Text.
1. Ich war über Das erfreut, was mir von deinem Heiligkeit über meine heiligen (Brüder) und Mitbischöfe1 brieflich angedeutet wurde, von welchen ein kurzer Verkehr und Umgang zeigte, wie vortrefflich und achtungswerth sie seien. Wir hätten vielleicht deinem Schreiben über sie weniger Glauben geschenkt, wenn nicht das Zeugniß, das sie durch ihr Verweilen hier sich selbst gegeben, jenes übertroffen hätte. Wir sahen in Wahrheit Bischöfe des Herrn, Männer voll der Gnade des Geistes, welche vorzüglich von Gott selbst verliehen wird. Allein noch geschätzter machte sie uns Gottes Rathschluß mit ihnen. Sie nemlich hatten unsere Ordination zu Augenzeugen. In Allem, was zu einem vollkommenen Bischofe gehört, ausgezeichnet schenkten sie uns die Gegenwart deiner Heiligkeit selbst, welche wir nicht ohne großes Verdienst mit brüderlicher Liebe umarmen. Denn so viel verdankt dir die Kirche, als dir Alle verpflichtet sind, da du allenthalben Alle besiegt hast.
2. Nach der Aufforderung also und den heilsamen Vorschlägen unseres Sohnes, des Archidiakons Themison, uns ganz anschließend schickten wir die entsprechenden Schreiben an unsere Brüder und Mitbischöfe, an welche es unsere vorhin genannten Mitbischöfe gefordert hatten. Es genügten zwar jene (Schreiben), welche ich schon früher durch die Kleriker der Kirche von Constantinopel2 und später S. 545 durch die Diakonen deiner Heiligkeit Allen schickte, welche deren bedurften; dennoch unterließ ich es jetzt nicht, sowohl der Erwartung deiner Heiligkeit wie auch unserer Gewohnheit entsprechend, zu thun, wozu ich aufgefordert wurde, indem ich es für eine Gnade halte und als Wohlthat betrachte, daß es, wovon ich überzeugt bin, mir vom Himmel bescheert wurde, daß wir über meine Ordination und über den Glauben dieselben Worte an deine Einmüthigkeit richten.
3. Bezüglich aber des Antiocheners und der Übrigen, welche mit ihm Anhänger des Nestorius werden wollten, und Aller, welche den Kirchen einen der kirchlichen Lehre widersprechenden Unterricht ertheilen, haben wir schon früher Das zu beobachten entschieden, daß sie, wenn sie sich bekehrt und mit ihrem Führer Alles, was immer die heilige Synode unter unserer Bestätigung verwarf, verurtheilt haben, in die Gemeinschaft der Bischöfe zurückkehren können. Denn gleichwie sie vorher, so lange sie in dem Früheren verharrten, nicht in unserer Gemeinschaft sein konnten, so wollen wir auch um der Einheit und des Friedens der Kirchen willen, daß sie, wenn sie Genugthuung leisten, wie wir sagten, aufgenommen werden. Sie würden aber als Solche befunden werden, die sich selbst das gerechte Urtheil gesprochen, wenn sie draussen bleiben in Gemeinschaft mit Dem, welcher abgesetzt und ausgeschlossen ist, und sich als Genossen und Theilnehmer einer solchen Gottlosigkeit zeigen würden. S. 546
Hermogenes u. Lampetius. ↩
Durch den Priester Johannes und den Diakon Epictetus, welchen Cölestinnus die 4 Briefe (oben von N. 22—25) mitgab; daß Sixtus sagt, er habe die Briefe geschickt, ist entweder so zu verstehen, daß er sie im Auftrage des P. Cölestinus schickte, oder daß der P. Cölestinus vorzüglich auf Antrieb des (damaligen Priesters) Sixtus sie erließ, oder endlich Sixtus identificirt sich als Nachfolger des Cölestinus mit Diesem, also soviel als: der apostolische Stuhl. ↩
