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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones

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Bekenntnisse

1. Augustinus schwankt zwischen Manichäismus und Katholizismus.

S. 105 Inhaltsübersicht.

*Seine Mutter folgt ihm nach Mailand. Augustinus gewinnt durch die Predigten des hl. Ambrosius immer mehr Einsicht in die Wahrheiten der katholischen Religion. Vom Charakter seines Freundes Alypius. Er nimmt sich vor, sein Leben zu bessern, fällt aber in alte

Sünden, wobei jedoch die Furcht vor Tod und Gericht ihn nie verläßt.*

O du meine Hoffnung von meiner Jugend auf, wo warst du nur, und wohin warst du entschwunden? Hattest nicht du mich erschaffen und von den vierfüßigen Tieren und den Vögeln des Himmels unterschieden und mich klüger gemacht als sie? Und in der Finsternis und auf schlüpfrigen Pfaden wandelte ich und suchte dich außer mir und fand nicht den Gott meines Herzens; ich versank in die Tiefe des Meeres und versagte und verzweifelte, die Wahrheit zu finden. Schon war meine Mutter, stark im Glauben, zu mir gekommen; über Land und Meer war sie mir gefolgt, in allen Gefahren von dir beschützt. Denn während sonst der Seefahrt unkundige Reisende in ihrer Aufregung von den Schiffern getröstet werden müssen, sprach umgekehrt zur Zeit eines Seesturmes sie ihnen Tröstung zu und verhieß ihnen gefahrlose Landung, da du ihr in einem Gesichte solches versprochen hattest. Und sie fand mich sehr gefährdet, weil ich an der Erforschung der Wahrheit verzweifelte. Doch als ich ihr mitteilte, ich sei kein Manichäer mehr, allerdings auch noch nicht katholischer Christ, da frohlockte sie nicht vor Freude, als ob sie etwas ganz Unerwartetes zu hören bekommen hätte, da sie über diesen S. 106 Punkt meines Elendes beruhigt wurde; hatte sie mich doch schon wie einen Toten beweint, den du wieder auferwecken müßtest, und mich auf der Bahre ihrer Gedanken hinausgetragen, damit du zum Sohne der Witwe sprechen mögest: „Jüngling, ich sage dir, stehe auf“1, er wieder lebendig werde, zu reden anfange und du ihn seiner Mutter übergebest. Keinerlei stürmische Freude also machte ihr Herz erzittern, als sie hörte, daß zum großen Teile schon geschehen sei, um dessen Verwirklichung sie dich täglich bat, daß ich zwar zur Wahrheit noch nicht gelangt, aber dem Irrtum bereits entrissen sei. Vielmehr weil sie gewiß war, du, der das Ganze versprochen, werdest auch noch das, was übrig war, geben, antwortete sie mir mit größter Ruhe und zuversichtlichem Herzen, sie vertraue zu Christus, daß sie vor ihrem Hinscheiden mich noch als gläubigen Katholiken sehen werde. Dieses sagte sie zu mir. Zu dir aber, Quell der Erbarmungen, sandte sie innigere Gebete und reichlichere Tränenströme, auf daß du deine Hilfe beschleunigen und meine Finsternis erhellen mögest. Noch eifriger eilte sie in die Kirche und hingen ihre Lippen an des Ambrosius Worten, der „Wasserquelle, die ins ewige Leben hinströmt”2. Sie liebte aber jenen Mann wie einen „Engel Gottes“3, weil sie sah, daß ich durch ihn unterdessen in jenen Zustand innerer Gärung geraten war, durch den ich, wie sie sicher annahm, aus der Krankheit zur vollen Gesundheit gelangen würde, wenn einmal eine gesteigerte Gefahr, die die Ärzte Krisis nennen, hinzuträte.


  1. Luk. 7,14. ↩

  2. Joh. 4,14. ↩

  3. Gal. 4,14. ↩

Edition Masquer
Confessiones (PL)

CAPUT PRIMUM. Augustinus nec manichaeus nec catholicus.

[Col. 0717]

1. Spes mea a juventute mea, ubi mihi eras, et quo recesseras? An vero non tu feceras me, et discreveras [Col. 0718] me a quadrupedibus et volatilibus coeli? Sapientiorem me feceras, et ambulabam per tenebras et lubricum, et quaerebam te foris a me, et non inveniebam Deum cordis mei; et veneram in profundum maris, [Col. 0719] et diffidebam et desperabam de inventione veri. Jam venerat ad me mater pietate fortis, terra marique me sequens, et in periculis omnibus de te secura. Nam et per marina discrimina ipsos nautas consolabatur, a quibus rudes abyssi viatores, cum perturbantur, consolari solent; pollicens eis perventionem cum salute, quia hoc ei tu per visum pollicitus eras. Et invenit me periclitantem quidem graviter desperatione indagandae veritatis. Sed tamen ei cum indicassem, non me quidem jam esse manichaeum, sed neque catholicum christianum, non quasi inopinatum aliquid audierit, exsilivit laetitia; cum jam secura fieret ex ea parte miseriae meae, in qua me tanquam mortuum sed resuscitandum tibi flebat, et feretro cogitationis efferebat, ut diceres filio viduae: Juvenis, tibi dico, surge; et revivisceret et inciperet loqui, et traderes illum matri suae 1. Nulla ergo turbulenta exsultatione trepidavit cor ejus, cum audisset ex tanta parte jam factum quod tibi quotidie plangebat ut fieret; veritatem me nondum adeptum, sed falsitati jam ereptum: imo vero quia certa erat, et quod restabat te daturum, qui totum promiseras; placidissime et pectore pleno fiduciae respondit mihi, credere se in Christo, quod priusquam de hac vita emigraret, me visura esset fidelem catholicum. Et hoc quidem mihi. Tibi autem, fons misericordiarum, preces et lacrymas densiores, ut accelerares adjutorium tuum, et illuminares tenebras meas; et studiosius ad Ecclesiam currere, et in Ambrosium ora suspendi, ad fontem salientis aquae in vitam (aeternam) 2. Diligebat autem illum virum sicut angelum Dei, quod per illum cognoverat me interim ad illam ancipitem fluctuationem jam esse perductum, per quam transiturum me ab aegritudine ad sanitatem, intercurrente arctiore periculo, quasi per accessionem quam criticam medici vocant, certa praesumebat.


  1. Luc. VII, 14, 15  ↩

  2. Joan. IV, 14 ↩

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