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Die Regel des hl. Benedikt (BKV)
VII. KAPITEL. Von der Demut.
1 S. 259Brüder, die Heilige Schrift ruft uns zu: „Jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“2 . Mit diesen Worten belehrt sie uns, daß jede Selbsterhöhung Stolz ist. Davor hütet sich der Prophet, wie er bekennt und sagt: „Herr, mein Herz ist nicht vermessen, nicht stolz erhoben trag ich meinen Blick, ich ergehe mich nicht in Dingen, die zu hoch sind und zu wunderbar für mich. Aber wie? Wenn ich nicht bescheiden dachte, wenn sich stolz meine Seele erhob — wie einem Kinde, wenn es von der Mutterbrust entwöhnt wird, also vergiltst Du dann meiner Seele“3 .
Brüder, wollen wir daher den Gipfel der vollkommenen Demut erreichen und zu jener Erhöhung im Himmel rasch gelangen, zu der die Erniedrigung in diesem Leben emporführt, so müssen wir durch unsern aufwärtsstrebenden Wandel jene Leiter errichten, die Jakob im Traum erschien4 , woran, wie ihm gezeigt wurde, Engel auf- und niederstiegen. Nicht anders ohne Zweifel können wir dieses Auf- und Niedersteigen deuten, als daß man durch Selbsterhebung abwärts sinkt und durch Demut aufwärts steigt. Die aufgerichtete Leiter selbst ist aber unser Leben auf Erden, dem Gott die S. 260Richtung zum Himmel gibt, wenn das Herz demütig ist. In den beiden Seiten dieser Leiter sehen wir unsern Leib und unsere Seele; in diese Seiten hat der Gnadenruf Gottes verschiedene Sprossen der Demut und des geistlichen Lebens eingefügt, die man hinaufsteigen soll.
Die erste Stufe der Demut ist nun, die Gottesfurcht stets vor Augen haben und sich vor allem hüten, sie je zu vergessen, vielmehr jederzeit all dessen eingedenk bleiben, was Gott befohlen hat. Darum soll sich der Mensch im Geiste stets gegenwärtig halten, wie das Feuer der Hölle die Gottesverächter wegen ihrer Sünden brennt, aber auch ewiges Leben den Gottesfürchtigen bereitet ist. So wird er allezeit Sünden und Fehler meiden, Fehler in Gedanken, mit der Zunge, mit Händen und Füßen oder Fehler des Eigenwillens, meiden wird er auch Fleischesbegierden. Er denke daran, daß Gott immerdar vom Himmel auf ihn herniederschaut, daß sein Tun und Lassen allerorten klar vor Gottes Auge steht und von den Engeln zu jeder Zeit ihm gemeldet wird. Darauf macht uns der Prophet aufmerksam, wenn er uns belehrt, daß Gott immer bei unsern Gedanken zugegen ist, indem er sagt: „Gott durchforscht Herz und Nieren“5 . Und wiederum: „Der Herr kennt die Gedanken der Menschen“6 , und anderswo: „Von ferne durchschaust Du meine Gedanken7 , und: “Das Sinnen des Menschen ist Dir bekannt„8 . Um sorgsam zu wachen über seine verkehrten Gedanken, spreche ein braver Bruder immer zu sich: “Dann wandle ich makellos vor Dir, wenn ich mich vor meiner Bosheit in acht nehme„9 .
Dem Eigenwillen aber zu folgen, ist uns verwehrt, da uns die Schrift sagt: “Wende dich ab von dem Begehren deines Herzens„10 . Auch flehen wir zu Gott im Gebete, daß sein Wille an uns geschehen möge11 . Mit S. 261Recht werden wir also davor gewarnt, unserm Eigenwillen zu folgen, Denn so entgehen wir dem, was die Schrift sagt: “Es gibt Wege, die den Menschen recht erscheinen, deren Ende aber bis zur Tiefe der Hölle hinabführt„12 . Dann hält uns auch das Urteil in Angst und Furcht, das über die Nachlässigen gefällt ist: “Sie sind verderbt und zum Abscheu geworden in ihren Gelüsten13 . Was aber die Begierden des Fleisches anlangt, sollen wir Gott immer gegenwärtig wissen; betet doch der Prophet zum Herrn: „Vor Dir ist all das Verlangen meines Herzens“14 .
