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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Erstes Buch (Jahre 386-395).
XVII. (Nr. 29.) An Bischof Alypius von Tagaste

7.

Nunmehr gab ich das Buch zurück und stellte ihnen in unvorbereiteter Rede aus allen Kräften im vollen Gefühle meiner Verantwortlichkeit unter dem Beistande der Gnade des Herrn die gemeinschaftliche Gefahr vor Augen, in der sie, die uns anvertraut seien, und wir selbst, die wir für sie bei dem obersten Hirten Rechenschaft zu geben hätten, uns befänden. Ich beschwor sie bei seiner Demut, bei den ruchlosen Beschimpfungen und Backenstreichen, die er erlitten, bei S. 81 seinem bespieenen und geschlagenen Antlitze, bei seiner Dornenkrone, seinem Kreuze und Blute, sie sollten, auch wenn sie vielleicht an meiner Rede Anstoß genommen hätten, sich doch wenigstens meiner erbarmen, sie möchten der unaussprechlichen Liebe des ehrwürdigen alten Valerius1 gegen mich gedenken, der nur ihretwegen unbedenklich mir das schwierige Amt, das Wort der Wahrheit zu verkünden, übertragen und öfters ihnen gesagt habe, seine Gebete seien durch meine Ankunft erhört worden; hat er sich doch nicht darüber gefreut, daß ich zum gemeinschaftlichen Tode oder um ihrem Tode zuzusehen gekommen sei, sondern darüber, daß wir gemeinschaftlich nach dem ewigen Leben streben. Zuletzt sagte ich ihnen noch, daß ich beschlossen hätte, auf den zu vertrauen, der nicht zu lügen vermag und durch den Mund des Propheten von unserem Herrn Jesus Christus verheißen hat: „Wenn aber seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht nach meinen Rechten wandeln, wenn sie meine Satzungen entweihen, so werde ich ihre Missetaten heimsuchen und mit Schlägen ihre Frevel. Doch meine Gnade will ich ihnen nicht entziehen“2. Ich erklärte also, daß ich mein Vertrauen auf ihn setze, er werde sie, falls sie die gewichtigen Worte, die ihnen eben vorgelesen und eingeschärft wurden, verachteten, mit Rute und Geißel heimsuchen und nicht gestatten, daß sie mit dieser Welt verdammt würden. Bei dieser Klage bot ich in Anbetracht der Größe.meiner Aufgabe und der Gefahr all meine Kraft in Gedanken und Worten auf, die unser Schützer und Lenker mir verliehen. Nicht ich habe ihre Tränen mit meinen hervorgelockt, sondern, ich gestehe es, bei diesen Worten brach die Menge in Weinen aus, und auch ich konnte mich nun dessen nicht mehr enthalten. So weinten wir miteinander, und in der zuversichtlichen Hoffnung auf ihre Besserung beschloß ich meine Predigt.


  1. Des Bischofs von Hippo. ↩

  2. Ps. 88, 31-34. ↩

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