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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXXIX. (Nr. 78.) An den Klerus, die Ältesten und das ganze Volk der Kirche von Hippo

6.

Offenbar ist es allerdings, daß, wenn solche Dinge in der Kirche vorkommen, die Betrübnis der Heiligen und Gläubigen groß ist; doch möge uns der trösten, der alles vorausgesagt und uns ermahnt hat, wir sollten bei dem Übermaß der Bosheit nicht erkalten, sondern bis ans Ende ausharren, damit wir gerettet werden können. Was mich betrifft, wie sollte ich nicht, wofern ich nur eine Spur der Liebe Christi besitze, „krank sein, wenn einer von euch es ist? Wer sollte Ärgernis nehmen, ohne daß auch ich entbrenne?“1 Vermehret also nicht meine Schmerzen, indem ihr in falschen Argwohn oder in fremde Sünden fallet! Tuet dies nicht, ich beschwöre euch, damit ich nicht von euch sagen muß: „Und sie vermehren den Schmerz meiner Wunden“2. Die, die über diese unsere Schmerzen sich freuen, sind viel leichter zu ertragen; von ihnen ist ja erzählt worden in bezug auf die Person Christi selbst: „Über mich spotteten, die unter dem Tore saßen, und die Weintrinker sangen Lieder auf mich“3. Indessen haben wir gelernt, auch für diese zu beten und ihnen Gutes zu wünschen. Denn wozu sitzen sie zusammen, auf was ist ihr Streben gerichtet, als, wenn ein Bischof, ein Geistlicher oder eine Nonne gefallen ist, zu behaupten: so seien alle, nur könne es nicht bei allen ans Licht gezogen werden? Wird irgendeine Ehefrau als Ehebrecherin erfunden, so fällt es ihnen nicht ein, ihre eigenen Frauen zu verstoßen und ihre Mütter anzuklagen. Wird aber Personen geistlichen Standes entweder ein erdichtetes Verbrechen untergeschoben oder ein wirklich begangener Fehler nachgewiesen, dann bestehen sie darauf, man müsse von allen solches glauben, und können nicht genug herumlaufen, um diese Meinung zu verbreiten. Diese also, die Lust aus unseren Schmerzen saugen, können wir mit S. 286 Recht jenen Hunden vergleichen — wenn sie überhaupt in schlimmem Sinne zu deuten sind —, die die Wunden jenes Armen leckten, der vor der Türe des Reichen lag und alle Leiden und Mißhandlungen ertrug, bis er in den Schoß Abrahams gelangte.


  1. 2 Kor. 11, 29. ↩

  2. Ps. 68, 27. ↩

  3. Ebd. 68, 13. ↩

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