Man muß sich also deshalb vor der bösen Begierde hüten; denn der Tod lauert vor der Pforte der Lust. Daher befiehlt uns die Schrift und sagt: „Deinen Gelüsten gehe nicht nach“15 . Wenn demnach die Augen des Herrn auf Gute und Böse gerichtet sind16 und „der Herr immerdar vom Himmel auf die Menschenkinder niederschaut, um zu sehen, ob einer weise sei und Gott suche“17 , und wenn die Engel, die uns an die Seite gegeben sind, täglich bei Tag und Nacht dem Herrn unser Tun und Lassen melden, dann sollen wir uns, meine Brüder, jederzeit davor in acht nehmen, daß Gott nicht, wie der Prophet im Psalme sagt, zu irgendeiner Stunde sehen müsse, wie wir dem Bösen zuneigen und zu unnützen Knechten geworden sind; sonst könnte er, während er unser in diesem Leben schont, da er barmherzig ist und auf unsere Besserung wartet, später zu uns einmal sagen müssen: „Das hast du getan, und ich habe dazu geschwiegen“18 .
Die zweite Stufe der Demut ist, den eigenen Willen nicht lieben und sich in der Befriedigung seiner Wünsche nicht gefallen, vielmehr jenes Wort des Herrn zur Richtschnur nehmen: „Ich bin nicht gekommen, meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich S. 262gesandt hat“19 . Es steht ferner geschrieben: „Ungebundenheit zieht Strafe nach sich, die Bande des Zwanges bringen den Siegeskranz“20 .
Die dritte Stufe der Demut ist, aus Liebe zu Gott in vollkommenem Gehorsam sich dem Obern unterwerfen und so den Herrn nachahmen, von dem der Apostel sagt: „Er ward gehorsam bis in den Tod“21 .
Die vierte Stufe der Demut ist, in diesem Gehorsam bei herben und widrigen Dingen, ja sogar bei angetaner Unbill mit Stillschweigen und Selbstbeherrschung die Geduld bewahren, ausharren, nicht ermatten oder sich entziehen, sagt doch die Schrift: „Wer ausharrt bis ans Ende, wird gerettet werden“22 , und wiederum: „Laß stark sein dein Herz und harre auf den Herrn“23 . Um uns zu belehren, daß der Gläubige dem Herrn zulieb alles, selbst Widriges ertragen muß, sagt die Schrift im Namen der Dulder: „Um Deinetwillen werden wir hingemordet den ganzen Tag, werden geachtet wie Schlachtschafe“24 . Und felsenfest in der Hoffnung auf göttliche Vergeltung fügen sie freudig hinzu: „Allein in all dem obsiegen wir um dessentwillen, der uns geliebt hat“25 . Auch sagt die Schrift an einer anderen Stelle: „Du hast uns, o Gott, geprüft, im Feuer geläutert, gleichwie man Silber im Feuer läutert, Du hast uns in die Schlinge geraten lassen, hast Drangsal auf unsere Schulter gelegt“. Und um zu zeigen, daß wir unter einem Vorgesetzen stehen müssen, fährt sie fort: „Menschen hast Du über unser Haupt gesetzt“26 . Aber auch in Widerwärtigkeiten und Unbilden erfüllen sie durch S. 263Geduld das Gebot des Herrn27 : auf eine Wange geschlagen, bieten sie auch die andere dar, des Rockes beraubt, geben sie auch den Mantel dazu, zu einer Meile genötigt, gehen sie gleich zwei, ertragen mit dem Apostel Paulus28 falsche Brüder und segnen, die sie schmähen.
