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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XXIV. (Nr. 217.) An Vitalis

II. 4.

Hierauf wirst du vielleicht entgegnen, dies geschehe von Gott, wenn der Mensch bei dem Anhören oder Lesen des Wortes Gottes der gehörten oder gelesenen Wahrheit mit seinem eigenen Willen beistimme. „Wenn ihm die göttliche Lehre unbekannt wäre“, sagst du, „so würden nicht seine Schritte so gelenkt, daß er infolge dieser Lenkung den Weg Gottes wollen würde.“ So werden also nach deiner Meinung die Schritte des Menschen nur insofern dazu gelenkt, den Weg Gottes zu erwählen, als ihm ohne die göttliche Lehre die Wahrheit nicht bekannt werden würde, der er durch seinen eigenen Willen zustimmt. „Wenn er dieser zustimmt — was in seinem freien Willen gelegen ist —“, sagst du, „so wird mit Recht behauptet, daß seine Schritte von Gott gelenkt werden, so daß er den Weg dessen will, nach dessen Lehre er sich richtet, nachdem die Einladung vorausgegangen, die Annahme nachgefolgt ist. Wenn er dies mit seiner natürlichen Freiheit will, so tut er es; will er es nicht, so tut er es nicht, wird aber für das, was er getan hat, Lohn oder Strafe empfangen.“ Das ist die böse, übelberüchtigte, mit Recht verurteilte Ansicht der Pelagianer, die Pelagius selbst aus Furcht vor der Verdammung vor dem Richterstuhl der morgenländischen Bischöfe verdammt hat, die Behauptung nämlich: die Gnade Gottes werde nicht zu den einzelnen Handlungen verliehen, sondern sie bestehe im freien Willen, im Gesetze und in der Lehre1. Bis zu welchem Grade noch, mein Bruder, werden wir harten Herzens S. 771 sein, so daß wir von der Gnade Gottes, ja vielmehr gegen die Gnade Gottes diese pelagianische Ansicht festhalten, die Pelagius selbst zwar mit falschem Herzen, aber doch aus Furcht vor katholischen Richtern verurteilt hat?


  1. Augustinus de gestis Pelagii 14, 80. ↩

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