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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
L. (Nr. 120.) An Consentius

11.

Nun gibt es aber drei Gattungen von Dingen, die in irgendeiner Weise geschaut werden können, nämlich erstens die körperlichen Dinge wie Himmel und Erde und was die körperlichen Sinne in ihnen sehen oder berühren; zweitens die körperähnlichen Dinge, zum Beispiel, was wir uns in Gedanken vorstellen und so gleich körperlichen Gegenständen betrachten, sei es mit oder ohne Erinnerung, wohin auch gehört, was in Träumen oder Entzückungen gleichsam in dieser räumlichen Beschränkung auftritt; und drittens die von diesen bei den Gattungen ganz verschiedenen, die weder körperlich noch körperähnlich sind, wie z. B. die Weisheit, die mit dem Geiste erfaßt und geschaut wird, in deren Lichte über all dies richtig geurteilt wird. Zu welcher von diesen drei Gattungen gehört nun wohl die Dreifaltigkeit, deren Verständnis wir anstreben? Gewiß gehört sie entweder zu einer dieser drei Gattungen oder zu keiner. Wenn zu einer, so gewiß zu jener, die erhabener als die beiden anderen ist und zu der auch die Weisheit gehört. Wenn wir ihre Gabe besitzen und sie geringer ist als jene höchste und unwandelbare Weisheit, die die Weisheit Gottes genannt wird, so dürfen wir nach meiner Ansicht den Geber nicht geringer schätzen als seine Gabe. Wenn aber ein Strahl von ihm in uns ist, den wir unsere Weisheit nennen, so müssen wir, obwohl wir nur wie „durch einen Spiegel und im Gleichnisse“1 erkennen können, ihn doch von allen körperlichen und körperähnlichen Dingen unterscheiden.


  1. 1 Kor. 13, 12. ↩

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