Die fünfte Stufe der Demut ist, alle schlimmen Gedanken, die im Herzen aufsteigen, und das im Verborgenen begangene Böse in demütigem Bekenntnis seinem Abte bekennen29 . Dazu mahnt uns die Schrift mit den Worten: „Offenbare dem Herrn deinen Weg und vertrau auf ihn“30 . Und wiederum: „Bekennet dem Herrn, denn er ist gut, ewig währet seine Barmherzigkeit“31 . Und ebenso sagt der Prophet: „Mein Vergehen habe ich Dir kund getan und meine Ungerechtigkeit nicht verborgen; ich spreche: als mein Ankläger will ich mein Unrecht dem Herrn bekennen; Du aber verzeihst den Frevel meines Herzens“32 .
Die sechste Stufe der Demut erreicht der Mönch, wenn er sich mit dem Allerniedrigsten und Geringsten zufrieden gibt und bei allem, was man ihm aufträgt, in sich einen schlechten und untauglichen Arbeiter sieht, indem er zu sich selber mit dem Propheten sagt: „Zunichte geworden bin ich, und es war mir verborgen; wie ein Lasttier ward ich vor Deinem Angesicht, und doch bin ich immer bei Dir“33 .
Die siebte Stufe der Demut ist, sich nicht bloß mit Worten als den letzten und geringsten bezeichnen, sondern auch im tiefsten Herzensgrund hiervon überzeugt sein und in Demut mit dem Propheten sprechen: „Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott und die Verachtung des Volkes“34 . „Erhoben hab ich mich, ward aber gedemütigt und bin zuschanden geworden“35 .S. 264 Und abermals: „Gut war's mir, daß Du mich demütigtest, damit ich Deine Gebote lerne“36 .
Die achte Stufe der Demut erreicht der Mönch, wenn er nur tut, wozu ihn die gemeinsame Klosterregel und das Beispiel der älteren Brüder anhalten.
Die neunte Stufe der Demut ersteigt der Mönch, wenn er seine Zunge beim Reden bezähmt, im Schweigen verharrt und nicht redet, bis man eine Frage stellt37 ; versichert uns doch die Schrift: „Beim vielen Reden entgeht man der Sünde nicht“38 , und: „Ein geschwätziger Mensch hat keinen Bestand auf Erden“39 .
Die zehnte Stufe der Demut ist, nicht schnell und gern zum Lachen bereit sein, weil geschrieben steht: „Der Tor bricht in schallendes Gelächter aus“40 .
Die elfte Stufe der Demut erreicht der Mönch, wenn er beim Reden ruhig und ohne zu lachen, bescheiden und ernst, nur wenig und wohlbedacht spricht und mit der Stimme nicht lärmt, wie es heißt: „Der Weise gibt sich an gemessener Rede zu erkennen“41 .
Die zwölfte Stufe der Demut ersteigt der Mönch, wenn er nicht bloß im Herzen demütig ist, sondern auch in seiner Körperhaltung vor aller Augen Demut bekundet; wenn er also beim Gotteslob, im Oratorium, im Kloster, im Garten, auf der Straße, auf dem Felde, oder mag er sonst irgendwo sitzen, gehen oder stehen, jederzeit das Haupt geneigt42 hält und mit niedergeschlagenem Blicke sich immer wegen seiner Sünden voll Schuld weiß und im Geiste schon vor dem schrecklichen Gerichte Gottes sieht. Er bete immer in seinem Herzen, wie jener Zöllner im Evangelium mit niedergeschlagenen Augen gesprochen hat: „Herr, ich Sünder bin nicht S. 265würdig, meine Augen zum Himmel zu erheben“43 . Und wiederum sagt er mit dem Propheten: „Gebeugt bin ich und gedemütigt für und für“44 .
