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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLIV. (Nr. 98.) An Bonifatius

4.

S. 398 Wenn aber in demselben Briefe erwähnt wird, ein kleines Mädchen sei von Eltern, die zur Flucht genötigt gewesen seien, der Amme überlassen und von dieser zum Teufelsdienste mißbraucht worden; darauf habe es die ihm später in der Kirche gereichte Eucharistie mit eigentümlichen Gebärden zurückgewiesen1 — so scheint mir Gott eine ganz besondere Absicht damit verfolgt zu haben. Die Erwachsenen sollten nicht glauben, daß sie bei diesem Frevel keine Sünde gegen die Kleinen begehen, sondern vielmehr in der so bedeutungsvollen Gebärde der Unmündigen eine wunderbare Mahnung zu dem erkennen, was ihnen selbst obliegt: nicht sich nach einem so großen Frevel zu den heiligen Sakramenten zu drängen, sondern sich büßend von ihnen fernzuhalten. Auch muß man ja nicht glauben, daß die Kinder, wenn die göttliche Vorsehung solches durch sie geschehen läßt, dies mit Wissen und Überlegung tun. So braucht man auch nicht, weil Gott einst die Torheit eines Propheten durch eine redende Eselin strafen wollte2, die Weisheit der Esel zu bewundern. Wie es nämlich einem göttlichen, nicht aber dem Eselsverstande zuzuschreiben war, wenn aus einem unvernünftigen Tiere eine Stimme kam, die der des Menschen ganz ähnlich war, so konnte der allmächtige Gott auch durch eine Kinderseele, in der Vernunft vorhanden war, auch wenn sie noch schlummerte, und durch die Gebärden dieses Kindes zeigen, was die zu beachten hätten, die gegen sich und ihre Kleinen gesündigt hatten. Da indessen das Kind nicht mehr derart zu den Eltern zurückkehrt, daß es mit ihnen und in ihnen nur eins ausmacht, sondern durchaus ein S. 399 gesondertes Dasein mit eigenem Leib und eigener Seele besitzt, so „wird die Seele, die gesündigt hat, selbst des Todes sein“.


  1. Cyprianus p. 255, 1—24. Die Erzählung lautet ausführlicher so: Das Mädchen wurde von der Amme zur Behörde gebracht; dort wurde ihm den Götzen geopfertes, in Wein getauchtes Brot gegeben. Als die Mutter von der Flucht, zurückkehrte, nahm sie das Kind mit sich in den christlichen Gottesdienst. Aber schon bei den Gebeten begann das Kind zu weinen, und als nach, damaliger Sitte der Diakon dem Kind aus dem heiligen Kelche zu trinken geben wollte, wandte es sich weinend ab. Als er ihm trotzdem einige Tropfen des heiligen Blutes in den Mund schüttete, brach das Kind sie sogleich wieder aus. ↩

  2. Num. 22, 28. ↩

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