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Über den Götzendienst (BKV)
15. Das Illuminieren und Bekränzen der Häuser und Türpfosten bei politischen Anlässen ist unerlaubt.
Eure Werke, heißt es, sollen leuchten1. Jetzt aber strahlen unsere Läden und Türen von Licht. Bei den Heiden findet man bereits mehr Türen unbeleuchtet und unbekränzt als bei den Christen. Welches ist deine Ansicht hierüber? Soll das eine Ehrenbezeigung für ein Idol sein, dann unterliegt keinem Zweifel, dass ein Idol ehren Idololatrie ist. Geschieht es aber eines Menschen wegen, so erinnern wir uns, dass alle Idololatrie irgend eines Menschen wegen geschieht. Erinnern wir uns doch daran, dass alle Idololatrie Menschenverehrung ist; denn die Götter sind, was bei den Heiden eine ausgemachte Sache ist, früher Menschen gewesen. Daher macht es keinen Unterschied, ob man Personen früherer S. 161Jahrhunderte oder der Jetztzeit diese abergläubische Verehrung darbringt. Die Idololatrie ist nicht wegen der Personen, die ihr Objekt sind, mit dem Verdammungsurteil belegt worden, sondern wegen solcher Dienste, die sich auf die Dämonen beziehen. -- „Man muss aber dem Kaiser geben, was des Kaisers ist.„ -- Zum Glück steht dabei: „Und Gott, was Gottes ist“. Also was gebührt dem Kaiser? Natürlich das, um was es sich damals bei Stellung der Frage handelte, ob man dem Kaiser Tribut geben dürfe oder nicht. Deshalb verlangte der Herr auch, man solle ihm eine Münze zeigen, und fragte, wessen Bild das sei, und da er die Antwort bekam: „Des Kaisers„, sagte er: „Also gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“, d. h. das Bild des Kaisers, welches sich auf der Münze findet, dem Kaiser, und das Ebenbild Gottes, das sich im Menschen findet, Gott, so dass du dem Kaiser dein Geld gibst, Gott aber deine Person. Andernfalls aber, wenn dem Kaiser alles gehört, was wird für Gott übrig bleiben?
Sind denn also, fragst du, Lampen vor der Tür und Lorbeergirlanden an den Pfosten eine Ehrenbezeigung für einen Gott? Ja freilich, nicht weil es eine Ehre für den Gott ist, sondern weil das Heil dessen, der an Stelle des Gottes durch solche Diensteserweisungen, soweit die Sache öffentlich ist, geehrt wird, durch das verborgene Treiben auf die Dämonen zurückgeht. Manche wissen es zwar aus Unkenntnis der heidnischen Literatur nicht, aber trotzdem dürfen wir dessen versichert sein, dass es bei den Römern auch Türgottheiten gibt; Cardea hat ihren Namen von den Türangeln, Forculus von den Türflügeln, Limentius von der Schwelle und Janus von der Tür selbst. Auch wissen wir recht wohl, dass die Namen, obwohl eitel und erdichtet, doch, da sie in Aberglauben verlaufen, die Dämonen und jeden unreinen Geist durch das Bindemittel der Einweihung herbeilocken. Sonst haben ja die Dämonen keinen besondern Namen für sich, sondern sie finden nur da ihren Namen, wo die ihnen zugehörige Sache ist. Auch bei den Griechen finden wir, dass Apollo S. 162Thyräus und die antelischen Dämonen den Türen als Schutzgeister vorstehen.
Dies also ist es, was der Hl. Geist vom Anfang an vorausgesehen und durch den uralten Propheten Henoch vorausgesagt hat, dass auch Türen dem Aberglauben dienen würden. Denn wir sehen, dass auch noch andere Türen, nämlich die in den Bädern, Gegenstände der Verehrung werden. Wenn es aber Wesen gibt, die in den Türen angebetet werden, dann beziehen sich auch die Lampen und Lorbeerkränze auf sie. Du erweisest dem Idol, was du der Tür antust. Hierfür entnehme ich der Autorität Gottes selber eine Beglaubigung, Denn es ist nicht geraten, zu unterdrücken, was einem gezeigt wurde -- natürlich um der Gesamtheit willen. Es ist mir bekannt, wie ein christlicher Mitbruder durch eine Vision in derselben Nacht schwer dafür gezüchtigt wurde, dass seine Sklaven bei Gelegenheit einer plötzlich ausgerufenen öffentlichen Freudenbezeigung die Haustür mit Kränzen geschmückt hatten. Und doch hatte er es nicht einmal selber getan oder befohlen; denn er war vorher ausgegangen, und tadelte, als er wieder kam, das Geschehene; folglich werden wir vor Gott in solchen Dingen auch wegen der Handlungen unseres Hausgesindes gerichtet.
Was also die Ehrenbezeigungen für Könige oder Imperatoren betrifft, so ist uns genugsam vorgeschrieben, den Obrigkeiten, Fürsten und Mächten Untertan zu sein, jedoch innerhalb der Grenzen der Moral, insoweit wir dabei von der Idololatrie frei bleiben. Dafür haben wir aus alter Zeit das Beispiel der drei Brüder, die, obwohl sonst dem König Nabuchodonosor gehorsam, seinem Bilde Ehrenbezeigungen aufs standhafteste verweigerten, indem sie behaupteten, alles sei Idololatrie, was sich über das Maß menschlicher Ehren hinaus zur Gleichheit mit der göttlichen Majestät erhebt. Ähnlich blieb auch der im übrigen dem Darius anhängliche Daniel nur so lange im Dienste, als er von Verstössen gegen die Moral frei sein durfte. Denn sich dazu zu verstehen, konnte ihn ebenso wenig die Furcht vor den Löwen des Königs verleiten, wie sein Feuerofen die drei Jünglinge.