Hat also der Mönch alle diese Stufen der Demut erstiegen, dann wird er bald zu jener Gottesliebe gelangen, die in ihrer Vollkommenheit die Furcht vertreibt45 . In der Kraft dieser Liebe wird er dann alles, was er früher nur unter dem Drucke der Furcht einhielt, von jetzt an mühelos, aus Gewohnheit beobachten, als wäre es ihm zur zweiten Natur geworden, nicht mehr aus Furcht vor der Hölle, sondern aus Liebe zu Christus, aus guter Angewöhnung und aus Freude an der Tugend46 . Das wird der Herr in seiner Huld an seinem Diener durch den Heiligen Geist offenbaren, wenn er sich gereinigt hat von Fehlern und Sünden.
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Dieses umfang- und inhaltreiche Kapitel, eines der schönsten der Regel, ging vielfach ganz oder teilweise in spätere Ordensregeln über. Die äußere Einkleidung hat der heilige Benedikt aus Cassian Instit. IV, 39 entlehnt. Cassian führt 10 bezw. 11 Grade der Demut auf, von denen der Ordensstifter von Cassino 7 fast wörtlich herübernahm. Über die 12 Stufen der Demut s. S. Thomas Äq. Summa theol. II II 161 a. 6, E. Schmidt in Stud. u. Mitt. 6 [1885] 1, 1—21 und Die Demut nach der Lehre des hl. B. [Freiburg 1910]. ↩
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Luk. 14, 11. ↩
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Ps. 130, 1f. ↩
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Dieses Bild ähnlich verwendet von Hier. epist. 98, 3; Basil. hom. in ps. I n. 4; Cassiod. Expos, in ps. 119. ↩
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Ps. 7, 10. ↩
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Ebd. 93, 11. ↩
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Ebd. 138, 3. ↩
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Ebd. 75, 11. ↩
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Ebd. 17, 24. ↩
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Sir. 18, 30. ↩
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Matth. 6, 10. ↩
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Sprichw. 16, 25. ↩
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Ps. 13, 1. ↩
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Ebd. 37. 10. ↩
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Sir. 18, 30. ↩
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Sprichw. 15, 3. ↩
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Ps. 13, 2. ↩
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Ebd. 49, 21. ↩
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Joh. 6, 38. ↩
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Ist kein Schriftwort [bei A. Resch, Agrapha 1906 nicht erwähnt], stammt [vgl. Stud. u. Mitt. 5 [1884] 1, 840 -] aus den Martyrerakten der heiligen Agape, Chionia und Irene [Acta Sanctorum Apr. I [Paris 1865] 249]; eine ähnliche Stelle bei Optatus, De schism. Donat. 7, 1 [ed. Vindob.]. ↩
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Phil. 2,8 ↩
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Matth. 10, 22. ↩
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Ps. 26, 14. ↩
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Rom. 8, 36 [Ps. 43, 22]. ↩
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Rom. 8, 37. ↩
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Ps. 65, 10—2. ↩
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Matth. 5, 39-41. ↩
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2 Kor. 11, 26. ↩
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Es handelt sich hier nicht um die sakramentale Beicht, sondern um eine in den Klöstern immer übliche Sitte. ↩
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Ps. 36, 5. ↩
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Ebd. 105, 1. ↩
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Ebd. 81, 5. ↩
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Ebd. 72, 22 f. ↩
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Ebd. 21, 7. ↩
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Ps. 87, 16. ↩
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Ebd. 118, 71. ↩
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Vgl. Vitae Patrum VII, 32. ↩
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Sprichw. 10, 19. ↩
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Ps. 139, 12. ↩
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Sir. 21, 23. ↩
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Findet sich so in den Sententiae des Pythagoreers Sextus n. 184 [nach anderer Zählung 145] s. S. 24 f. Anm. 2. ↩
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„Inclinato vultu“ in der Admonitio S. Basilii [Rev. bened. 27 [1910] 228]. ↩
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Sinngemäßes Zitat aus Luk. 18, 13. ↩
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Ps. 118, 107. ↩
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1 Joh. 4, 18. ↩
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Dieser letzte Abschnitt ist fast wörtlich aus Cassian Instit. IV, 39 entlehnt. ↩
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La règle de Saint Benoît
CHAPITRE VII. DE L'HUMILITE
La divine Ecriture, mes frères, proclame pour notre gouverne : "Quiconque s'élève sera humilié, et celui qui s'humilie sera glorifié." En tenant ce langage, elle nous montre que tout élèvement s'apparente à l'orgueil, et nécessite les précautions dont se munit le Prophète disant : "Seigneur, j'ai fui l'élèvement du cœur et les hautes ambitions ; je n'ai point marché dans des voies prétentieuses, ni vers le mirage d'une condition supérieure à la mienne. " Bien plus, il poursuit : " Si je n'entretiens de bas sentiments de moi-même, Si je m'estime plus que je ne dois, tu me traiteras dans ta justice comme l'enfant trop tôt sevré, qu'on arrache des bras de sa mère.
