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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXV. (Nr. 43.) An Glorius, Eleusius, die beiden Felix, Grammatikus und alle übrigen, die dies lesen wollen

VI. 17.

Hätte sich nun Cäcilian trotzdem ihrem Verhör und Gericht unterwerfen sollen, da ihm Richter zu Gebote standen, vor denen er im Falle einer Verhandlung seiner Sache mit aller Leichtigkeit seine Unschuld S. 163 beweisen konnte? Das durfte er nicht, auch wenn er als ein Fremdling für die Kirche von Karthago plötzlich zum Bischofe geweiht worden wäre und nicht gewußt hätte, wie sehr Lucilla, jenes wohlhabende Weib1, die Gemüter der Bösen und Unwissenden aufzustacheln vermochte; und gerade sie hatte er früher als Diakon durch eine Zurechtweisung in betreff der Kirchenzucht beleidigt. Auch dies hatte dazu beigetragen, daß die Ungerechtigkeit verübt wurde. Denn auf jener Synode, wo geständige Traditoren Unschuldige in ihrer Abwesenheit verurteilten, waren es doch nur wenige, die mit der Verleumdung anderer ihre eigenen Verbrechen zudecken und so durch falsche Gerüchte von der Untersuchung der Wahrheit ablenken wollten. Nur wenige also hatten ein derartiges Interesse, obwohl sie wegen ihrer Verbindung mit Secundus selbst, der aus eigener Furcht ihrer geschont hatte, sehr großes Ansehen besaßen. Von den übrigen aber ist anzunehmen, daß sie durch das Geld der Lucilla erkauft und bestochen waren. Bei Zenophilus, dem früheren Konsul, finden sich Akten, in denen ein gewisser Diakon Nundinarius, der, wie aus den Akten hervorgeht, vom Bischof Silvanus von Cirta abgesetzt worden war, aus Zorn vieles ausgeplaudert und veröffentlicht hat, als er die Unmöglichkeit einsah, seinen Bischof durch Briefe anderer Bischöfe zu versöhnen. In diesen Akten liest man auch die Bemerkung, es seien die Bischöfe durch das Geld der Lucilla bestochen und so in der Kirche von Karthago, in der Hauptstadt Afrikas, Altar gegen Altar errichtet worden. Ich weiß, daß ich euch diese Akten nicht vorgelesen habe; aber ihr werdet euch erinnern, daß die Zeit sehr knapp war. Einige Bischöfe waren auch aus gekränktem Stolze sehr S. 164 empfindlich, weil sie nicht den Bischof von Karthago hatten weihen dürfen2.


  1. Von diesem Weibe ging eigentlich die ganze donatistische Bewegung aus. Cäcilian hatte als Archidiakon des früheren Bischofs Mensurius ihr untersagt, vor dem Empfange der heiligen Kommunion die Reliquien eines angeblichen, aber von der Kirche nicht anerkannten Märtyrers zu küssen. Deshalb wurde sie ihm in pharisäischem Stolze feind. Die von Secundus geschickten Bischöfe wohnten bei ihr, und der gegen Cäcilian aufgestellte frühere Lektor Majorinus war ein Hausgenosse der Lucilla. ↩

  2. Die numidischen Bischöfe waren, wie schon eingangs bemerkt, zur Wahl nicht eingeladen worden. ↩

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