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Arznei gegen Skorpionstich (BKV)
15. Kap. Sind die auf das Martyrium sich beziehenden Aussprüche der Apostel etwa noch der Mißdeutung ausgesetzt, so haben wir die Beispiele von Stephanus, Jakobus, Petrus und Paulus, die es selber erlitten und so ihre Worte gegen Mißdeutung sicherten.
Sind jetzt auch die Briefe der Apostel ins Wanken geraten?1 Und sind wir immerfort die einfältigen S. 227Seelen und nur Tauben2, die sich gern verirren? Durch das Verlangen, uns das Leben zu erhalten, dünkt mich. Indes, mag es so sein, daß der Sinn aus ihren Briefen3 verschwindet, die Lehre aber, die in dem enthalten ist, was die Apostel, wie wir wissen, wirklich litten, diese Lehre ist nicht wegzudeuten. Diese Lehre und keine andere finde ich, wenn ich die Apostelgeschichte durchblättere; weiter suche ich nichts mehr. Da ist die Rede von Kerkern, Banden, Geißeln, Steinigung, Schwertern, von Angriffen seitens der Juden, Zusammenrottungen der Heiden, Verhörtabellen der Tribunen, Audienzsälen der Könige, Richterstühlen der Prokonsuln und Appellationen an den Namen des Kaisers. Diese Dinge bedürfen keiner Deutung. Daß Petrus geschlagen4, Stephanus unter Steinen erdrückt, Jakobus geopfert, Paulus hinausgeschleift wurde5, diese Dinge sind mit ihrem Blute niedergeschrieben.
Wollten die Häretiker etwa zuverlässige amtliche Aufzeichnungen dessen verlangen, so werden die kaiserlichen Aktenstücke sprechen und die Steine Jerusalems. Wir haben die Lebensgeschichten der Kaiser gelesen; Nero war der erste, der zu Rom den aufkeimenden Glauben mit Blut düngte. Damals wird Petrus wirklich von einem andern gegürtet, indem er an das S. 228Kreuz festgebunden wird; damals erlangt Paulus in Wahrheit das römische Bürgerrecht, indem er daselbst6 im Adelstande des Martyriums wiedergeboren wird. Wo auch immer ich dieses lese, lerne ich daraus das Leiden, und es liegt mir nichts daran, welchen Lehrmeistern im Märtyrertum ich folge, den Ansichten oder den endlichen Schicksalen der Apostel, nur daß ich in den endlichen Schicksalen ihre Ansichten wiederfinde. Denn sie würden nichts gelitten haben, als nur, wovon sie früher bereits wußten, daß man es leiden müsse.
Als Agabus dem Paulus durch seinen Gestus7 Fesselung prophezeite, war es vergeblich, daß die Schüler unter Tränen baten, er solle sich nicht nach Jerusalem begeben. Denn Paulus war so, wie er immer gelehrt hatte, ein Mann voll Mut und sagte: „Warum weint ihr und betrübt euer Herz? Ich wünschte nicht bloß Fesseln zu Jerusalem zu leiden, sondern sogar zu sterben um des Namens meines Herrn Jesu Christi willen.“ Und so hörten sie denn auf und sagten: „Es geschehe der Wille des Herrn“, in der Überzeugung natürlich, daß die Leiden dem Willen Gottes entsprächen. Denn sie hatten diesen Versucht gemacht nicht in der Absicht, um ihn abzumahnen, sondern aus Liebe, um ihn zu behalten, aus Verlangen nach dem Apostel, nicht um ihm das Martyrium zu widerraten.
Wenn damals bereits ein Prodikus oder ein Valentinus dagestanden und ihm zugeflüstert hätte, man brauche auf Erden kein Bekenntnis vor den Menschen abzulegen, um so weniger, weil Gott nicht nach dem Blute der Menschen dürste und Christus keine Vergeltung für sein Leiden verlange, als begehre er erst selbst noch durch diese Vergeltung sein eigenes Heil zu erlangen - so würde er sogleich von dem Knechte Gottes die Worte zu hören bekommen haben, die der Teufel vom Herrn zu hören bekam: „Weiche von mir, Satan, du bist mir ein Ärgernis. Es steht geschrieben, du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen“8. Auch jetzt S. 229wird er sie zu hören bekommen müssen, soweit er, wenn auch lange Zeit nachher, dieses Gift mischt. Es wird aber so leicht keinem Kranken schaden, wenn derselbe nur diesen unsern aus dem Glauben bereiteten Heiltrank vorher oder auch nachher zu sich nimmt.