Voulons-nous, par conséquent, mes frères, atteindre au sommet de cette souveraine humilité, voulons-nous parvenir par une ascension rapide à ces hauteurs célestes où mène l'abaissement de la vie présente, il s'agit alors d'y monter par la gradation de nos œuvres, et de dresser vers le ciel cette même échelle où Jacob vit en songe monter et descendre les anges. Il est ici hors de doute que monter et descendre signifient pour nous que l'on s'abaisse en voulant s'élever, et qu'on s'élève en s'abaissant. Quant à cette échelle dressée, c'est proprement notre vie d'ici-bas, pour alitant que le Seigneur élève jusqu'aux cieux le cœur qui s'humilie. Convenons maintenant que les deux côtés de l'échelle figurent notre corps et notre âme : entre ces montants, Dieu a inséré, nous invitant à les gravir, les échelons successifs de l'art spirituel qui porte nom humilité.
Le premier degré d'humilité est que, par l'effet d'une constante attention à la crainte de Dieu, on échappe résolument à la légèreté d'esprit et qu'on se remémore tous les préceptes divins. Si l'on ne cesse, en effet, de retourner dans son esprit la menace de la géhenne où brûlent pour leurs péchés ceux qui méprisent Dieu, et la promesse de vie éternelle réservée à ceux qui le craignent, on saura se garder à toute heure des péchés et des vices, ceux des pensées, de la langue, des mains, des pieds, ceux de la volonté propre, ou encore des désirs de la chair. Que l'homme considère donc que Dieu le regarde à tout moment du haut du ciel ? en quelque lieu que nous soyons, nos actions sont à découvert sous les yeux de la Divinité et lui sont à tout instant rapportées par les anges. Le Prophète nous donne à entendre cette vérité, et témoigne à quel point nos plus secrètes pensées sont à nu devant Dieu, quand il dit : " Dieu scrute les reins et les cœurs," et de même : "Le Seigneur connaît les desseins des hommes " ; il dit encore : "Tu pénètres de loin mes pensées," et : "Tout ce qui s'agite en l'homme vient se déclarer devant Toi." Dès lors, pour exercer la vigilance sur ses pensées mauvaises, un frère avisé ne manquera pas de se redire au fond du cœur : Pour être sans tache devant Lui, il faut me bien garder de jamais l'offenser.
Quant à la volonté propre, nous trouvons dans l'Ecriture cette défense expresse de la suivre : "Détourne-toi de tes volontés. " Nous demandons d'ailleurs nous-mêmes à Dieu dans la Prière " que ce soit sa volonté qui s'accomplisse en nous. "On voit par là combien justifiée est la doctrine du renoncement à la volonté propre; car on évite ainsi l'écueil signalé dans l'Ecriture : " Il est des chemins qui aux yeux des hommes semblent droits, mais qui, au terme, vous plongent jusqu'au fond de l'enfer." Et nous serons bien inspirés d'envisager avec frayeur le sort de ceux qui se laissent aller à leurs penchants, et dont il est écrit " qu'ils s'y corrompent et y deviennent abominables à Dieu."
