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Œuvres Tertullien (160-220) Scorpiace

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Arznei gegen Skorpionstich (BKV)

12. Kap. Die Schüler Christi haben seine, das Martyrium betreffenden Aussprüche immer buchstäblich verstanden; so Petrus, so Johannes.

Wer mußte nun wohl das innerste Mark der Hl. Schrift besser kennen, als eben die Schule Christi selbst? Der Herr hat in seine Schule nur solche Schüler aufgenommen, welche über alles belehrt werden sollten, und für uns nur solche Lehrer bestimmt, welche alles lehren sollten! Wem würde er wohl lieber das Sinnbildliche seines Ausspruches erklärt haben, als dem, welchem er das Bild seiner Herrlichkeit enthüllt hat, einem Petrus, Johannes, Jakobus und nachher einem Paulus, welch letztern er sogar das Paradies kosten ließ, noch bevor er das Martyrium erlitt? Oder schreiben etwa auch die Genannten anders, als sie denken, wie Lehrer des Truges, nicht wie Lehrer der Wahrheit? Petrus schreibt an die Bewohner von Pontus1 : „Wie groß ist der Ruhm, wenn ihr Strafen erleidet, aber nicht wegen Vergehungen! Denn das ist Gnade, und dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten hat, sich selbst uns als Beispiel hinterlassend, damit wir seinen Fußstapfen folgen.“ Und wieder: „Geliebteste, S. 221schrecket nicht zurück vor der Feuerprobe, welche euch widerfährt zur Prüfung, als wenn euch etwas Unerhörtes träfe. Denn in dem Maße, wie ihr an den Leiden Christi teilnehmet, freuet euch, damit ihr auch bei der Enthüllung seiner Herrlichkeit euch freuen und frohlocken könnt. Selig seid ihr, wenn ihr um des Namens Christi willen Schmach leidet, weil die Herrlichkeit und der Geist Gottes in euch ruht. Daß nur niemand unter euch leide, weil er ein Mörder, Dieb oder Bösewicht ist oder nach fremdem Gute trachtet! Wofern er aber als Christ leidet, so soll er sich dessen nicht schämen; er verherrliche vielmehr den Herrn in diesem Namen“2.

Johannes ermahnt uns, „unser Leben sogar für unsere Brüder hinzugeben“, und stellt in Abrede, daß in der Liebe Furcht sei. Denn „die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, weil die Furcht Pein hat, und wer fürchtet, in der Liebe nicht vollkommen ist“3. Welche Furcht könnte man passender darunter verstehen als die, welche die Veranlassung zum Verleugnen wird? Welche Liebe bezeichnet er als die vollkommene, wenn nicht die, welche die Furcht verscheucht und zum Bekenntnis ermutigt? Welche andere Strafe diktiert er der Furcht zu, wenn nicht die, welche der Abtrünnige mit sich zurückbringt, der mit Leib und Seele dem Höllentode verfällt? Wenn wir nach seiner Lehre schon für die Brüder sterben sollen, dann noch viel mehr für den Herrn. Eine solche Ermahnung zu geben, war er auch durch die ihm zuteil gewordene geheime Offenbarung genügend unterrichtet worden. Hat ja doch der Geist dem Engel der Kirche von Smyrna befohlen: „Siehe, der Teufel wird einige aus der Zahl der Deinen in den Kerker bringen, um sie zu versuchen zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod und ich werde dir die Krone des Lebens geben“4. Ähnliche Worte werden an den Engel von Pergamus gerichtet in Betreff des Antipas, des getreuesten Märtyrers, der in der Behausung des Satans getötet wurde; ähnliche an S. 222den von Philadelphia5, daß von der letzten Versuchung befreit werde, wer den Namen des Herrn nicht verleugnet habe. Sodann verheißt er den Siegern das eine Mal den Baum des Lebens und Nachlaß des zweiten Todes, das andere Mal verborgenes Manna mit den weißen Steinchen und dem verborgenen Namen, dann die Macht des eisernen Szepters und die Helle des Morgensternes, dann das weiße Kleid zu tragen, nicht ausgelöscht zu werden aus dem Buche des Lebens, eine Säule im Tempel Gottes zu werden, die mit dem Namen Gottes des Herrn und des himmlischen Jerusalems bezeichnet ist, endlich zu sitzen mit dem Herrn auf seinem Throne, was einst den Söhnen des Zebedäus versagt wurde6.

