21.
„Inwiefern“, wenden sie nun ein, „wird Esau nicht unverdienterweise verdammt, wenn nicht wegen der Werke, sondern wegen des Berufenden gesagt ist, daß der Ältere dem Jüngeren dienen wird? Denn wie von seiten dieses keine guten Werke vorausgegangen waren, damit er der Gnade angehöre, so sind von seiten des anderen keine bösen Werke vorausgegangen, so daß er der Strafe verfallen müßte.“ Ganz gewiß hat keiner von beiden gute oder böse Werke gehabt, insofern, von persönlichen Werken die Rede ist. Beide sind aber jenem einen mitverschuldet, in dem alle gesündigt haben, so daß auch alle in ihm sterben müssen. Denn alle, die aus diesem einen sich vervielfältigen, sollten, waren damals in ihm nur eine Person. Wäre also niemand von ihm abgestammt, so wäre diese Sünde ihm allein geblieben; da aber in ihm die gemeinschaftliche Natur war, so ist niemand von seiner Sünde frei. So wurden beide, obwohl sie noch keine guten oder bösen Werke vollbringen konnten, doch wegen ihres Ursprunges als Schuldige geboren. Möge der Gerettete die Barmherzigkeit loben, möge der Bestrafte das Gericht nicht beschuldigen.