Scorpiace
Arznei gegen Skorpionstich (BKV)
Bibliographische Angabe
Arznei gegen Skorpionstich/aus dem Lateinischen übersetzt von Dr. K. A. Heinrich Kellner. In: Tertullian, Apologetische, Dogmatische und Montanistische Schriften (Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 24) Kempten & München 1915, 183-229. (Translation, Deutsch)
Schlüssel
CPL 22
Datum
3. Jh.
Mitarbeiter
Roger Pearse und Eva-Marie Laumann
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Text
Inhaltsangabe
- Arznei gegen Skorpionstich (Scorpiace)
- 1. Kap. Die Gnostiker suchen das Bekennen des Christentums vor den Heiden als unnötig und das Martyrium als von Gott nicht gefordert hinzustellen. Ihr Treiben gleicht dem der Skorpione.
- 2. Kap. Angabe des Themas und der Disposition. Schon der Pentateuch fordert ausdrücklich das Bekennen des wahren Gottes und verbietet aufs strengste den Abfall von ihm. Beweisstellen dafür.
- 3. Kap. Strafgerichte, welche über die abtrünnigen Israeliten wegen Abfalles verhängt wurden.
- 4. Kap. Schon aus diesen Verboten des Götzendienstes ergibt sich die Pflichtmäßigkeit des Martyriums in den Fällen, wo man sich dem Götzendienste anders nicht entziehen kann, als indem man den Tod leidet.
- 5. Kap. Durch das Martyrium wird die Sünde und Sündenlust überwunden. Es gehört daher zu den Arzneimitteln, wodurch Gott die Menschheit von der Sünde reinigt und ist dem Brennen und Schneiden eines Arztes zu vergleichen.
- 6. Kap. Die Gefahren, welchen Gott seine Bekenner aussetzt, dienen ihnen als Gelegenheit, ihre Festigkeit im Glauben zu erproben und Fortschritte zu machen. Die schwere Sünde des Abfalls vom Christentum wird um des Martyriums willen vergeben.
- 7. Kap. Man darf also nicht mit den Gnostikern sagen: wenn Gott das Martyrium will, so ist er ein Mörder. Denn der Märtyrertod gibt der Seele das Leben.
- 8. Kap. Es war von Anfang an stets so, daß die Wahrheit gehaßt und verfolgt würde und folglich die Vertreter derselben zu leiden hatten. Beispiele dafür aus dem Alten Testament.
- 9. Kap. Auch für die christliche Wahrheit kann unmöglich etwas anderes zu erwarten sein. Die Aussprüche des Herrn, worin er das Bekenntnis seines Namens fordert, gelten nicht bloß für die Apostel, wie die Gnostiker meinen, sondern für alle. Bekämpfung der gnostischen Mißdeutung von Matth. 10, 23, wonach man zwischen Verleugnung des Christentums und Verleugnung Christi unterscheiden sollte.
- 10. Kap. Die Gnostiker geben vor, das von Christus geforderte Bekenntnis brauche erst im Himmel und vor den Himmelsmenschen zu geschehen. Sachliche und ironische Widerlegung dieser Torheit.
- 11. Kap. Auch Matth. 10, 39 ist nicht allegorisch zu verstehen. Indem die Häretiker gut verbürgte Wahrheiten nicht gelten lassen wollen, glauben sie dafür allerlei Unerwiesenes.
- 12. Kap. Die Schüler Christi haben seine, das Martyrium betreffenden Aussprüche immer buchstäblich verstanden; so Petrus, so Johannes.
- 13. Kap. Damit harmonieren auch zahlreiche Aussprüche des hl. Paulus.
- 14. Kap. Das Martyrium streitet nicht gegen den Gehorsam, den man der Obrigkeit nach Röm. 13, 1-4 schuldet.
- 15. Kap. Sind die auf das Martyrium sich beziehenden Aussprüche der Apostel etwa noch der Mißdeutung ausgesetzt, so haben wir die Beispiele von Stephanus, Jakobus, Petrus und Paulus, die es selber erlitten und so ihre Worte gegen Mißdeutung sicherten.