Übersetzung
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Bekenntnisse
5. Die Heilige Schrift ist ihm wegen ihrer Einfalt zuwider.
So beschloß ich, meinen Geist auf die heiligen Schriften hinzuwenden und mich mit ihnen bekannt zu machen. Und siehe, ich finde, was den Hochmutigen verschlossen und kindischem Sinne verborgen ist, was im Eingange unscheinbar, im Fortgange erhaben und in Geheimnisse eingehüllt ist; aber ich war nicht so geschaffen, in sie einzudringen und meinen Nacken ihrem Gange zu beugen. Ich dachte ja damals, als ich mich der Schrift zuwandte, nicht so, wie ich jetzt rede; sie erschien mir unwürdig, mit ciceronischer Würde verglichen zu werden. Denn ihre Maßhaltung widerstrebte meiner Aufgeblasenheit, und mein Scharfsinn vermochte noch nicht in ihre Tiefen zu spähen. Und doch war sie bestimmt, mit den Kleinen zu wachsen; ich aber verschmähte es, mich zu den Kleinen zu rechnen, und von Hochmut aufgeblasen, kam ich mir groß vor.
Edition
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Confessiones (CSEL)
Caput 5
Itaque institui animum intendere in scripturas sanctas, et videre, quales essent. et ecce video rem non compertam superbis neque nudatam pueris, sed incessu humilem, successu excelsam, et velatam mysteriis, et non eram ego talis, ut intrare in eam possem, aut inclinare cervicem ad eius gressus. non enim sicut modo loquor, ita sensi, cum attendi ad illam scripturam, sed visa est mihi indigna, quam Tullianae dignitati compararem. tumor enim meus refugiebat modum eius, et acies mea non penetrabat interiora eius. verum tamen illa erat, quae cresceret cum parvulis, sed ego dedignabar esse parvulus et turgidus fastu mihi grandis videbar.