Enfin, pour maîtriser les désirs de la chair, recourons encore et toujours au sentiment de la présence de Dieu, et disons avec le Prophète : "Tous mes désirs, Seigneur, sont devant Toi." S'il faut ainsi nous garder du désir mauvais, c'est que la mort est postée sur le seuil même de l'accès au plaisir ; d'où le précepte de l'Ecriture : "Ne te laisse pas entraîner par tes convoitises."
En résumé, si les yeux du Seigneur observent sans cesse les bons et les méchants, si le Seigneur jette du haut du ciel ses regards sur les enfants des hommes pour discerner ceux qui se montrent attentifs à Le chercher, si enfin les anges établis sur nous font chaque jour, font nuit et jour, rapport à Dieu de nos actions, il nous faut prendre garde à tout instant, mes frères, comme dit le Prophète dans les psaumes, que Dieu ne nous voie à quelque moment enclins à pécher, abusant de sa grâce, de peur que, nous ayant épargnés aujourd'hui par grande indulgence et parce qu'il nous laisse le temps de nous amender et de nous tourner vers lui, il ne nous dise un jour : " Voilà ce que tu as fait, et je patientais."
Le second degré d'humilité consiste à se détacher assez de la volonté propre pour ne plus goûter la satisfaction d'en suivre les mouvements, et pour réaliser dans sa conduite ce que le Seigneur dit de lui-même : "Je ne suis pas venu faire ici-bas ma volonté, mais celle du Père qui m'a envoyé." L'Ecriture dit ailleurs : "Courir au plaisir c'est encourir la peine, et plier sous la loi c'est gagner la couronne."
Le troisième degré d'humilité est que, pour l'amour de Dieu, on se soumette au supérieur avec une obéissance sans réserve, à l'imitation du Seigneur qui, nous dit l'Apôtre, "s'est fait obéissant jusqu'à la mort."
Au quatrième degré d'humilité, s'il arrive que, dans cette voie d'obéissance, on soit en butte à toute sorte de difficultés, de traitements durs ou même injustes, alors, au lieu de protester, on met tout son cœur à embrasser la patience, et à tout supporter sans lâcher prise ni reculer d'un pas, car l'Ecriture dit : "Qui persévère jusqu'à la fin, celui-là sera sauvé." Et en un autre endroit : "Que ton cœur s'affermisse, et soutienne les délais du Seigneur. Elle montre encore que l'âme fidèle doit, pour le Seigneur, tout endurer et jusqu'aux pires contrariétés, quand elle fait ainsi parler ceux qui sont dans l'épreuve : " C'est à cause de Toi qu'à longueur de journée nous sommes exposés à la mort et traités comme menu bétail de boucherie." Inébranlables toutefois dans l'espérance de la rétribution divine, ils poursuivent avec joie : "Mais en toutes ces rencontres nous gardons l'avantage, pour l'amour de Celui qui nous a aimés." Ailleurs on lit encore dans l'Ecriture : "Tu nous as éprouvés, Seigneur, tu nous as fait passer par le feu, comme l'argent qu'on éprouve dans la fournaise ; tu nous as fait prendre au lacet, tu as accumulé les tribulations sur nos épaules." Et qu'il nous faille ainsi subir le joug d'un supérieur, la suite du texte le montre bien : "Tu as placé des hommes comme un poids sur nos têtes." De fait, c'est par la patience au milieu des contradictions et des injustices qu'on accomplira jusqu'au bout le précepte du Seigneur : frappé sur une joue, on tendra l'autre ; à qui ravit la tunique, on abandonne par surcroît le manteau ; angarié pour une corvée d'un mille, on en fera deux ; avec l'Apôtre Paul on supporte les faux frères, et à ceux qui maudissent, on adresse en retour des paroles de bénédiction.
