9.
Da erließ Konstantinus zum ersten Male ein sehr strenges Gesetz gegen die Partei des Donatus. Seine Söhne1 folgten ihm auf diesem Wege nach. Ihnen folgte der abtrünnige und christusfeindliche Julianus, der auf die Bitte eurer Vorsteher Rogatianus und Pontius der Partei des Donatus die Freiheit gewährte, sich zugrunde zu richten. Auch gab er zu gleicher Zeit den Ketzern die Basiliken zurück und öffnete den bösen Geistern wieder die Tempel, da er glaubte, der christliche Name könne dadurch von der Erde hinweggetilgt werden, daß er der Einheit der Kirche, von der er abgefallen war, sich feindlich zeigte und frevelhaften Spaltungen Freiheit gestattete. Das war seine preiswürdige Gerechtigkeit, die Rogatianus und Pontius in ihrer Bittschrift belobten, indem sie dem Abtrünnigen sagten, bei ihm allein finde die Gerechtigkeit noch eine Stätte. Auf S. 413 ihn folgte Jovinianus, der, da er bald starb, keine Verordnungen in dieser Hinsicht erlassen hat. Es folgte Valentinianus; leset, was er gegen euch erlassen hat! Dann kamen Gratianus und Theodosius; leset, wenn ihr wollt, die Bestimmungen, die sie hinsichtlich euer getroffen haben! Warum wundert ihr euch also über die Söhne des Theodosius2, als ob sie in dieser Sache sich an etwas anderes hätten halten sollen als an das Urteil Kontantins, das so vielen christlichen Kaisern zur unverrückbaren Richtschnur gedient hat?