Traduction
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Über die Seele. (BKV)
47. Cap. Die Träume rühren vielfach von den Dämonen her, einige von Gott, andere stammen aus natürlichen Ursachen.
Wir sind nämlich der bestimmten Ansicht, sehr viele Träume werden von den Dämonen veranlasst, zuweilen allerdings auch zutreffende und erfreuliche, –— die dann aber auch blendend und berückend sind, aus welchem Grunde, haben wir angegeben, –— noch viel mehr aber sind die falschen, täuschenden, verwirrenden, schlüpfrigen und schmutzigen Träume ihr Werk! Es ist kein Wunder, wenn die Bilder denen angehören, denen die Sache angehört.
Als von Gott aber, der da bekanntlich allem Fleische die Gnade des hl. Geistes verheissen, und der versprochen hat, dass seine Knechte und Mägde prophezeien und Traumgesichte haben würden –— als von Gott herrührend werden diejenigen angesehen, welche in einem Verhältnis zur Gnade stehen, die ehrbaren, heiligen, prophetischen, offenbarenden, erbaulichen und erweckenden Träume, deren reicher Schatz sich sogar auf Unheilige zu verbreiten pflegt, indem Gott seinen Regen und Sonnenschein an die Gerechten und Ungerechten in gleicher Weise verteilt. So z. B. hatte Nabuchodonosor einen von Gott kommenden Traum, und fast der grössere Teil der Menschen kennt Gott aus Traumgesichten. Wie sich also die gnädige Herablassung Gottes auch an die Heiden richtet, so die S. 361 versuchende Thätigkeit des bösen Feindes gegen die Gerechten, und er lässt von ihnen niemals ab, sondern überfällt sie sogar, wenn sie schlafen, wie und wo sie kann, wenn sie es im Wachen nicht kann.
Die dritte Art von Träumen ist die, welche sich die Seele selber herbeizuführen scheint durch Betrachtung ihrer Lage. Da es nun aber nicht vom freien Willen abhängt zu träumen –— dieser Ansicht ist nämlich Epicharmus –— wie kann sie dann sich selbst Ursache irgend einer Vision werden? Sollte diese Spezies der natürlichen Form überlassen werden müssen, welche der Seele das Vorrecht sichert, selbst in der Ekstase die ihr zugehörigen Erscheinungen zu erfahren? Was aber dem Anschein nach weder von Gott, noch vom Teufel, noch von der Seele herkommt und gegen die Erwartung, Auslegung und Beschreibung der Fähigkeit ist, das wird im eigentlichen Sinne der Ekstase und ihrer Art und Weise vorbehalten bleiben.
Edition
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De Anima
XLVII.
[1] Definimus enim a daemoniis plurimum incuti somnia, etsi interdum uera et gratiosa, sed, de qua industria diximus, affectantia atque captantia, quanto magis uana et frustratoria et turbida et ludibriosa et immunda. Nec mirum, si eorum sunt imagines quorum et res. [2] A deo autem, pollicito scilicet et gratiam spiritus sancti in omnem carnem et sicut prophetaturos, ita et somniaturos seruos suos et ancillas suas, ea deputabuntur quae ipsi gratiae comparabuntur, si qua honesta sancta prophetica reuelatoria aedificatoria uocatoria, quorum liberalitas soleat et in profanos destillare, imbres etiam et soles suos peraequante deo iustis et iniustis, siquidem et Nabuchodonosor diuinitus somniat et maior paene uis hominum ex uisionibus deum discunt. Sicut ergo dignatio dei et in ethnicos, ita et temptatio mali et in sanctos, a quibus nec interdiu absistit, ut uel dormientibus obrepat qua potest, si uigilantibus non potest. [3] Tertia species erunt somnia quae sibimet ipsa anima uidetur inducere ex intentione circumstantiarum. Porro quam non est ex arbitrio somniare (nam et Epicharmus ita sentit), quomodo ipsa erit sibi causa alicuius uisionis? Num ergo haec species naturali formae relinquenda est seruans animae etiam in ecstasi res suas perpeti? [4] Ea autem, quae neque a deo neque a daemonio neque ab anima uidebuntur accidere, et praeter opinionem et praeter interpretationem et praeter enarrationem facultatis, ipsi proprie ecstasi et rationi eius separabuntur.