sei die menschliche Natur selbst, in welcher wir erschaffen sind. Denn ehe wir waren, konnten wir uns auch kein Verdienst erwerben, daß wir sind. Fern sei von den Herzen der Christen eine solche Falschheit; denn sicherlich empfiehlt der Apostel nicht jene Gnade, durch welche wir erschaffen sind, so daß wir Menschen sind, sondern jene, durch welche wir gerechtfertigt sind, da wir böse Menschen waren. Das ist die Gnade durch Jesus Christus, unsern Herrn. Denn Christus starb nicht für Niemand, damit Menschen erschaffen werden, sondern für die Sünder, damit sie gerechtfertigt werden. War es doch schon ein Mensch, welcher sagte: 10 „Ich unglücklicher Mensch! Wer wird mich befreien von dem Leibe dieses Todes? Die Gnade Gottes durch Jesus Christus, unsern Herrn." S. 593
9. Sie können ja sagen, die Vergebung der Sünden sei die Gnade, welche ohne vorhergehende Verdienste verliehen wird. Denn was für ein gutes Verdienst können Sünder haben? Aber auch die Vergebung der Sünden ist nicht ohne alles Verdienst, wenn sie der Glaube erlangt. Denn es ist kein Verdienst des Glaubens, in welchem Glauben Jener sagte:11 „Gott sei mir Sünder gnädig!" und gerechtfertigt hinabstieg durch das Verdienst seiner gläubigen Demuth, weil, „wer sich erniedrigt, erhöht werden wird." 12 Es erübrigt demnach, daß wir den Glauben selbst, von dem alle Gerechtigkeit den Anfang nimmt, weßhalb im hohen Liede zur Kirche gesagt wird:13 „Du wirst kommen und durchgehen vom Anfange des Glaubens," es erübrigt, sage ich, daß wir den Glauben selbst nicht dem menschlichen Willen, welchen Jene überheben, zuschreiben noch irgend welchen vorhergehenden Verdiensten, weil von da alle guten Verdienste ihren Anfang nehmen, sondern daß wir ihn als ein reines Geschenk Gottes bekennen, wenn wir an die wahre Gnade d. i. an die ohne Verdienste (gegebene) denken; weil, wie man in demselben Schreiben liest:14 „Gott einem Jeden das Maß des Glaubens zutheilt." Die guten Werke nemlich werden vom Menschen verrichtet, der Glaube aber entsteht im Menschen, ohne welchen jene von keinem Menschen verrichtet werden. Denn „Alles, was nicht aus dem Glauben ist, ist Sünde." 15
10. Deßhalb, damit sich auch das Verdienst des Gebetes selbst nicht überhebe, obwohl Dem, welcher betet, zur Überwindung der Begierden nach zeitlichen Dingen und zur Liebe der ewigen Güter und der Quelle aller Güter, Gottes selbst, Beistand verliehen wird, betet der Glaube, welcher (dem Menschen) gegeben wird, ohne daß er darum bat, welcher (Glaube) nicht beten könnte, wenn er nicht gegeben S. 594 worden wäre. Denn „wie werden sie Den anrufen, an den sie nicht glauben, wie werden sie glauben (an Den), welchen sie nicht gehört haben, wie werden sie hören ohne Prediger?"16 „So (kommt) also der Glaube vom Anhören, das Anhören aber durch das Wort Christi." 17 Demnach ist der Diener Christi, der Verkündiger dieses Glaubens nach der ihm verliehenen Gnade Der, welcher pflanzt und begießt. Doch ist „weder Der, welcher pflanzt, noch Der, welcher begießt, Etwas, sondern Der, welcher das Gedeihen giebt, Gott,"18 welcher einem Jeden das Maß des Glaubens zutheilt. Daher heißt es anderswo:19 „Friede sei den Brüdern und Liebe mit dem Glauben," und damit sie diesen nicht sich zuschreiben, fügte er sogleich hinzu: „von Gott dem Vater und unserm Herrn Jesus Christus;" weil der Glaube nicht Allen wird, welche das Wort hören, sondern nur Denen, welchen Gott das Maß des Glaubens zutheilt, gleichwie auch nicht Alles wächst, was gepflanzt und begossen wird, sondern, dem Gott das Gedeihen giebt. Warum aber der Eine glaubt, der Andere nicht glaubt, obwohl Beide Dasselbe hören und. wenn ein Wunder vor ihren Augen geschieht, Beide Dasselbe sehen, das ist die Tiefe der Reichthümer, der Weisheit und Erkenntniß Gottes, dessen Gerichte unerforschlich sind, bei dem es keine Ungerechtigkeit giebt, wenn er sich erbarmt, wessen er will, und verhärtet, wen er will; denn deßhalb ist es nicht ungerecht, weil es verborgen ist.
11. Hierauf nach der Sündenvergebung, wenn nicht das gereinigte Haus der heilige Geist bewohnt, kehrt nicht der unreine Geist mit sieben anderen zurück, und wird nicht das Ende jenes Menschen ärger sein als der Anfang?20 Damit aber der heilige Geist Wohnung nehme, weht er nicht, wo er will?21 Und die Liebe Gottes, ohne welche S. 595 niemand gut lebt, wird in unsern Herzen ausgegossen, nicht von uns, sondern durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben wurde.22 Diesen Glauben nemlich erklärte der Apostel mit den Worten:23 „Weder die Beschneidung ist Etwas, noch die Vorhaut, sondern der Glaube, welcher durch die Liebe wirkt. „Das ist der Glaube der Christen, nicht der Teufel; denn auch die Teufel glauben und zittern,24 aber lieben sie etwa auch? Denn wenn sie nicht glaubten, so würden sie nicht sagen:25 „Du bist der Heilige Gottes" oder: „Du bist der Sohn Gottes;" würden sie aber lieben, so würden sie nicht sagen:26 „Was haben wir und Du" (mit einander zu schaffen)?
