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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XVII. (Nr. 194.) An Sixtus

26.

Auch spricht der Herr selbst im Evangelium; „Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde“1. Dies ist nicht so zu verstehen, als ob sie überhaupt keine Sünde hätten, da sie voll waren von anderen und großen Sünden; sondern es will sagen, daß sie ohne seine Ankunft jene Sünde, daß sie, obwohl sie ihn gehört, doch nicht an ihn glaubten, nicht gehabt hätten. Der Herr erklärt, daß sie jene Entschuldigung nicht haben, kraft welcher sie sprechen könnten: „Wir haben nicht gehört, darum haben wir nicht geglaubt.“ Der menschliche Stolz hält sich ja im Vertrauen auf die Kraft des freien Willens für entschuldigt, wenn die Sünde von der Unwissenheit und nicht vom Willen herzurühren scheint.


  1. Joh. 15, 22. ↩

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