Wer sind denn diese glücklichen Sieger, wenn nicht recht eigentlich die Märtyrer? Der Sieg ist dessen, der kämpft, wer aber kämpft, der vergießt auch sein Blut. Vorläufig ruhen die Seelen der Märtyrer ruhig unter dem Altare, durch das Vertrauen, gerächt zu werden, geben sie ihrer Geduld Nahrung und bekleidet mit ihren Kleidern nehmen sie ihre Anwartschaft auf die Klarheit in Besitz, bis die Zahl der Genossen ihrer Herrlichkeit durch die andern vollzählig wird. Denn es ist wiederum geoffenbart, daß der Weißgekleideten und der mit Siegespalmen Ausgezeichneten eine unzählbare Menge sei, nämlich derer, die über den Antichrist triumphieren, wie einer von den Ältesten sagt: „Diese sind es, die aus jener großen Trübsal kommen und ihr Gewand gewaschen und weiß gemacht haben im Blute des Lammes“7. Das Gewand der Seele ist der Leib. Der Schmutz nämlich wird in der Taufe abgewaschen, die Flecken aber durch das Martyrium weißgemacht; denn nach Isaias soll aus dem Rot und Scharlach eine Weiße wie die des Schnees und der Wolle hervorgehen8. Auch wenn das große Babylon dargestellt wird als trunken vom Blut der Heiligen, so ist diese Trunkenheit ohne S. 223Zweifel bewirkt durch den Becher der Martyrien. Was die Furcht vor letzteren bringen werde, ist in gleicher Weise dargestellt. Unter den andern Verworfenen, ja sogar vor allen andern stehen die Feiglinge, „Den Feiglingen“, heißt es, „und sodann den übrigen wird ihr Anteil im Pfuhle des Feuers und Schwefels sein“9. So hat die in seinem Briefe genannte Furcht, welche durch die Liebe hinausgetrieben wird, ihre Strafe gefunden.


  1. 1 Petr. 2, 20 ff. ↩

  2. 1 Petr. 4, 12-16. ↩

  3. 1 Joh. 3, 16; 4, 18. ↩

  4. Off. 2, 10.12 ff. ↩

  5. Off.3, 7 ff. ↩

  6. Ebd. 2, 7. 17. 27. 28; 3, 5. 12. 21. ↩

  7. Ebd. 7, 14. ↩

  8. Is. 1, 18. ↩

  9. Off. 21, 8. ↩

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Scorpiace

Chapter XII.