12. Der Glaube also zieht uns zu Christus hin, welcher, wenn uns jener nicht von oben durch ein reines Geschenk gegeben würde, nicht sagen möchte:27 „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt, ihn gezogen hat;" weßhalb er auch kurz darauf sagt:28 „Die Worte, welche ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und Leben; es giebt aber Einige aus euch, welche nicht glauben;" hierauf fügt der Evangelist hinzu:29 „Jesus kannte nemlich von Anfang her Diejenigen, welche an ihn glaubten, und wer ihn überliefern würde." Damit aber Niemand meine, die Glaubenden gehörten ebenso zu seiner Vorauserkenntniß wie die Nichtglaubenden, d. i. daß nicht der Glaube selbst ihnen von oben gegeben, sondern nur ihr Wille im Voraus erkannt würde, fügte er alsbald die Worte bei:30 „Und er sagte, deßhalb habe ich zu euch gesagt, daß Niemand zu mir kommen kann, wenn es ihm nicht von meinem Vater gegeben worden." Daher kam es, daß von Denen, welche ihn von seinem Fleische und Blute reden hörten, Einige sich ärgerten und weggiengen, Andere aber, S. 596 weil sie glaubten, blieben, da Niemand zu ihm kommen kann, dem es nicht vom Vater gegeben ist und durch ihn auch vom Sohne selbst und vom heiligen Geiste. Denn die Geschenke oder Werke der unzertrennlichen Dreieinigkeit sind nicht geschieden, sondern der Sohn, welcher den Vater also ehrt, giebt (hiedurch) nicht einen Beweis irgend eines Abstandes, sondern ein großes Beispiel der Demuth.
13. Daher wieder jene Vertheidiger des freien Willen oder vielmehr Betrüger, weil Aufbläher, und Aufbläher, weil Vermessene, wenn sie nicht gegen uns, sondern gegen das Evangelium reden wollen, was sagen sie Anderes, als was der Apostel sich, als ob es ihm von Solchen entgegnet würde, erwiderte:31 „Du sagst mir also: Warum tadelt er noch, denn wer kann seinem Willen widerstehen?" Diesen Einwurf stellte er sich selbst, wie von einem Andern gegeben, nemlich aus dem Munde Derjenigen, welche nicht annehmen wollen, was er oben gesagt hatte:32 „Also wessen er will, erbarmt er sich und verhärtet, wen er will." Solchen also mögen wir mit dem Apostel sagen, denn wir können nichts Besseres finden, als er, ihnen zu erwidern: 33 „O Mensch, wer bist du, daß du mit Gott rechten willst?"
14. Wir suchen nemlich die Schuld der Verhärtung, und wir finden sie; denn aus Schuld der Sünde ist die ganze Masse verdammt; auch verhärtet Gott nicht durch Einflößung von Bosheit, sondern durch Vorenthaltung der Barmherzigkeit. Denn denen er sie nicht mittheilt, die sind nicht würdig noch verdienen sie dieselbe; vielmehr aber, daß er sie ihnen nicht verleiht, Dessen sind sie würdig, Das verdienen sie. Wir suchen aber nach einem Verdienste der Barmherzigkeit und finden keines, weil es keines giebt, damit die Gnade nicht verschwinde, wenn sie nicht umsonst geschenkt, sondern für Verdienste erwidert wird. S. 597
Denn hätten wir gesagt, es sei der Glaube vorausgegangen, in welchem das Verdienst der Gnade läge, welches Verdienst hatte der Mensch vor dem Glauben, daß er den Glauben empfieng? Denn was hat er, was er nicht empfangen? Wenn er es aber empfangen hat, was rühmt er sich, als hätte er es nicht empfangen?34 Denn sowie der Mensch nicht Weisheit hätte, Verstand, Rath, Stärke, Wissenschast, Frömmigkeit und die Furcht Gottes. wenn er nicht nach dem Worte des Propheten35 den Geist der Weisheit und des Verstandes, des Rathes und der Stärke, der Wissenschaft und Frömmigkeit und der Furcht Gottes empfangen hätte, wie er nicht Tugend, Liebe, Enthaltsamkeit hätte, ausser er hat den Geist empfangen, von welchem der Apostel sagt:36 „Denn ihr habt nicht den Geist der Furcht empfangen, sondern der Tugend und Liebe und Enthaltsamkeit," so würde auch Niemand den Glauben haben, wenn er nicht den Geist des Glaubens empfangen hätte, von dem eben Derselbe sagt:37 „Weil wir aber denselben Geist des Glaubens haben nach Dem, was geschrieben steht: Ich glaubte, darum redete ich; so glauben auch wir, darum reden wir auch." Daß er ihn aber nicht nach Verdienst empfangen habe, sondern aus Barmherzigkeit Desjenigen, welcher sich erbarmt, wessen er will, beweist er ganz deutlich, wo er von sich selbst sagt:38 „Ich erlangte Barmherzigkeit, damit ich gläubig sei."
16. (Cap. 4.) Hätten wir gesagt, es gehe das Verdienst des Gebetes voraus, damit das Geschenk der Gnade darauf folge, so beweist doch das Gebet durch das Erlangen alles Dessen, was immer es erlangt, ganz deutlich, daß es S. 598 ein Geschenk Gottes ist, damit der Mensch nicht glaube, er habe es von sich selbst, um was er, wenn er es in seiner Macht hätte, nicht bitten würde. Allein damit man nicht einmal meine, es giengen die Verdienste des Gebetes voraus, für welche keine reine Gnade ertheilt würde, sondern eine solche, die schon nicht mehr Gnade wäre, weil sie als schuldig entgolten wird, findet man auch das Gebet selbst unter den Geschenken der Gnade. Denn „was wir beten sollen," sagt der Völkerlehrer, 39 „wie sich's gebührt, wissen wir nicht, sondern der Geist selbst begehrt für uns mit unaussprechlichen Seufzern." Was heißt es aber, er begehrt, Anderes, als er macht uns begehren? Denn es ist das sicherste Zeichen eines Bedürftigen, mit Seufzern zu begehren. Nun müssen wir glauben, daß der heilige Geist durchaus Nichts bedarf; sondern, er begehrt, ist so gesagt, weil er bewirkt, daß wir begehren und uns die Stimmung des Begehrens und Seufzens einhaucht, wie es das Wort des Evangeliums sagt:40 „Nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Geist eueres Vaters (ist es), der in euch redet." Denn auch Das geschieht nicht mit uns, als ob wir Nichts thun würden. Die Hilfe des heiligen Geistes ist daher so ausgedrückt, daß es heißt, er selbst thue Das, was er bewirkt, daß wir es thun.