Le cinquième degré d'humilité est de ne rien cacher à son Abbé des pensées mauvaises qui se présentent à l'esprit, ni des fautes commises dans le secret. L'Ecriture nous exhorte à pratiquer cette humble confession quand elle nous dit : "Expose devant Dieu ta conduite et espère en Lui," ou encore : " Confessez-vous au Seigneur, car il est bon, et sa miséricorde est éternelle." Le Roi Prophète dit aussi : " Je T'ai déclaré mon péché, et je n'ai pas celé mon iniquité ; j'ai dit : je prononcerai contre moi-même devant le Seigneur que j'ai offensé ; mais Ta bonté corrigera la malice de mon âme."
Le sixième degré d'humilité est qu'un moine trouve son contentement dans tout ce qu'il y a de plus commun et de moindre. Dans les tâches où on l'emploie, il se regarde comme un piètre ouvrier et un incapable. Avec le Prophète il se dit : Me voilà ramené à rien, et je ne sais rien ; Tu le vois, je suis traité comme une bête de somme ; mais je me tiens toujours avec Toi.
Le septième degré d'humilité est que le moine, non en protestations purement verbales, mais par un sentiment profond et une intime conviction du cœur, se reconnaisse comme le plus vil et le dernier de tous les êtres, et que s'abaissant jusqu'à terre il dise avec le Prophète : "Moi, je ne suis qu'un ver, et non un homme, la honte de l'humanité et le rebut du peuple. Je m'étais exalté, et me voici dans l'abjection et la confusion." Le Prophète dit encore : "Comme il est bon pour moi que Tu m'aies humilié ! par là j'ai appris à T'obéir."
Le huitième degré d'humilité est qu'un moine ne fasse rien qui ne soit conforme à la règle commune du monastère, ou encouragé par la tradition des anciens.
Le neuvième degré d'humilité est qu'un moine sache retenir sa langue et que, fidèle à la loi du silence, il attende pour parler qu'on l'interroge, d'autant que l'Ecriture témoigne qu' "à parler beaucoup, on ne peut manquer de pécher " ; et que "le bavard ne trouve pas le droit chemin sur la terre."
Le dixième degré d'humilité condamne l'habitude de rire à tout propos. Il est écrit : "Le rire bruyant trahit la sottise."
Le onzième degré d'humilité est que le moine, amené à parler, le fasse sans élever le ton ni badiner, avec une humble gravité, dans un langage sobre et sensé, et qu'il évite les éclats de voix. On dit en effet que "le sage, pour se faire connaître, n'a pas besoin de beaucoup de mots."
Au douzième degré, l'humilité dont le cœur du moine est rempli passe dans tout son extérieur, et se laisse apercevoir aux regards d'autrui.
A l'Œuvre de Dieu, à l'oratoire, dans le cloître, au jardin, sur les chemins, par les champs, en tout lieu, qu'il soit assis, en marche ou debout, on le voit toujours penchant la tête et fixant les yeux à terre, dans le grave sentiment de sa culpabilité et sous le poids de ses fautes, comme si, à cette heure même, il avait conscience d'affronter le redoutable jugement de Dieu. Dans son cœur il redit sans cesse les paroles que prononçait le publicain de l'Evangile, les yeux humblement baissés: "Seigneur, je ne suis pas digne, moi pécheur, de lever mes regards vers le ciel," et avec le Prophète il ajoute : "Je me tiens courbé et profondément humilié."
Lorsqu'enfin le moine a gravi tous ces échelons d'humilité, il atteint bien vite le sommet de la charité divine d'où est bannie la crainte. Tout ce qu'il ne pouvait accomplir au début sans l'appui de cette crainte, il se met à l'observer par amour, sans nul effort, et, pour ainsi dire, avec l'aisance de l'habitude acquise. Ce n'est plus la peur de l'enfer, c'est l'amour du Christ qui le meut, ainsi que l'entraînement au bien et le charme de la vertu. Cette œuvre de L'Esprit-Saint, daigne le Seigneur la montrer achevée en celui qui avec son concours travaille à se purifier des vices et des péchés.