Edition
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Confessiones
Caput 4
Quid est ergo deus meus? quid, rogo, nisi dominus deus? quis enim dominus praeter dominum? aut quis deus praeter deum nostrum? summe, optime, potentissime, omnipotentissime, misericordissime et iustissime, secretissime et praesentissime, pulcherrime et fortissime,stabilis et inconprehensibilis, inmutabilis, mutans omnia, numquam novus, numquam vetus, innovans omnia; in vetustatem perducens superboset nesciunt; semper agens, semper quietus, colligens et non egens, portans et implens et protegens, creans et nutriens, perficiens, quaerens, cum nihil desit tibi. amas nec aestuas, zelas et securus es; paenitet te et non doles, irasceris et tranquillus es, opera mutasnec mutas consilium; recipis quod invenis et numquam amisisti; numquaminops et gaudes lucris, numquam avarus et usuras exigis. supererogaturtibi, ut debeas, et quis habet quicquam non tuum? reddens debita nullidebens, donans debita nihil perdens. et quid diximus, deus meus, vita mea, dulcedo mea sancta, aut quid dicit aliquis, cum de te dicit? et vae tacentibus de te, quoniam loquaces muti sunt.
Übersetzung
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Bekenntnisse
4. Gottes Größe und Vollkommenheit ist unerklärlich.
Was also ist mein Gott? Was anderes, frage ich, als Gott der Herr? Denn „wer ist Herr außer dem Herrn? Oder wer ist Gott außer unserem Gott?“1 Höchster, Bester, Mächtigster, Allmächtigster, Barmherzigster und Gerechtester, Verborgenster und Allgegenwärtigster, Schönster und Gewaltigster, du Beständiger und Unfassbarer, du Unwandelbarer, selbst alles wandelnd, nie neu, nie alt, machst du doch alles neu „die Hochmütigen aber läßt du alt werden, und sie wissen es nicht“2. Immerdar wirkend, bist du doch immerdar in Ruhe; du sammelst ohne zu bedürfen; du trägst, erfüllest und beschirmst, du schaffst und ernährst, vollendest, suchest, da dir doch nichts fehlt. Du liebst ohne zu entbrennen, eiferst, ohne dich zu bekümmern, Reue ohne Schmerz, du zürnst, doch in Ruhe; du änderst deine Werke, nie deinen Ratschluß. Du nimmst S. 04 auf, was du findest, ohne es doch je verloren zu haben; niemals bedürftig, freust du dich des Gewinnes, niemals habgierig, verlangst du doch Zinsen. Im Übermaße zahlt man dir, um dich zum Schuldner zu machen; und doch wer besäße etwas, was nicht dir gehörte? Du bezahlst Schulden, bist aber keinem schuldig; du lässest sie nach, verlierst aber nichts dadurch. Und was habe ich nun damit gesagt, mein Gott, mein Leben, meine heilige Süßigkeit; oder was kann ein anderer über dich reden, wenn er von dir redet? Und dennoch, wehe denen, die von dir schweigen, da sie reden könnten, aber stumm bleiben!