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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXII. (Nr. 36.) An Casulanus

16.

Er fährt fort: „Damit ich den Irrenden ganz schroff widerspreche, so wisset: Niemand beleidigt Gott je durch Fasten, auch wenn er sich sonst kein Verdienst erwirbt; indessen ist es schon ein Verdienst, ihn nicht zu beleidigen.“ Kann jemand so etwas sagen außer der, der auf seine Worte gar nicht achtet? Wenn also die Heiden fasten, beleidigen sie Gott dadurch nicht noch mehr? Oder wenn er seine Worte hat auf Christen beziehen wollen, wird nicht etwa der Gott beleidigen, wer zum Ärgernis der ganzen, überall verbreiteten Kirche am Sonntage fasten wollte? Sodann führt er Schriftstellen an, die für die von ihm verteidigte Sache gar nichts beweisen. „Durch das Fasten“, sagt er, „erwarb sich Elias1 das Paradies und herrscht dort körperlich.“ Als ob nicht auch diejenigen das Fasten lobten, die nur am Sabbat nicht fasten, ebenso wie die es loben, die am Sonntag nicht fasten! Als ob überhaupt zur Zeit, da Elias fastete, das Volk Gottes am Sabbate gefastet hätte! Was wir aber zu dem vierzigtägigen Fasten des Moses bemerkt haben, das gilt auch von dem ebenso langen Fasten des Elias. „Durch das Fasten“, sagt er weiter, „entging Daniel2 unverletzt der dürstenden Wut des Löwen.“ Als ob geschrieben stünde, daß er am Sabbate gefastet hätte oder am Sabbate bei den Löwen gewesen wäre, während wir lesen, daß er an diesem Tage Mahlzeit hielt! „Durch das Fasten“, behauptet er abermals, „haben jene drei getreuen Brüder3 den vom Feuer leuchtenden Kerker beherrscht und den Herrn, den sie S. 121 im Feuerofen als Gast empfingen, angebetet.“ Diese Beispiele der Heiligen dienen nicht dazu, um das Fasten an irgendeinem bestimmten Tage zur Pflicht zu machen, wieviel weniger gerade das Sabbatfasten! Indessen steht nicht nur nicht geschrieben, daß jene drei Männer gerade am Sabbate in den Feuerofen geworfen wurden, sondern nicht einmal dies steht geschrieben, daß sie so lange in ihm verweilt hätten, daß von einem Fasten die Rede sein könnte; ist es doch kaum eine Stunde, die durch ihr Bekenntnis und den Gesang des Hymnus ausgefüllt wird. Nur so lange gingen sie unverletzt in den Flammen einher, als bis sie jenen Hymnus vollendet hatten. Vielleicht aber kann man nach der Ansicht unseres Gegners auch innerhalb einer Stunde fasten. Wenn dies der Fall ist, so hat er keinen Grund, denen zu zürnen, die am Sabbate ein Mittagsmahl nehmen. Denn bis dessen Stunde gekommen ist, fastet man viel länger, als es in jenem Feuerofen geschehen ist4.


  1. 3 Kön. 19, 8 und 4 Kön. 2, 11. ↩

  2. Dan. 6, 16-23. ↩

  3. Ebd. 3, 28-93. ↩

  4. Das ieiunium bestand in altchristlicher Zeit darin, daß man bis Abend nichts genoß, also Frühstück (ientaculum) und Mittagsmahl (prandium) ausfallen ließ und nur die Abendmahlzeit (cena), die Hauptmahlzeit der Römer, einnahm. ↩

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