Übersetzung
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Die Regel des hl. Benedikt (BKV)
XLVI. KAPITEL. Von denen, die sich in irgendwelchen anderen Dingen vergehen.
Wenn sich einer bei irgendeiner Arbeit, in der Küche, in der Speisekammer, beim Tischdienst, in der Bäckerei, im Garten, bei einem Handwerk oder sonst irgendwo etwas zuschulden kommen läßt, etwas zerbricht oder verliert oder sonst an irgendeinem Orte sich irgendwie verfehlt, dann aber nicht sogleich kommt, vor dem Abt und der Gemeinde aus freien Stücken Buße tut und seinen Fehler eingesteht, so treffe ihn eine schärfere Strafe, wenn jener Fehler durch einen anderen bekannt geworden ist. Handelt es sich aber um eine in der Seele verborgene Sünde, so offenbare man sie nur dem Abt oder den Seelenführern, die es verstehen sollen1 , eigene und fremde Wunden zu heilen, ohne sie aufzudecken und ans Licht zu bringen.
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Es ist wohl gegen Butler „sciant“ zu lesen, obschon S. Gallen 914 sciat von erster Hand hat. ↩
Edition
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Regula Benedicti
Caput XLVI. De iis qui in aliis quibuslibet rebus delinquunt
[1] Si quis dum in labore quovis, in coquina, in cellario, in ministerio, in pistrino, in horto, in arte aliqua dum laborat, vel in quocumque loco, aliquid deliquerit, [2] aut fregerit quippiam aut perdiderit, vel aliud quid excesserit ubiubi, [3] et non veniens continuo ante abbatem vel congregationem ipse ultro satisfecerit et prodiderit delictum suum, [4] dum per alium cognitum fuerit, maiori subiaceat emendationi.
[5] Si animae vero peccati causa fuerit latens, tantum abbati aut spiritalibus senioribus patefaciat, [6] qui sciat curare et sua et aliena vulnera, non detegere et publicare.