Übersetzung
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Die Regel des hl. Benedikt (BKV)
LXX. KAPITEL. Daß keiner es wagen darf, einen anderen leichthin zu schlagen.
Im Kloster muß jede Gelegenheit zur Anmaßung entfernt werden. Deshalb bestimmen wir, daß keiner seinen Mitbruder ausschließen oder schlagen darf, es sei denn, der Abt hatte ihn dazu ermächtigt. Wer sich dagegen verfehlt, „werde in Gegenwart aller zurechtgewiesen zum warnenden Beispiel für die anderen“1 . Knaben bis zum fünfzehnten Jahr sollen aber von allen in strenger Zucht gehalten und überwacht werden; doch geschehe auch das vernünftig und maßvoll. Denn wer sich gegen das reifere Alter ohne Erlaubnis des Abtes etwas herausnimmt oder sich gegen die Kinder im Übereifer zum Zorne hinreißen läßt, verfalle der in der Regel vorgesehenen Strafe, weil geschrieben steht: „Was du nicht erleiden möchtest, tu auch keinem andern an“.
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1 Tim. 5, 20. ↩
Edition
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Regula Benedicti
Caput LXX. Ut non praesumat quisquam aliquem passim caedere aut excommunicare
[1] Vitetur in monasterio omnis praesumptionis occasio; [2] atque constituimus ut nulli liceat quemquam fratrum suorum excommunicare aut caedere, nisi cui potestas ab abbate data fuerit. [3] «Peccantes» autem «coram omnibus arguantur ut ceteri metum habeant.» [4] Infantum vero usque quindecim annorum aetates disciplinae diligentia ab omnibus et custodia sit; [5] sed et hoc cum omni mensura et ratione.
[6] Nam in fortiori aetate qui praesumit aliquatenus sine praecepto abbatis vel in ipsis infantibus sine discretione exarserit, disciplinae regulari subiaceat, [7] quia scriptum est: «Quod tibi non vis fieri, alio ne feceris.»