17. Daß man nemlich nicht unsern Geist verstehen dürfe, von dem gesagt ist, er begehrt mit unaussprechlichen Seufzern, sondern der heilige Geist, durch welchen unsere Schwachheit unterstützt wird, beweist hinlänglich der Apostel selbst; denn er begann dort mit den Worten.41 „Der Geist hilft unserer Schwachheit;" hierauf fährt er also fort:42 „Was wir aber beten sollen, wie sich's gebührt, wissen wir nicht" u. s. w. Von diesem Geiste nemlich sagt er an anderer Stelle43 deutlicher: „Denn nicht habt ihr wieder den Geist der Knechtschaft empfangen in der Furcht, S. 599 sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater." Seht, hier sagte er nicht, der Geist selbst beim Beten rufe, sondern: „in dem wir rufen: Abba, Vater." An einem anderen Orte aber sagt er:44 „Weil ihr aber Kinder Gottes seid, so sandte Gott den Geist seines Sohnes in euere Herzen, der da ruft: Abba, Vater." Hier sagt er nicht: In dem wir rufen, sondern er wollte lieber sagen, der Geist selbst rufe, durch welchen es bewirkt wird, daß wir rufen, sowie an jenen Stellen: „Der Geist selbst begehrt mit unaussprechlichen Seufzern" und: „Der Geist eueres Vaters (ist es), der in euch redet."
18. Gleichwie also Niemand recht weise ist, recht versteht, recht durch Rath und Stärke ausgezeichnet ist, Niemand wissenschaftlich fromm oder fromm wissenschaftlich ist, Niemand mit keuscher Furcht Gott fürchtet, wenn er nicht den Geist der Weisheit und des Verstandes, des Rathes und der Stärke, der Wissenschaft und Frömmigkeit und der Furcht Gottes empfangen; Niemand auch wahre Tugend, aufrichtige Liebe und gottesfürchtige Enthaltsamkeit besitzt ausser durch den Geist der Tugend und der Liebe und Enthaltsamkeit, so wird auch Niemand ohne den Geist des Glaubens recht glauben noch ohne den Geist des Gebetes heilsam beten. Nicht weil es so viele Geister giebt, sondern alles Dieses wirkt ein und derselbe Geist, welcher einem Jeden das ihm Eigene austheilt, wie er will,45 weil der Geist wehet, wo er will; man muß aber bekennen, daß er anders unterstützt, wenn er noch nicht innewohnt, anders, wenn er innewohnt. Denn wenn er noch nicht innewohnt, hilft er (den Menschen), daß sie gläubig sind; wohnt er schon inne, so hilft er den schon Gläubigen.
19. (Cap. 5.) Was giebt es also für ein Verdienst S. 600 des Menschen vor der Gnade, durch das er die Gnade erlangen könnte, da jedes gute Verdienst in uns nur die Gnade bewirkt und Gott, wenn er unsere Verdienste krönet, nichts Anderes krönt, als seine Geschenke? Denn sowie wir vom Anfange des Glaubens an Barmherzigkeit erlangten, nicht weil wir gläubig waren, sondern damit wir es seien, so wird er auch am Ende, wo das ewige Leben beginnen wird, uns krönen, wie geschrieben ist,46 „in Gnade und Erbarmung." Nicht umsonst also wird von Gott gesungen:47 „Und seine Erbarmung wird mir zuvorkommen" und.:48 „Seine Erbarmung wird mir nachfolgen." Deßhalb wird auch das ewige Leben selbst, welches man am Ende ohne Ende haben wird und deßhalb für die vorhergehenden Verdienste verliehen wird, dennoch, weil jene Verdienste, für welche es verliehen wird, nicht von uns durch unsere Kraft bereitet, sondern in uns durch die Gnade bewirkt wurden, auch selbst Gnade genannt, aus keinem andern Grunde, als weil es umsonst gegeben wird, nicht deßhalb, weil es nicht für Verdienste gegeben wird, sondern weil auch die Verdienste selbst, für welche es gegeben wird, geschenkt sind. Die Stelle aber, wo wir finden, daß auch das ewige Leben Gnade genannt wird, haben wir bei demselben herrlichen Vertheidiger der Gnade, dem Apostel Paulus:49 „Der Sold der Sünde," sagt er, „ist der Tod; die Gnade Gottes aber das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn."
20. Beachte, ich beschwöre dich, wie kurz und vorsichtig er die Worte gesetzt, durch deren sorgfältige Betrachtung die Dunkelheit dieser Frage sich ein wenig aufhellt. Nachdem er nemlich gesagt: Der Sold der Sünde ist der Tod, wer würde nicht meinen, er werde ganz passend und folgerichtig hinzufügen: Der Sold der Gerechtigkeit aber ist das S. 601 ewige Leben? Es ist auch wahr; weil, sowie der Schuld der Sünde gleichsam als Sold der Tod gegeben wird, so auch dem Verdienste der Gerechtigkeit gleichsam als Sold das ewige Leben. Oder wenn er nicht sagen wollte: der Gerechtigkeit, so würde er sagen: des Glaubens, weil „der Gerechte aus dem Glauben lebt."50 Daher wird es auch an sehr vielen Stellen der hl. Schrift ein Lohn genannt, nirgend aber ist die Gerechtigkeit oder der Glaube Lohn genannt, weil der Lohn für die Gerechtigkeit oder den Glauben verliehen wird. Was aber für den Arbeiter der Lohn, das ist für den Soldaten der Sold.
