Übersetzung
ausblenden
Vom glücklichen Leben (ChatGPT)
21.
Hier, als auch die Mutter lächelte, sagte sie: „Ich, Frygetius, gebe nicht zu, dass Gott sofort gegen jemanden ist, dem er nicht gnädig ist, aber ich denke, es gibt etwas Mittleres.“ Worauf ich erwiderte: „Gestehst du jedoch diesem mittleren Menschen, dem Gott weder gnädig noch feindlich gesinnt ist, in irgendeiner Weise zu, dass er Gott hat?“ Als er zögerte, sagte die Mutter: „Es ist eine Sache, Gott zu haben, eine andere Sache, nicht ohne Gott zu sein. Was also, fragte ich, ist besser: Gott zu haben oder nicht ohne Gott zu sein?“ „Soweit ich es verstehen kann“, sagte sie, „ist dies meine Meinung: Wer gut lebt, hat Gott, aber einen gnädigen Gott; wer schlecht lebt, hat Gott, aber einen feindlichen Gott. Wer jedoch noch sucht und noch nicht gefunden hat, hat weder einen gnädigen noch einen feindlichen Gott, aber er ist nicht ohne Gott. Ist dies auch eure Meinung?“ Sie sagten, das sei ihre Meinung. „Sagt mir bitte“, fragte ich, „denkt ihr nicht, dass Gott einem Menschen gnädig ist, dem er gewogen ist?“ Sie gaben zu, dass es so ist. „Also“, sagte ich, „ist Gott nicht einem Menschen gewogen, der ihn sucht?“ Sie antworteten: „Er ist gewogen.“ Daher hat also, sagte ich, derjenige, der Gott sucht, einen gnädigen Gott; und jeder, der einen gnädigen Gott hat, ist glückselig. Glückselig ist also auch derjenige, der sucht. Wer aber sucht, hat noch nicht, was er will. Daher wird derjenige glückselig sein, der nicht hat, was er will. „Ganz und gar nicht“, sagte die Mutter, „scheint mir glückselig zu sein, wer nicht hat, was er will.“ „Daher“, sagte ich, „ist nicht jeder, der einen gnädigen Gott hat, glückselig.“ „Wenn das die Vernunft verlangt“, sagte sie, „kann ich es nicht verneinen.“ „Daher“, sagte ich, „wird diese Verteilung so sein, dass jeder, der Gott bereits gefunden hat und einen gnädigen Gott hat, glückselig ist: jeder jedoch, der Gott sucht, hat einen gnädigen Gott, ist aber noch nicht glückselig; wahrhaftig, wer sich durch Laster und Sünden von Gott entfremdet, ist nicht nur nicht glückselig, sondern lebt nicht einmal mit einem gnädigen Gott.“
Edition
ausblenden
De beata vita (PL)
21.
Hic cum etiam mater arrisisset: Ego, inquit, frygetius, non concedo continuo Deum adversari cui non sit propitius, sed esse aliquid medium puto. Cui ego: Istum tamen hominem, inquam, medium, cui nec Deus propitius est nec infestus, Deum quoquo modo habere concedis? Hic cum ille cunctaretur: [P. 0970] Aliud est, inquit mater, Deum habere, aliud non esse sine Deo. Quid ergo, inquam, melius est; utrum habere Deum, an non esse sine Deo? Quantum, inquit, possum intelligere, ista est sententia mea: qui bene vivit, habet Deum, sed propitium; qui male, habet Deum, sed adversum. Qui autem adhuc quaerit, nondumque invenit, neque propitium neque adversum, sed non est sine Deo. Haeccine, inquam, vestra etiam sententia est? Hanc esse dixerunt. Dicite mihi, quaeso, inquam: non vobis videtur esse homini Deus propitius cui favet? Esse confessi sunt. Non ergo, inquam, favet Deus quaerenti sese homini? Responderunt: Favet. Habet igitur, inquam, qui Deum quaerit, Deum propitium; et omnis qui habet Deum propitium, beatus est. Beatus est ergo et ille qui quaerit. Qui autem quaerit, nondum habet quod vult. Erit igitur beatus qui quod vult non habet. Prorsus, inquit mater, non mihi videtur beatus esse qui quod vult non habet. Ergo, inquam, non omnis qui habet Deum propitium, beatus est. Si hoc cogit ratio, inquit, non possum negare. Ista igitur, inquam, distributio erit, ut omnis qui jam Deum invenit et propitium Deum habeat, et beatus sit: omnis autem qui Deum quaerit propitium Deum habeat, sed nondum sit beatus; jamvero quisquis vitiis atque peccatis a Deo se alienat, non modo beatus non sit, sed ne Deo quidem vivat propitio.