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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones Bekenntnisse
Siebtes Buch

21. Was Augustinus in der Heiligen Schrift gefunden.

Mit größter Begierde griff ich also nach den ehrwürdigen Schriften deines Geistes und vor allem nach dem Apostel Paulus; da lösten sich all die Fragen, in welchen ich einstens gemeint, er widerspreche sich selbst und seine Ausführungen stünden mit den Zeugnissen des Gesetzes und der Propheten nicht im Einklang. Von einem und demselben Geist getragen erschienen mir seine keuschen Aussprüche, und ich lernte „frohlocken mit Zittern“1. Und ich begann zu lesen und fand, daß alles, was ich in den Schriften der Platoniker Wahres gelesen hatte, auch hier, doch als Gnadengabe von dir gesagt werde, damit, wer da sieht, nicht „sich rühme, als habe er nicht empfangen“2, nicht nur, was er sieht, sondern auch daß er sieht. Denn „was besitzt er, was er nicht empfangen hatte?“3 Und nicht nur wird er ermahnt, auf dich, den in Ewigkeit Bestehenden, hinzusehen, sondern auch geheilt, um dich festhalten zu können. Und wer zu weit entfernt ist, um dich sehen zu können, wandle dennoch diesen Weg, auf welchem er zu dir kommen, dich sehen und festhalten kann. Denn wenn auch jemand seine Freude hat "nach dem inneren Menschen an dem Gesetze Gottes4, was wird er beginnen „mit jenem anderen Gesetze in seinen Gliedern, das dem Gesetze seines Geistes widerstreitet und ihn im Gesetze der Sünde, das in seinen Gliedern wohnt, gefangen hält?“5 „Denn du S. 157 bist gerecht“6, o Herr, wir aber „haben gesündigt und Unrecht getan“7 und gottlos gehandelt; „schwer lag deine Hand auf uns“8 und mit Recht sind wir dem alten Sünder, dem Fürsten des Todes, übergeben worden, der da unseren Willen überredet hat, dem seinen ähnlich zu werden, mit dem „er in deiner Wahrheit nicht bestanden hat“9. Was soll da „der elende Mensch“10 tun? „Wer wird ihn befreien vom Leibe dieses Todes, wenn nicht deine Gnade durch Jesus Christus, unseren Herrn“11, den du von Ewigkeit her mit dir erzeugt und erschaffen hast "im Anbeginn deiner Wege"?12 An ihm fand „der Fürst dieser Welt“13 nichts Todeswürdiges, und trotzdem hat er ihn getötet; und „ausgelöscht ist dadurch die Handschrift, die gegen uns Zeugnis gab“14. Das steht in jenen Büchern nicht. Auf ihren Seiten stehen nicht die Züge jener Frömmigkeit, die Tränen dieses Bekenntnisses, nichts vom „Opfer eines betrübten Geistes, eines zerknirschten und gedemütigten Herzens“15, nichts von der Erlösung des Volkes, nichts „von deiner Braut, der Stadt Gottes“16, nichts „vom Unterpfand des Heiligen Geistes“17, vom Becher unseres Heiles. Niemand singt dort: „Wird nicht meine Seele sich Gott anheimgeben, da mir von ihm Heil kommt? Er ist mein Gott und mein Heil, mein Helfer; ich werde nicht mehr wanken“18. Niemand hört dort die Stimme des Rufenden: „Kommet zu mir, die ihr mühselig seid“19. Sie verschmähen es, von ihm zu lernen, „der da sanftmütig und demütig ist von Herzen“20. Denn „du hast dies den Weisen und Klugen kundgetan und es den Unmündigen offenbart“21. Und etwas anderes ist es, von waldiger Höhe die Heimat des Friedens zu sehen, aber den Weg zu ihr nicht zu finden und vergeblich auf unwegsamen Pfaden sich abzumühen, S. 158 wo Flüchtlinge und Überläufer mit ihren Anführern, dem Löwen und Drachen, lauern und drohen - und wieder etwas anderes, den Weg einzuhalten, der dorthin führt und durch die Sorgfalt des himmlischen Königs beschützt ist, wo keine Räuber lagern, die die himmlische Heerschar verlassen haben. Das alles drang mir auf wunderbare Weise ins Herz, als ich den geringsten deiner Apostel las. Ich betrachtete deine Werke, und heiliger Schauer ergriff mich. S. 159


  1. Ps. 2,11. ↩

  2. 1 Kor. 4,7. ↩

  3. 1 Kor. 4,7. ↩

  4. Röm. 7,22 f. ↩

  5. Röm. 7,22 f. ↩

  6. Dan. 3,27. ↩

  7. Dan. 3,29. ↩

  8. Ps. 31,4. ↩

  9. Joh. 8,44. ↩

  10. Röm. 7,24 f. ↩

  11. Röm. 7,24 f. ↩

  12. Spr. 8,22. ↩

  13. Joh. 14,30. ↩

  14. Kol. 2,14. ↩

  15. Ps. 50,19. ↩

  16. Off. 21,2. ↩

  17. 2 Kor. 5,5. ↩

  18. Ps. 61,2 f. ↩

  19. Matth. 11,28 f. ↩

  20. Matth. 11,28 f. ↩

  21. Matth. 11,25. ↩

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The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
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