21. Der heilige Apostel aber, indem er gegen den Hochmuth, welcher auch die Großen so sehr zu beschleichen versucht, daß er von sich selbst sagt, 51 daß ihm deßwegen der Engel des Satans gegeben worden, von dem er Faustschläge erhalte, damit er den Kopf nicht hoffärtig erhebe, indem er also gegen diese Pest des Hochmuths wachsamst kämpfte, sagt: „Der Sold der Sünde ist der Tod.“ Richtig der Sold, weil er gebührt, weil er nach Würdigkeit vergolten, nach Verdienst erwidert wird. Hierauf, damit sich nicht die Gerechtigkeit über das gute menschliche Verdienst erhebe, gleichwie das böse menschliche Verdienst ohne Zweifel die Sünde ist, sagt er nicht als Gegensatz: der Sold der Gerechtigkeit ist das ewige Leben, sondern: „die Gnade Gottes ist das ewige Leben." Damit aber dasselbe nicht auf einem anderen Wege ausser dem Mittler gesucht werde, fügte er hinzu: „In Christus Jesus unserm Herrn," als ob er sagte: Nachdem du gehört, daß der Sold der Sünde der Tod sei, was schickst du Dich an, Dich zu erheben, o menschliche, nicht Gerechtigkeit, sondern unter dem Namen der Gerechtigkeit vollendete Hoffart? Was schickst du dich an, dich zu erheben und das dem Tode entgegen gesetzte ewige Leben als schuldigen Sold zu verlangen? Wo- S. 602 für das ewige Leben gebührt, ist wahre Gerechtigkeit; ist es aber wahre Gerechtigkeit, so ist sie nicht aus dir, sie kommt von oben herab vom Vater der Lichter.52 Daß du sie hast, wenn du sie ja hast, hast du sicherlich empfangen. „Denn was hast du, das du nicht empfangen ?"53 Deßhalb, o Mensch, wenn du das ewige Leben erhalten wirst, so ist es zwar ein Sold der Gerechtigkeit, dir aber ist es eine Gnade, dem auch die Gerechtigkeit selbst Gnade ist. Denn dir würde es als schuldig vergolten werden, wenn du die Gerechtigkeit, für welche es gebührt, aus dir hättest. Nun aber haben wir aus seiner Fülle nicht nur die Gnade empfangen, durch welche wir jetzt in Mühsalen gerecht bis an's Ende leben, sondern auch die Gnade für diese Gnade, daß wir hernach in Ruhe ohne Ende leben. Nichts glaubt der Glaube so heilsam, als Dieses, weil der Verstand Nichts so wahr einsieht. Wir müssen auch das Wort des Propheten hören:54 „Wenn ihr nicht glaubet, werdet ihr nicht einsehen."
22. (Cap. 6.) „Die Menschen aber," sagt er, „welche nicht gut und gläubig leben wollen, werden sich entschuldigen und sagen: Was haben wir, die wir böse leben, gethan, da wir doch die Gnade nicht empfangen haben, durch die wir hätten gut leben können?" Das können nicht mit Wahrheit sagen, daß sie nichts Böses gethan haben, Diejenigen, welche böse leben. Denn wenn sie nichts Böses thun, so leben sie gut; leben sie aber böse, so leben sie böse aus ihrer Schuld, welche sie theils von ihrem Ursprunge her sich zugezogen oder zu dieser hinzugefügt haben. Wenn sie aber Gefäße des Zornes sind und bereitet zum Verderben, welches ihnen nach Gebühr zu Theil wird, so mögen sie es sich zuschreiben, daß sie zu jener Masse gehören, welche wegen der Sünde des Einen, in welchem Alle sündigten, S. 603 Gott nach Recht und Gerechtigkeit verdammt hat. Wenn sie aber Gefäße der Barmherzigkeit sind, über welche er, obwohl sie aus derselben Mastse sind, die gebührende Strafe nicht verhängen wollte, so mögen sie sich nicht aufblasen, sondern ihn verherrlichen, welcher ihnen eine unverdiente Barmherzigkeit angedeihen ließ. und wenn sie etwas Anderes denken, so wird auch Dieß ihnen er selbst offenbaren.
23. Auf welche Weise endlich werden Diese sich entschuldigen? Auf jene nemlich, welche kurz vorher der Apostel sich als aus ihrem Munde (hervorgehend) entgegenhielt, daß sie nemlich sagen:55 „Was tadelt er noch? Denn wer kann seinem Willen widerstehen?" Das heißt nemlich sagen: Warum beklagt man sich über uns, daß wir Gott durch einen bösen Lebenswandel beleidigen, da Niemand seinem Willen widerstehen kann, der uns dadurch, daß er uns nicht Barmherzigkeit angedeihen ließ, verhärtete? Wenn sich also Jene nicht schämen, durch diese Entschuldigung nicht uns, sondern dem Apostel zu widersprechen, warum sollte es uns verdrießen, das, was der Apostel sagte, immer zu wiederholen:56 „O Mensch, wer bist du, daß du mit Gott rechten willst? Spricht etwa das Werk zu seinem Meister: Warum hast du mich so gemacht? Hat der Töpfer nicht Macht über den Thon, aus derselben Masse," nemlich aus der nach Recht und Gerechtigkeit verdammten, „ein Gefäß zu machen zu unverdienter"Ehre" wegen der Gnade der Erbarmung, „ein anderes zu" verdienter „Schmach" wegen der Gerechtigkeit des Zornes und „damit er die Reichthümer seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit offenbart,"57 indem er so zeigt, was er ihnen schenkt, da die Gefäße des Zornes jene Strafe empfangen werden, welche Allen in gleicher Weise gebührte. Indessen genügt es einem Christen, welcher noch aus dem Glauben lebt und noch nicht sieht, was vollkommen ist, sondern nur theilweise Kenntnisse S. 604 besitzt, zu wissen oder zu glauben, daß Gott Niemanden erlöst ausser aus reiner Barmherzigkeit durch unsern Herrn Jesus Christus und Niemanden verdammt ausser mit ganz gerechter Wahrheit durch denselben Herrn Jesus Christus. Weßhalb er aber Jenen lieber als Diesen befreit oder nicht befreit, möge Der erforschen, welcher die so großem Tiefe seiner Gerichte ergründen kann, aber er hüte sich vor dem Falle. „Giebt es etwa eine Ungerechtigkeit bei Gott ? Das sei ferne!"58 Aber unergründlich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege.
