13.
Sie waren hocherstaunt über solche Freundlichkeit des frommen Geschwisterpaares und lobten Gott, der alles zum Heile lenkt. Dann holten sie die kristallenen Gefässe hervor und die Kleinodien und boten sie ihrer Frömmigkeit, indem sie sagten: „Nehmt diese Kleinigkeiten zum Danke von uns, wie der Herr die beiden Heller der Witwe nicht verschmähte“.1 Die Königin begann ob der Rede sanft zu lächeln und sagte: „Möge Gott euere Frömmigkeit überzeugen, dass ich jeden, der etwas annimmt aus euerem Besitz - ausgenommen die Heiligen und Armen - für einen Gottesräuber halte, der sich ewiges Feuer bereitet, weil er Gottes Eigentum an sich reisst.“ Nun befahl die Königin dem Kämmerer und den übrigen erlauchten Höflingen, sie mit allen Ehren nach Hause zu geleiten, und beim Heil2 ihres frommen Bruders tat sie den Schwur, es solle niemand wagen, weder sie noch sonst ein Mensch, der zum Palaste gehöre, nur ein Goldstück von ihnen anzunehmen. Und die frommen Diener des frommen kaiserlichen Geschwisterpaares erfüllten herzlich gerne den Auftrag.
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