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Ich folge der Konjektur des Fulvius Ursinus: mobiles, ebenso Oehler und Wissowa. Der Agob. hat nobiles. Dagegen glaube ich, daß die Lesart des Agob. „Nunc ergo“ keiner Aenderung (andere, auch Wissowa, lesen „Num ergo“) bedarf. Nunc bedeutet jetzt in einer Zeit, wo die Gnostiker ihr Unwesen in der Schriftdeutung treiben, und alle, auch die klarsten Stellen, wie in den Evangelien so auch in den apostol. Briefen ins Wanken geraten. Auch der folgende Satz: et nos usquequaque etc. spricht dafür, daß „nunc“ richtig ist. ↩
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solummodo columbae, nur einfältige Tauben, nicht kluge Schlangen; „simplices animae“, „solummodo columbae“ ist eine Anspielung auf die Deutung, welche die Gnostiker der Stelle des Herrn: Seid klug wie die Schlangen und einfältig, wie die Tauben gaben, wonach sie, die Gnostiker, als die Pneumatiker, die klugen Schlangen darstellten, die die Hl. Schrift im pneumatischen Sinne verstehen, die gewöhnlichen Gläubigen aber, die Pistiker, die sich am einfachen Wortlaut der Hl. Schrift halten, als einfältige Tauben gelten sollten. ↩
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a litteris suis sind die Briefe der Apostel; zum Gebrauch von suus vgl. Hoppe 102 f. ↩
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T. denkt wohl an Apg. 6, 40. ↩
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distrahitur läßt sich wohl nur auf Apg. 14, 19 beziehen. ↩
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nämlich in Rom. ↩
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Apg. 21, 11 ff. ↩
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Matth. 4, 10. ↩
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Le scorpiâque, antidote contre la morsure des scorpions
XV.
Eh quoi donc! les épîtres des Apôtres sont-elles si variables? Ames simples et colombes innocentes jusqu'ici, nous sommes-nous jetés volontairement dans l'erreur par je ne sais quel désir de vivre? Qu'il en soit ainsi, je l'accorde. Dépouillons la lettre de son sens légitime. Toutefois, nous connaissons les tribulations des Apôtres; cette doctrine est palpable; pour la comprendre, il me suffit de parcourir le livre des Actes. Je n'en demande pas davantage; j'y rencontre partout des cachots, des fers, des flagellations, des lapidations, des glaives, des Juifs qui insultent, des nations qui se lèvent avec fureur, des tribuns qui diffament, des rois qui interrogent, des proconsuls qui dressent leurs tribunaux. Qu'est-il besoin du nom de César pour servir d'interprète? Pierre est mis à mort; Etienne lapidé, Jacques immolé, Paul étendu sur le chevalet avant d'être décapité; voilà des faits écrits dans le sang. L'hérétique veut-il des preuves à l'appui de ces livres? Eh bien! les annales de l'Empire1 prendront la parole comme autrefois les pierres de Jérusalem! J'ouvre la Vie des Césars; Néron, le premier, ensanglante à Rome le berceau de la foi. C'est alors que Pierre, attaché au gibet, est ceint par une main étrangère; alors que Paul obtient le titre de citoyen romain en renaissant à une nouvelle vie par la noblesse de son martyre. Partout où je rencontre ces souffrances, j'apprends à souffrir. Qui choisirai-je pour mes docteurs du martyre, les paroles des Apôtres? où l'autorité de leur mort? peu m'importe, sinon que je reconnais leurs paroles dans leur trépas. A coup sûr, ils ne se seraient pas exposés aux souffrances, si leur avis eût été qu'il ne faut pas souffrir. Quand Agabus prédit à Paul que la captivité l'attend à Jérusalem, aussitôt ses disciples le conjurent en pleurant de ne pas se rendre dans cette ville. Vaines supplications! Fidèle à ses enseignements de tous les jours, l'Apôtre leur répond avec courage: « Que faites-vous en pleurant et en affligeant mon cœur? Je suis prêt non-seulement à subir la prison, mais encore à mourir dans Jérusalem pour le nom du Seigneur. » Alors ils cessent de le presser: « Que la volonté du Seigneur soit faite, » disent-ils, bien convaincus que le martyre est dans la volonté de Dieu. En effet, les disciples de Paul, en essayant de le retenir, regrettaient l'Apôtre, mais ne dissuadaient pas le confesseur. Que si un Prodicus2 ou un Valentin eut murmuré à ses oreilles: « Il n'est pas besoin de confesser ici-bas le Seigneur à la face des hommes; n'allons pas surtout prétendre que Dieu ait soif du sang de l'homme, et que le Christ exige la réciprocité du martyre, comme s'il en attendait son propre salut, » il eût entendu de la bouche du serviteur de Dieu l'anathème que le démon avait entendu de la bouche du Seigneur: « Retire-toi, Satan, tu me scandalises, car il est écrit: Tu adoreras le Seigneur ton Dieu, et tu le serviras lui seul. » Eh bien! que ces mêmes paroles retombent aujourd'hui sur la tête du sectaire, puisque, long-temps après cette épreuve, il vient semer secrètement des poisons qui ne seront funestes à la faiblesse qu'autant qu'elle négligera de tremper ses lèvres au breuvage que nous lui présentons au nom de la foi, soit comme préservatif, soit comme antidote.
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Allusion à ce double passage de Tacite et de Suétone: « Quaesitis simis pœnis affecit Nero quos vulgus Christianos appellabat. » Annales, liv. 16. Afflicti suppliciis Christiani. Suétone, chap. 16, Vie de Néron. ↩
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Saint Clément d'Alexandrie attaque ce Prodicus au septième livre des Stromatés. Il l'accuse de rejeter la nécessité de la prière. ↩