24. Nur in höherem Alter59 kann man mit Recht sagen: Diese wollten nicht einsehen, auf daß sie gut handeln; Diese, was ärger ist, sahen es ein und gehorchten nicht, weil, wie geschrieben ist,60 „durch Worte ein harter Sclave nicht gebessert werden wird; denn wenn er es auch eingesehen hat, so wird er nicht gehorchen." Warum wird er nicht gehorchen? Nur aus eigenem ganz bösen Willen. Ihm gebührt daher mit Recht eine härtere Strafe von Gott; denn dem mehr gegeben wird, von Dem wird auch mehr gefordert. Die Schrift nemlich nennt Diejenigen unentschuldbar, welchen die Wahrheit nicht verborgen ist, und in denen die Ungerechtigkeit verbleibt. „Denn," sagt der Apostel,61 „es offenbart sich der Zorn Gottes vom Himmel über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit jener Menschen, welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten; denn was von Gott kennbar ist, das ist unter ihnen offenbar, denn Gott hat es ihnen geoffenbart. Denn das Unsichtbare an ihm ist seit Erschaffung der Welt in den erschaffenen Dingen kennbar und sichtbar, nemlich seine ewige Kraft und Gottheit, so daß sie unentschuldbar sind."
25. Wenn er (der Apostel) Jene unentschuldbar nennt, welche das Unsichtbare an ihm durch die geschaffenen Dinge S. 605 erkennen und sehen konnten, aber dennoch nicht der Wahrheit folgten, sondern ungerecht und gottlos blieben, denn sie haben nicht ihn nicht gekannt, sondern „obwohl sie Gott erkannten, ihn nicht als Gott verherrlicht oder ihm gedankt;" um wie viel mehr sind Diejenigen unentschuldbar, welche, nachdem sie aus seinem Gesetze den Unterricht empfangen, sich darauf verlassen, daß sie die Führer der Blinden seien, und, indem sie Andere belehren, sich selbst nicht belehren; die da predigen, man dürfe nicht stehlen, sie aber stehlen und was sonst noch der Apostel von ihnen sagt. Ihnen nemlich sagt er:62 „Darum bist du, o Mensch, wer immer du seist, unentschuldbar, der du richtest; denn worin du den Andern richtest, verurtheilst du dich selbst, da du Dasselbe thust, was du richtest."
26. Der Herr selbst sagt ja auch im Evangelium:63 „Wäre ich nicht gekommen und hätte zu ihnen gesprochen, so würden sie keine Sünde haben; nun aber haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde." Sie würden allerdings nicht sündelos sein, da sie voll waren von vielen andern und großen Sünden, aber diese Sünde, so will er verstanden sein, würden sie nicht haben, daß sie an ihn nicht glaubten, obwohl sie ihn gehört hatten. Diese Entschuldigung, behauptet er, haben sie nicht, daß sie sagen könnten: Wir haben nicht gehört, deßhalb glaubten wir nicht. Der menschliche Stolz nemlich, welcher sich der Kräfte des freien Willens rühmt, hält sich für entschuldigt, wenn, was er sündigt, eine Folge der Unwissenheit und nicht des Willens zu sein scheint.
27. Dieser Entschuldigung gemäß nennt die göttliche Schrift Diejenigen unentschuldbar, welche sie überführte, daß sie wissentlich sündigen. Das gerechte Gericht Gottes aber verschont auch Jene nicht, welche nicht gehört haben. S. 606 „Denn Alle, die ohne das Gesetz gesündigt haben, werden ohne das Gesetz zu Grunde gehen."64 Obwohl sie sich selbst zu entschuldigen scheinen, so läßt er diese Entschuldigung nicht zu, da er weiß, daß er den Menschen gut erschaffen, ihm das Gebot des Gehorsams gegeben, und daß nur durch dessen eigenen freien Willen, von dem er einen schlechten Gebrauch machte, die Sünde entstanden sei, welche auch auf die Nachkommen übergieng. Denn es werden auch nicht Solche verdammt, die nicht gesündigt, weil jene von dem Einen auf Alle übergieng, in welchem Alle vor den eigenen persönlichen Sünden gemeinschaftlich gesündigt haben. Dadurch also ist jeder Sünder unentschuldbar, entweder durch die Erbschuld oder auch durch Hinzufügung des eigenen Willens, Der, welcher weiß, sowie Der, welcher in Unwissenheit ist, er mag richten oder nicht. Denn auch die Unwissenheit selbst ist bei Jenen, welche nicht einsehen wollten, ohne Zweifel Sünde, bei Denen aber, welche nicht konnten, Strafe der Sünde. Also giebt es bei Beiden keine gerechte Entschuldigung, sondern eine gerechte Verdammung.
