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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones

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Bekenntnisse

2. Gedächtnismahle an den Gräbern der Märtyrer.

Als sie, wie es in Afrika üblich war, zu den Grabstätten der Heiligen Mehlbrei, Brot und Wein tragen wollte, aber vom Türhüter zurückgewiesen wurde, nahm sie, als sie erfuhr, der Bischof habe es verboten, dieses Gebot so fromm, ergeben und gehorsam hin, daß ich S. 107 mich wundern mußte, wie leicht es ihr fiel, lieber ihre Gewohnheit anzuklagen als an dem Verbote des Bischofs zu mäkeln. Denn nicht beherrschte Trunksucht ihren Geist, Liebe zum Weine reizte sie nicht zum Hasse gegen die Wahrheit, wie so viele Männer und Frauen, die bei einem Lobliede auf die Nüchternheit Ekel empfinden wie Trunkenbolde vor Wasser: sondern wenn sie einen Korb mit Speisen, die sie erst kosten und dann verteilen mußte, für die Festlichkeit brachte, so ließ sie sich, um Bescheid zu tun, nur einen kleinen Becher reichen, der für Ihren nüchternen Gaumen noch hinreichend verdünnt war. Auch wenn das Gedächtnis mehrerer Verstorbener zu begehen war, so trug sie doch immer nur eben diesen einen Becher, um dessen nicht nur äußerst dünnen, sondern mit der Zeit ganz schal gewordenen Inhalt in kleinen Schlucken mit ihren Begleitern zu teilen; denn Frömmigkeit, nicht Vergnügen suchte sie dabei. Als sie daher vernahm, der hochberühmte Prediger und seeleneifrige Bischof habe dieses Verbot erlassen für alle, auch für die, die sich sonst der Mäßigkeit befleißigten, damit den Unmäßigen keine Gelegenheit gegeben werde, sich zu berauschen, außerdem aber auch aus der Erwägung, daß derartige Totenfeiern heidnischen Bräuchen ganz ähnlich seien, so stand sie sehr gern davon ab und lernte, für den Korb mit irdischen Früchten ein Herz mit reineren Gebeten hin zu den Stätten der Märtyrer zu tragen, damit sie den Armen nach ihren Kräften gebe und so dabei die Gemeinschaft des Leibes des Herrn gefeiert werde: denn indem die Märtyrer ihm auf seinem Leidenswege nachfolgten, sind sie geopfert und gekrönt worden. Dennoch scheint es mir, Herr mein Gott, und dies ist auch vor deinem Angesichte meine Meinung, daß meine Mutter nicht so leicht auf diese Gewohnheit, die abgeschafft werden sollte, verzichtet hätte, wenn nicht gerade Ambrosius, den sie so liebte, es verboten hätte. Sie liebte ihn meines Heiles wegen überaus, er sie wegen ihres höchst gottesfürchtigen Wandels, da sie für gute Werke erglühte und häufig die Kirche besuchte, so daß er öfters, wenn er mich sah, in ihr Lob ausbrach und mir Glück zu einer solchen Mutter wünschte; was sie aber für einen Sohn hatte, der an allem zweifelte und an die S. 108 Möglichkeit, den „Weg des Lebens“1, finden zu können, nicht glaubte, wußte er nicht.


  1. Ps. 15,11 und Apg. 2,28. ↩

Edition Masquer
Confessiones (PL)

CAPUT II. Epulae et synaxis apud sepulcra martyrum.

2. Itaque cum ad memorias sanctorum, sicut in Africa solebat, pultes et panem et merum attulisset atque ab ostiario prohiberetur; ubi hoc episcopum vetuisse cognovit, tam pie atque obedienter amplexa est, ut ipse mirarer quam facile accusatrix potius consuetudinis suae, quam disceptatrix illius prohibitionis effecta sit. Non enim obsidebat spiritum ejus vinolentia, eamque stimulabat in odium veri amor vini, sicut plerosque mares et feminas, qui ad canticum sobrietatis, sicut ad potionem aquatam madidi nauseant. Sed illa cum attulisset canistrum cum solemnibus epulis praegustandis atque largiendis, plus [Col. 0720] etiam quam unum pocillum pro suo palato satis sobrio temperatum, unde dignationem sumeret, non ponebat. Et si multae essent, quae illo modo videbantur honorandae, memoriae defunctorum; idem ipsum unum, quod ubique poneret, circumferebat; quo jam non solum aquatissimo, sed etiam tepidissimo cum suis praesentibus per sorbitiones exiguas partiretur: quia pietatem ibi quaerebat, non voluptatem. Itaque ubi comperit a praeclaro praedicatore atque antistite pietatis, praeceptum esse ista non fieri, nec ab eis qui sobrie facerent, ne ulla occasio se ingurgitandi daretur ebriosis, et quia illa quasi parentalia superstitioni gentilium essent simillima; abstinuit se libentissime: et pro canistro pleno terrenis fructibus, plenum purgatioribus votis pectus ad memorias martyrum afferre didicerat; ut et quod posset daret egentibus, et sic communicatio Dominici corporis illic celebraretur, cujus passionis imitatione immolati et coronati sunt martyres. Sed tamen videtur mihi, Domine Deus meus, et ita est in conspectu tuo de hac re cor meum, non facile fortasse de hac amputanda consuetudine matrem meam fuisse cessuram, si ab alio prohiberetur, quem non sicut Ambrosium diligebat, quem propter salutem meam maxime diligebat; eam vero ille propter ejus religiosissimam conversationem, qua in bonis operibus tam fervens spiritu frequentabat ecclesiam: ita ut saepe erumperet, cum me videret, in ejus praedicationem, gratulans mihi quod talem matrem haberem; nesciens qualem illa me filium, qui dubitabam de illis omnibus, et inveniri posse viam vitae minime putabam.

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