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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
L. (Nr. 120.) An Consentius

2.

Wenn du aber verlangst, ich solle die Frage von der heiligen Dreifaltigkeit, das heißt die Lehre von der Einheit der Gottheit und dem Unterschiede der Personen mit solcher Vorsicht und Klugheit behandeln, daß — mit deinen Worten! —die Klarheit meiner Unterweisung S. 464 und meines Geistes in solcher Weise den Nebel eures Verstandes verscheuche, daß ihr, was das Licht meines Verstandes aufhellt, gleichsam mit Augen sehen könnt, so beachte doch zuvor, ob dieses Verlangen mit deiner vorhergegangenen Erklärung im Einklange steht. Denn in demselben Briefe, in dem du dieses Verlangen stellst, sagst du, daß man die Wahrheit mehr durch den Glauben als durch die Vernunft erfassen könne. „Wenn nämlich“, so sagst du wörtlich, „der Glaube der heiligen Kirche durch Vernunfterörterung, nicht durch frommes Glauben gewonnen würde, so würden nur die Philosophen und Gelehrten die Glückseligkeit besitzen. Da es aber Gott, ,der das Schwache dieser Welt erkoren hat, um das Starke dieser Welt zu beschämen, gefiel, durch die Torheit der Verkündigung die Glaubenden zu retten’1, so hat man weniger nach Vernunftgründen zu fragen, als vielmehr das Ansehen der Heiligen sich zur Richtschnur zu nehmen.“ Gib also gemäß diesen deinen Worten darauf acht, ob du nicht gerade bei diesem Geheimnisse, auf dem unser Glaube ganz besonders ruht, dich nicht allein nach dem Ansehen der Heiligen richten mußt, statt von mir eine Vernunfterklärung zu fordern. Denn wenn ich auch den Versuch unternehmen wollte, dich in das Verständnis dieses erhabenen Geheimnisses auf irgendeine Weise einzuführen — das kann ich aber nur durch Gottes innere Erleuchtung! —, so tue ich mit meiner Erörterung nichts anderes, als daß ich, so gut ich es vermag, Rechenschaft von meinem Glauben2 abzulegen suche. Wenn es nun von dir nicht wider die Vernunft gesagt ist, eine solche Rechenschaft von mir oder irgendeinem Lehrer zu fordern, um zu verstehen, was du glaubst, so verbessere deine Erklärung, nicht um den Glauben zu verwerfen, sondern um das, was du schon mit der Gewißheit des Glaubens festhältst, auch im Lichte der Vernunft zu erkennen.


  1. 1 Kor. 1, 27; 21. ↩

  2. Rechenschaft und Vernunft führen im Lateinischen denselben Namen ratio. ↩

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