28. Deßhalb aber erklären die göttlichen Aussprüche Diejenigen für unentschuldbar, welche nicht unwissend, sondern wissentlich sündigen, damit sie sich nach dem Urtheile ihres Hochmuthes, mit welchem sie stark auf die Kräfte des eigenen Willens bauen, als unentschuldbar erkennen, da sie wegen Unwissenheit sich nicht entschuldigen können und es noch keine Gerechtigkeit ist, für welche sie den Willen für ausreichend wähnten. Jener hingegen, welchem der Herr die Gnade sowohl der Erkenntniß als des Gehorsams verliehen, sagt:65 „Durch das Gesetz (kommt) Erkenntniß der Sünde;" und: „Ich erkannte die Sünde nur durch das Gesetz, denn ich wußte Nichts von der Begierlichkeit, wenn das Gesetz nicht sagte: Du sollst nicht begehren.“66 Er S. 607 will auch nicht einen Menschen verstanden wissen, der das gebietende Gesetz nicht kennt, sondern einen, der die befreiende Gnade bedarf, wo er sagt:67 „Ich habe Lust am Gesetze Gottes dem innern Menschen nach;" und mit dieser nicht allein Kenntniß vom Gesetze, sondern auch Freude an demselben sagt er hierauf:68 „Ich unglücklicher Mensch, wer wird mich befreien von dem Leibe dieses Todes? Die Gnade Gottes durch Jesus Christus, unsern Herrn." Niemand also befreit von den Wunden jenes Mörders, als die Gnade dieses Erlösers; Niemand befreit die unter der Sünde Verkauften von den Fesseln des Gefangennehmers, als die Gnade des Erlösers.
29. Dadurch also werden Alle, welche sich in ihren Sünden und Ungerechtigkeiten für entschuldigt halten, deßhalb ganz gerecht gestraft, weil Diejenigen, welche befreit werden, nur durch die Gnade befreit werden. Wäre nemlich jene Entschuldigung gerecht, so würde schon nicht mehr die Gnade, sondern die Gerechtigkeit befreien. Da aber Nichts befreit als die Gnade, so findet sie an Dem, welchen sie befreit, nichts Gerechtes, nicht den Willen, nicht das Handeln, auch nicht einmal die Entschuldigung; denn ist diese gerecht, so wird, wer immer sich ihrer bedient, durch sein Verdienst, nicht durch Gnade befreit. Wir wissen ja, daß durch die Gnade Christi auch Einige von Denen befreit werden, welche sagen:69 „Warum tadelt er noch? Denn wer kann seinem Willen widerstehen?" Ist diese Entschuldigung gerecht, so werden sie schon nicht mehr aus reiner Gnade, sondern wegen der Gerechtigkeit dieser Entschuldigung befreit. Ist es aber Gnade, wodurch sie befreit werden, so ist in der That diese Entschuldigung nicht gerecht. Denn dann ist es wahre Gnade, durch welche der Mensch befreit wird, wenn sie nicht nach dem Verdienste der Gerechtigkeit verliehen wird. Nichts also geschieht bei Denen, welche sagen: „Warum tadelt er noch? Denn wer kann seinem Willen widerstehen?" als was im Buche Salomons gelesen S. 608 wird: 70 „Die Thorheit des Menschen verletzt seine Wege, Gott aber beschuldigt er in seinem Herzen."
30. Obwohl also Gott die Gefäße des Zornes zum Verderben bereitet, damit er seinen Zorn zeige und seine Macht beweise, durch welche er auch die Bösen gut verwendet, und damit er kundmache die Reichthümer seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit, welche er zur Ehre bereitete, nicht weil er sie der verdammungswürdigen Masse schuldet, sondern als Geschenk seiner reichlichen Gnade, so verdammt er dennoch in eben diesen Gefäßen des Zornes, welche aus Schuld der Masse zur verdienten Schmach bereitet wurden, d. i. in den, wegen der Gütern der Natur zwar erschaffenen, wegen der Sünden aber zur Strafe bestimmten Menschen, die Ungerechtigkeit, welche die Wahrheit mit vollem Recht verwirft, bewirkt sie aber nicht. Denn sowie seinem (Gottes) Willen die menschliche Natur zugemessen wird, welche ohne allen Zweifel zu loben ist, so wird dem Willen des Menschen die Schuld zugemessen, welche ohne Widerrede zu verdammen ist. Dieser Wille des Menschen übertrug entweder die Erbsünde auf die Nachkommen, welche er in sich hatte, als er sündigte, oder er zog sich auch andere Sünden zu, da ein Jeder für sich selbst ein böses Leben führte. Aber weder von Dem, was man sich durch seine Abstammung zuzieht, noch von Dem, was ein jeder Einzelne in seinem eigenen Leben, weil er nicht einsah oder nicht einsehen wollte, Böses aufhäuft oder auch, nachdem er aus dem Gesetze unterrichtet worden, durch größere Schuld noch hinzufügt, wird ein Jeder befreit und gerechtfertigt nur durch die Gnade Gottes durch Jesus Christus, unsern Herrn nicht durch die Vergebung der Sünden, sondern durch die vorher (geschehene) Einhauchung des Glaubens und der Furcht Gottes selbst, durch die heilbringende Mittheilung der Stimmung und Wirkung des Gebetes, S. 609 bis er alle unsere Mühsalen heilt und unser Leben von dem Verderben befreit und uns krönet in Erbarmung und Barmherzigkeit.71