S. 163Mögen also alle diejenigen, denen kein Licht leuchtet, am hellen Tage Lampen anzünden, mögen diejenigen an den Türpfosten Lorbeergewinde, die man nachher verbrennt, aufhängen, welche selbst eine Beute des Feuers sein werden. Bei ihnen sind sowohl Gewährschaften von Finsternis als Vorahnungen von Strafen wohl angebracht. Du aber bist ein Licht der Welt und ein immer grünender Baum. Wenn du den Tempeln entsagt hast, so sollst du aus deiner Haustür keinen Tempel machen! Mein Ausdruck war noch zu gelinde: wenn du den Hurenhäusern entsagt hast, so sollst du deinem Hause nicht das Aussehen eines neueröffneten Hurenhauses geben.
Matth. 5,16. ↩
Edition
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De Idololatria
XV.
[1] Sed luceant, inquit, opera uestra. At nunc lucent tabernae et ianuae nostrae. Plures iam inuenias ethnicorum fores sine lucernis et laureis, quam Christianorum. De ista quoque specie quid uidetur ? Si idoli honor est, sine dubio idoli honor idololatria est. Si hominis causa est, recogitemus omnem idololatrian in hominis causam esse. [2] Recogitemus omnem idololatrian in homines esse culturam, cum ipsos deos nationum homines retro fuisse etiam apud suos constet. Itaque nihil interest, superioris an huius saeculi uiris superstitio ista praestetur. Idololatria non propter personas, quae opponuntur, sed propter officia ista damnata est, quae ad daemonas pertinent. [3] Reddenda sunt Caesari quae sunt Caesaris. Bene quod apposuit: et quae sunt dei deo. Quae ergo sunt Caesaris ? Scilicet de quibus tunc consultatio mouebatur, praestandusne esset census Caesari an non. Ideo et monetam ostendi sibi dominus postulauit et de imagine, cuius esset, requisiuit, et cum audisset Caesaris, reddite, ait, quae sunt Caesaris Caesari, et quae sunt dei deo, id est imaginem Caesaris Caesari, quae in nummo est, et imaginem dei deo, quae in homine est, ut Caesari quidem pecuniam reddas, deo temetipsum. [4] Alioquin quid erit dei, si omnia Caesaris ? Ergo, inquis, honor dei est lucernae pro foribus et laurus in postibus ? Non utique quod dei honor est, sed quod eius, qui pro deo eiusmodi officiis honoratur, quantum in manifesto est, salua operatione, quae est in occulto, ad daemonia perueniens. [5] Certi enim esse debemus, si quos latet per ignorantiam litteraturae saecularis, etiam ostioram deos apud Romanos, Cardeam a cardinibus appellatam et Forculum a foribus et Limentinum a limine et ipsum Ianum a ianua : et utique scimus, licet nomina inania atque conficta sint, cum tamen in superstitionem deducuntur, rapere ad se daemonia et omnem spiritum inmundum per consecrationis obligamentum. [6] Alioquin daemonia nullum habent nomen singillatim, sed ibi nomen inueniunt, ubi et pignus. Etiam apud Graecos Apollinem Thyraeum et Antelios daemonas ostiorum praesides legimus. Haec igitur ab initio praeuidens spiritus sanctus etiam ostia in superstitionem uentura praececinit per antiquissimum propheten Enoch. Nam et alia ostia in balneis adorari uidemus. [7] Si autem sunt qui in ostiis adorentur, ad eos et lucernae et laureae pertinebunt. Idolo feceris, quicquid ostio feceris. Hoc in loco ex auctoritate quoque dei contestor, quia nec tutum est subtrahere, quodcumque uni fuerit ostensum utique omnium causa. Scio fratrem per uisionem eadem nocte castigatum grauiter, quod ianuam eius subito adnuntiatis gaudiis publicis serui coronassent. [8] Et tamen non ipse coronauerat aut praeceperat ; nam ante processerat et regressus reprehenderat factum. Adeo apud deum in huiusmodi etiam disciplina familiae nostrae aestimamur. Igitur quod attineat ad honores regum uel imperatorum, satis praescriptum habemus, in omni obsequio esse nos oportere secundum apostoli praeceptum subditos magistratibus et principibus et potestatibus, sed intra limites disciplinae, quousque ab idololatria separamur. [9] Propterea enim et illud exemplum trium fratrum praecucurrit, qui alias obsequentes erga regem Nabuchodonosor honorem imaginis eius constantissime respuerunt probantes idololatrian esse, quicquid ultra humani honoris modum ad instar diuinae sublimitatis extollitur. [10] Sic et Daniel cetera Dario subnixus tamdiu fuit in officio, quamdiu a periculo disciplinae uacaret. Nam ne id subiret, non magis leones regios timuit, quam illi regios ignes. Accendant igitur quotidie lucernas, quibus lux nulla est, affigant postibus lauros postmodum arsuras, quibus ignes imminent; illis competunt et testimonia tenebrarum et auspicia poenarum. [11] Tu lumen es mundi et arbor uirens semper. Si templis renuntiasti, ne feceris templum ianuam tuam. Minus dixi : si lupanaribus renuntiasti, ne indueris domui tuae faciem noui lupanaris.