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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XV. (Nr. 189.) An Bonifatius

2.

Was ich also in Kürze sagen kann, ist dies: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben in deinem ganzen Herzen, in deiner ganzen Seele und aus aller deiner Kraft. Und deinen Nächsten liebe wie dich selbst“1. Dies ist das kurze Wort, das der Herr über die Erde ergehen ließ, indem er im Evangelium sagte: „In diesen beiden Geboten ist das ganze Gesetz samt den Propheten enthalten“2. Mühe täglich durch Gebet und durch gute Werke in dieser Liebe Fortschritte, damit sie durch Hilfe dessen, der sie dir befehlen und verliehen hat, zunehme und wachse, bis sie vollkommen wird und dich S. 664 vollkommen macht. Denn, wie der Apostel sagt, „die Liebe ist es, die in unsere Herzen ausgegossen ist durch den Heiligen Geist, der uns verliehen worden ist“3. Sie ist es, von der er ebenso sagt: „Die Fülle des Gesetzes ist die Liebe“4; sie ist es, durch die der Glaube wirksam ist, weshalb er ferner sagt: „Weder die Beschneidung vermag etwas noch die Vorhaut, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirksam ist“5.


  1. Matth. 22, 37 und 39; Mark. 12, 80 und 31; Luk. 10, 27. ↩

  2. Matth. 22, 40. ↩

  3. Röm. 5, 5. ↩

  4. Röm. 13, 10. ↩

  5. Gal. 5, 6. ↩

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