31. (Cap. 7.) Jene aber, welche meinen, es sei bei Gott ein Ansehen der Person, wenn in einer und derselben Sache über die Einen seine Barmherzigkeit komme, über den Andern aber sein Zorn verbleibe, verlieren alle Kraft menschlicher Beweisführung bei den Kleinen. Denn um indessen davon zu schweigen, daß die Kleinen, auch wenn sie soeben den Mutterleib verlassen, nicht von jener Strafe ausgeschlossen sind, von welcher der Apostel sagt:72 („Sie kam) durch des Einen Sünde auf alle Menschen zur Verdammniß," von welcher nur der Eine befreit, von dem Derselbe sagt: 73 „Durch des Einen Rechtfertigung kommt auf alle Menschen Rechtfertigung des Lebens," um also Dieß einstweilen zu übergehen und nur das Eine in Betreff der Kleinen zu sagen, was auch selbst die durch die Auctorität des Evangeliums Eingeschüchterten oder vielmehr durch die völlige Übereinstimmung der christlichen Völker im Glauben Vernichteten74 ohne alle Widerrede zugeben, daß kein Kind, wenn es nicht wiedergeboren ist aus dem Wasser und Geiste, in das Himmelreich eingeht: welchen Grund, bitte ich, wollen sie dafür beibringen, daß das eine so geleitet wird, daß es getauft von hinnen scheidet, das andere den Händen Ungläubiger überliefert wird oder auch, wenn es in den Händen von Gläubigen war, früher stirbt, als es von ihnen zur Taufe gebracht wurde? Werden sie Das dem Verhängniß oder Schicksal zuschreiben? Ich glaube nicht, daß sie zu solchem Wahnsinn sich versteigen werden, wenn sie auch noch so wenig vom christlichen Namen zu behalten wünschen. S. 610 32. Warum also wird kein Kind, wenn es nicht das Bad der Wiedergeburt empfangen, in das Himmelreich eingehen ? Hat es sich etwa die ungläubigen oder saumseligen Eltern erwählt, um von ihnen geboren zu werden? Was soll ich von den unzähligen unerwarteten und plötzlichen Todesfällen sagen, durch welche häufig auch die Kinder frommer Christen überrascht und vor der Taufe hinweggerafft werden, da hingegen (andere) von Gotteslästerern und Feinden Christi, indem sie auf irgend eine Weise in die Hände von Christen kommen, aus diesem Leben nicht ohne das Sacrament der Wiedergeburt scheiden? Was werden sie hier sagen, die da behaupten, es giengen, damit die Gnade verliehen werden könne, menschliche Verdienste voraus, auf daß Gott nicht parteiisch sei? Welche Verdienste sind denn hier vorausgegangen? Denkst du an die der Kinder selbst, so giebt es keine eigenen, denn beiden ist jene Masse gemeinsam. Beachtest du die der Eltern, so sind die Derjenigen gut, deren Kinder durch plötzlichen Tod ohne die Taufe Christi zu Grunde giengen, die Derjenigen aber böse, deren Kinder durch irgend eine Verfügung von Christen zu den Sakramenten der Kirche gelangten. Und dennoch sorgt die göttliche Vorsehung, 75 welche die Haare unseres Hauptes gezählt hat, ohne deren Willen kein Sperling zur Erde fällt, welche weder durch ein Verhängniß gezwungen noch durch Zufälle behindert noch durch irgend eine Ungerechtigkeit bestochen wird, nicht für alle Kinder ihrer Söhne, daß sie zum himmlischen Erbe wiedergeboren werden, sorgt aber für einige Kinder von Gottlosen? Dieses Kind, von gläubigen Gatten geboren, von den Eltern mit Freuden empfangen, wird von der Mutter oder der Amme im Schlafe erdrückt und ausgeschlossen und ausgewiesen von demGlauben der Seinigen; jenes Kind wird in gottesräuberischer Unzucht geboren, durch die grausame Furcht der Mutter ausgesetzt, durch die erbarmende Güte Fremder aufgelest, S. 611 durch deren christliche Sorge getauft und theilhaft des ewigen Reiches. Das mögen sie bedenken, Das erwägen, hier zu sagen sich erkühnen, daß Gott in (der Austheilung) seiner Gnade entweder die Person ansehe oder vorausgehende Verdienste belohne.
33. Denn wenn sie es auch versuchen werden, beim höheren Alter irgend welche Verdienste, gute oder böse, zu vermuthen, was wollen sie von diesen Unmündigen sagen, von denen sich weder der eine durch etwaige eigene böse Verdienste die Gewaltthätigkeit der ihn erstickenden Person zuziehen konnte, noch der andere durch gute die Sorgfalt des Taufenden verdienen? Allzu thöricht und blind sind sie, wenn sie nach solchen Erwägungen sich nicht herbeilassen, mit uns auszurufen:76 „O Tiefe der Reichthümer der Weisheit und Erkenntniß Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte und wie unerforschlich seine Wege!" Darum also mögen sie nicht der reinen Barmherzigkeit Gottes sich mit so hartnäckigem Wahnsinn widersetzen. Sie mögen den Menschensohn in jedem Alter suchen und selig machen lassen, was verloren war;77 sie sollen es auch nicht wagen, über seine unerforschlichen Gerichte zu urtheilen, weßhalb in einer und derselben Sache über den Einen eine Barmherzigkeit komme, über dem Andern sein Zorn verbleibe.
34. (Cap. 8.) Wer möchte denn Gott zur Verantwortung ziehen, als er der Rebecca,78 welche aus einem Beilager mit Isaac, unserem Vater, Zwillinge hatte, obwohl diese, da sie noch nicht einmal geboren waren, nichts oder Böses gethan hatten, damit sein Rathschluß freier Wahl bestände, eine Wahl nemlich der Gnade, nicht des Verdienstes, — eine Wahl, durch welche er die zu Wählenden selbst macht, fand er nicht, — nicht um der S. 612 Werke willen, sondern kraft des Berufenden sagt, daß der Ältere dem Jüngern dienen werde? Für diesen Ausspruch brachte der Apostel auch das Zeugniß eines viel späteren Propheten bei:79 „Jacob liebe ich, Esau aber hasse ich;" damit später durch den Propheten Das klar verstanden werde, was, bevor Jene geboren wurden, in der Vorherbestimmung Gottes durch die Gnade war. Denn was liebte er in Jacob, bevor Dieser nach seiner Geburt etwas Gutes gethan hatte, wenn nicht das reine Geschenk seiner Barmherzigkeit; und was haßte er in Esau, bevor Dieser nach seiner Geburt etwas Böses gethan, wenn nicht die Erbsünde? Denn er würde weder an Jenem die Gerechtigkeit lieben, welche er noch nicht ausgeübt, noch in Jenem die Natur hassen, welche er selbst gut erschaffen hatte.