Who, now, should know better the marrow of the Scriptures than the school of Christ itself?--the persons whom the Lord both chose for Himself as scholars, certainly to be fully instructed in all points, and appointed to us for masters to instruct us in all points. To whom would He have rather made known the veiled import of His own language, than to him to whom He disclosed the likeness of His own glory--to Peter, John, and James, and afterwards to Paul, to whom He granted participation in (the joys of) paradise too, prior to his martyrdom? Or do they also write differently from what they think--teachers using deceit, not truth? Addressing the Christians of Pontus, Peter, at all events, says, "How great indeed is the glory, if ye suffer patiently, without being punished as evildoers! For this is a lovely feature, and even hereunto were ye called, since Christ also suffered for us, leaving you Himself as an example, that ye should follow His own steps." 1 And again: "Beloved, be not alarmed by the fiery trial which is taking place among you, as though some strange thing happened unto you. For, inasmuch as ye are partakers of Christ's sufferings, do ye rejoice; that, when His glory shall be revealed, ye may be glad also with exceeding joy. If ye are reproached for the name of Christ, happy are ye; because glory and the Spirit of God rest upon you: if only none of you suffer as a murderer, or as a thief, or as an evil-doer, or as a busybody in other men's matters; yet (if any man suffer) as a Christian, let him not be ashamed, but let him glorify God on this behalf." 2 John, in fact, exhorts us to lay down our lives even for our brethren, 3 affirming that there is no fear in love: "For perfect love casteth out fear, since fear has punishment; and he who fears is not perfect in love." 4 What fear would it be better to understand (as here meant), than that which gives rise to denial? What love does he assert to be perfect, but that which puts fear to flight, and gives courage to confess? What penalty will he appoint as the punishment of fear, but that which he who denies is about to pay, who has to be slain, body and soul, in hell? And if he teaches that we must die for the brethren, how much more for the Lord,--he being sufficiently prepared, by his own Revelation too, for giving such advice! For indeed the Spirit had sent the injunction to the angel of the church in Smyrna: "Behold, the devil shall cast some of you into prison, that ye may be tried ten days. Be thou faithful unto death, and I will give thee a crown of life." 5 Also to the angel of the church in Pergamus (mention was made) of Antipas, 6 the very faithful martyr, who was slain where Satan dwelleth. Also to the angel of the church in Philadelphia 7 (it was signified) that he who had not denied the name of the Lord was delivered from the last trial. Then to every conqueror the Spirit promises now the tree of life, and exemption from the second death; now the hidden manna with the stone of glistening whiteness, and the name unknown (to every man save him that receiveth it); now power to rule with a rod of iron, and the brightness of the morning star; now the being clothed in white raiment, and not having the name blotted out of the book of life, and being made in the temple of God a pillar with the inscription on it of the name of God and of the Lord, and of the heavenly Jerusalem; now a sitting with the Lord on His throne,--which once was persistently refused to the sons of Zebedee. 8 Who, pray, are these so blessed conquerors, but martyrs in the strict sense of the word? For indeed theirs are the victories whose also are the fights; theirs, however, are the fights whose also is the blood. But the souls of the martyrs both peacefully rest in the meantime under the altar, 9 and support their patience by the assured hope of revenge; and, clothed in their robes, wear the dazzling halo of brightness, until others also may fully share in their glory. For yet again a countless throng are revealed, clothed in white and distinguished by palms of victory, celebrating their triumph doubtless over Antichrist, since one of the elders says, "These are they who come out of that great tribulation, and have washed their robes, and made them white in the blood of the Lamb." 10 For the flesh is the clothing of the soul. The uncleanness, indeed, is washed away by baptism, but the stains are changed into dazzling whiteness by martyrdom. For Esaias also promises, that out of red and scarlet there will come forth the whiteness of snow and wool. 11 When great Babylon likewise is represented as drunk with the blood of the saints, 12 doubtless the supplies needful for her drunkenness are furnished by the cups of martyrdoms; and what suffering the fear of martyrdoms will entail, is in like manner shown. For among all the castaways, nay, taking precedence of them all, are the fearful. "But the fearful," says John--and then come the others--"will have their part in the lake of fire and brimstone." 13 Thus fear, which, as stated in his epistle, love drives out, has punishment.


  1. 1 Pet. ii. 20. ↩

  2. 1 Pet. iv. 12. ↩

  3. 1 John iii. 16. ↩

  4. 1 John iv. 18. ↩

  5. Rev. ii. 10. ↩

  6. Rev. ii. 13. ↩

  7. Rev. iii. 10. ↩

  8. Matt. xx. 20-23. ↩

  9. Rev. vi. 9. ↩

  10. Rev. vii. 14. ↩

  11. Isa. i. 18. ↩

  12. Rev. xvii. 6. ↩

  13. Rev. xxi. 8. ↩

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