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Die Regel des hl. Benedikt (BKV)
XL KAPITEL. Wie die Metten an Sonntagen gehalten werden.
Am Sonntag stehe man zu den Metten früher auf. Diese Metten werden folgendermaßen gehalten: zuerst bete man, wie wir im Vorhergehenden bestimmt haben, sechs Psalmen mit einem Versikel, dann setzen sich alle in geordneter Reihe nebeneinander auf die Bänke, und es werden, wie oben gesagt, aus dem Buche vier Lesungen mit ihren Responsorien vorgetragen. Erst beim vierten Responsorium stimme der Vorsänger das „Ehre sei dem Vater“ an. Sobald er damit beginnt, erheben sich alle voll Ehrfurcht. Auf diese Lesungen folgen der Reihe nach sechs andere Psalmen auch mit Antiphonen wie die früheren Psalmen, hierauf ein Versikel. Darnach kommen wieder vier andere Lesungen mit ihren Responsorien in der oben angegebenen Art und Weise. Nach diesen bete man drei Lobgesänge aus dem S. 269Prophetenbuch1 , wie sie der Abt bestimmt. Diese Lobgesänge werden mit Alleluja gesungen. Nach dem Versikel und dem Segen des Abtes folgen weitere vier Lesungen aus dem Neuen Testament in besagter Weise. Nach dem vierten Responsorium stimme der Abt den Hymnus „Gott wir loben Dich“2 an. Nach diesem Hymnus lese der Abt den Abschnitt aus dem Evangelienbuch vor; während dessen sollen alle in tiefer Ehrfurcht stehen. Am Schluß antworten alle Amen; dann beginne der Abt sofort den Hymnus „Dir gebührt Lob“. Hierauf gibt er den Segen3 und dann fangen die Laudes an. Diese Ordnung für die Metten werde immer zur Sommers- und Winterszeit in gleicher Weise am Sonntag eingehalten, außer die Brüder stünden einmal — was nicht vorkommen soll — zu spät auf, und man müßte dann die Lesungen und Responsorien etwas abkürzen. Das suche man aber auf alle Weise zu vermeiden. Käme es doch vor, so leiste, wer es durch seine Nachlässigkeit verschuldet hat, im Gotteshause dafür gebührend Genugtuung.
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Die liturgischen Texte waren damals noch nicht in einem Buche vereinigt. So übergab z. B. im Jahre 471 der Gote Valila einer Kirche bei Tibur unter anderem „evangelia quattuor, apostolorum, psalterium et comitem“ [Duchesne, Liber Pontific. I [Paris 1886] CXLVII]. ↩
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Über das Te Deum vgl. P. Cagin, Te Deum ou illatio? [Scriptorium Solesmense I, 1 Solesmes 1906]. ↩
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Ist alte liturgische Bitte, vgl. Konzil von Agde [506] can. 30 und Echos d'orient 10 [1907] 342; vielleicht sind aber die üblichen Schlußgebete damit gemeint. ↩
Edition
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Regula Benedicti
Caput XI. Qualiter Dominicis diebus Vigiliae agantur
[1] Dominico die temperius surgatur ad vigilias. [2] In quibus vigiliis teneatur mensura, id est, modulatis ut supra disposuimus sex psalmis et versu, residentibus cunctis disposite et per ordinem in subselliis, legantur in codice, ut supra diximus, quattuor lectiones cum responsoriis suis. [3] Ubi tantum in quarto responsorio dicatur a cantante gloria; quam dum incipit, mox omnes cum reverentia surgant.
[4] Post quibus lectionibus sequantur ex ordine alii sex psalmi cum antiphonas sicut anteriores, et versu. [5] Post quibus iterum legantur aliae quattuor lectiones cum responsoriis suis, ordine quo supra.
[6] Post quibus dicantur tria cantica de prophetarum, quas instituerit abbas; quae cantica cum alleluia psallantur.
[7] Dicto etiam versu et benedicente abbate, legantur aliae quattuor lectiones de novo testamento, ordine quo supra. [8] Post quartum autem responsorium incipiat abbas hymnum Te Deum laudamus. [9] Quo perdicto, legat abbas lectionem de Evangelia, cum honore et timore stantibus omnibus. [10] Qua perlecta, respondeant omnes Amen, et subsequatur mox abbas hymnum Te decet laus, et data benedictione incipiant matutinos.
[11] Qui ordo vigiliarum omni tempore tam aestatis quam hiemis aequaliter in die dominico teneatur. [12] Nisi forte - quod absit - tardius surgant: aliquid de lectionibus breviandum est, aut responsoriis. [13] Quod tamen omnino caveatur ne proveniat. Quod si contigerit, digne inde satisfaciat Deo in oratorio per cuius evenerit neglectum.