35. Es ist sonderbar, in welche Abgründe sie, aus solche Weise in die Enge getrieben, aus Furcht vor den Netzen der Wahrheit stürzen. „Deßhalb," sagen sie, „haßte er von den Nichtgeborenen den Einen und liebte er den Andern, weil er ihre zukünftigen Werke voraussah." Wer sollte sich nicht wundern, daß dieser so scharfe Geist dem Apostel mangelte ? Denn Das erkannte er nicht, da er auf die wie vom Gegner aufgeworfene Frage nicht diese ebenso kurze als klare und (wie Jene meinen) so wahre und entschiedene Antwort gab. Nachdem er nemlich die staunenswerthe Thatsache vorgelegt hatte, wie so von noch nicht Geborenen, die weder etwas Gutes noch etwas Böses thun, gesagt werden könne, daß Gott den Einen liebe, den Andern hasse, wirft er sich selbst die Frage auf und nimmt die Rolle des Zuhörers an:80 „Was wollen wir nun sagen? Handelt Gott etwa ungerecht? Das sei ferne!" Hier war es am Platze, zu sagen, was Jene meinen: „Denn Gott sah die zukünftigen Werke voraus, da er sagte, daß der Altere dem Jüngeren dienen werde." Allein nicht Das sagt der Apostel, S. 613 sondern vielmehr, damit Niemand wegen der Verdienste seiner Werke sich zu rühmen wage, wollte er, daß seine Worte zur Anpreisung der Gnade und Herrlichkeit Gottes dienen. Denn nachdem er gesagt hatte: „Fern sei alle Ungerechtigkeit bei Gott," als ob wir ihn fragten: Womit beweisest du Das, da du behauptest, es sei nicht um der Werke willen, sondern kraft des Berufenden gesagt worden: „Der Ältere wird dem Jüngeren dienen," fährt er fort:81 „Denn zu Moyses82 sagte er: Ich erbarme mich, wessen ich mich erbarmen will, und ich erzeige Barmherzigkeit, wem ich Barmherzigkeit erzeigen will. Also liegt es nicht an Jemands Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen." Wo giebt es da Verdienste, wo Werke, vergangene oder zukünftige, welche durch die Kräfte des freien Willens vollbracht oder erst zu vollbringen sind? Sprach hiemit der A
D. i. die Tractoria des P. Zosimus, s. oben S. 280. ↩
Röm. 9, 22. ↩
Röm. 11, 33—36. ↩
Röm, 11. 35. ↩
Röm. 11, 36. ↩
Ps. 24, 10. ↩
Ps.84, 11. ↩
Röm. 3, 24. ↩
D. i. auf der Synode zu Diospolis. ↩
Röm. 7, 24 u. 25. ↩
Luc. 18, 13. ↩
Luc. 14, 11. ↩
Hohes Lied 4, 8 nach der Septuag. ↩
Röm 12, 3. ↩
Röm. 14, 23. ↩
Röm. 10, 14. ↩
Röm. 10, 17. ↩
I. Cor. 3, 7. ↩
Ephes. 6, 23. ↩
Matth. 12, 45. ↩
Joh. 3, 8. ↩
Röm. 5, 5. ↩
Gal. 5, 6. ↩
Jac. 2, 19. ↩
Luc. 4, 41. ↩
Luc. 8, 28. ↩
Joh. 6, 44. ↩
Joh. 6, 64. ↩
Joh. 6, 65. ↩
Joh. 6, 66. ↩
Röm. 9, 19. ↩
Röm. 9, 18. ↩
Röm. 9, 20. ↩
I. Cor. 4, 7. ↩
Isa. 11, 2. ↩
Ist eine ganz freie Citation von Röm. 6, 15, nach dem Inhalte des ganzen 8. Capitels compilirt; die wörtliche Citation dieser Stelle folgt unten in n. 17. ↩
II. Cor. 4, 13 u. Ps. 115, 10. ↩
II. Tim. 1, 13, gleichfalls frei und verändert citirt. ↩
Röm. 8, 26. ↩
Matth. 10, 20. ↩
Röm. 8, 26. ↩
Ebend. ↩
Röm. 8, 15. ↩
Gal. 4, 6. ↩
I. Cor. 12, 11. ↩
Ps. 102, 4. ↩
Ps. 58, 11. ↩
Ps. 22, 6. ↩
Röm. 6, 23. ↩
Röm. 1, 17 u. Habac. 2, 4. ↩
II. Cor. 12, 7. ↩
Jac. 1, 17. ↩
I. Cor. 4, 7. ↩
Is. 7, 9 nach der Septuag. ↩
Röm. 9, 19. ↩
Röm. 9, 21. ↩
Röm. 9, 23. ↩
Röm. 9, 14. ↩
D. h. nur von in höherem Alter Stehenden. ↩
Sprüchw . 29, 19. ↩
Röm. 1, 18—20. ↩
Röm. 2, 1. ↩
Joh. 15, 22. ↩
Röm. 2, 12. ↩
Röm. 3, 20. ↩
Röm. 7, 7. ↩
Röm. 7, 22. ↩
Röm. 7, 24. ↩
Röm. 9, 19. ↩
Sprüchw. 19, 9. ↩
Ps. 102, 3. ↩
Röm. 5, 18. ↩
Ebend. ↩
D. i. die Pelagianer. ↩
Matth. 10, 30. ↩
Röm. 11, 33. ↩
Luc. 19, 10. ↩
Röm. 9, 10. ↩
Malach. 1, 2. ↩
Röm. 9, 14. ↩
Röm. 9, 15 u. 16. ↩
II. Mos. 33, 19. ↩
