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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XXIV. (Nr. 217.) An Vitalis

11.

Dieser Mittler aber betritt „das Haus des Gewaltigen“1, das heißt er kommt in diese Menschenwelt, die sich in der Gewalt des Teufels befindet, soweit dies von ihm abhängt. Von ihm steht ja geschrieben, „daß er Gewalt hat über den Tod“2. Er betritt das „Haus des Gewaltigen“, das heißt das Haus dessen, der das Menschengeschlecht in seiner Gewalt hat, und bindet ihn vor allem, das heißt er beschränkt und zügelt dessen Gewalt mit den stärkeren Banden seiner Macht, und so entreißt er ihm all seine Gefäße, die ihm zu entreißen er sich vorgenommen hat, indem er ihren Willen von der Gewalt des Teufels befreit, so daß sie ohne Hindernis von dessen Seite mit freiem Willen an ihn glauben3. Demgemäß ist also dies ein Werk der Gnade, nicht der Natur; ein Werk der Gnade, sage ich, die uns der zweite Adam gebracht hat, nicht der Natur, die der erste Adam an sich selbst ganz zugrunde gerichtet hatte4. Es ist das Werk der Gnade, die die Sünde hinwegnimmt und den toten Sünder belebt, nicht das Werk des Gesetzes, das zwar die Sünde kenntlich macht, aber nicht von der Sünde zum Leben zurückführt. So sagt ja auch jener große Lehrer der Gnade: „Die Sünde erkannte ich erst S. 777 durch das Gesetz“5 und: „Wenn das Gesetz auf solche Weise gegeben wäre, daß es das Leben verleihen könnte, so käme die Gerechtigkeit vollständig durch das Gesetz“6. Es ist das Werk der Gnade, die ihre Empfänger, auch wenn sie Feinde der heilbringenden Lehre der heiligen Schriften gewesen sind, zu ihren Freunden macht, nicht das Werk eben dieser Lehre, die denen, die sie ohne Gottes Gnade hören oder lesen, noch schlimmere Feindschaft zuzieht.


  1. Matth. 12, 29. ↩

  2. Hebr. 2, 14. ↩

  3. Die ganze Stelle bezieht sich auf das Wort Christi: „Oder wie kann jemand in eines Starken Haus gehen und sein Gerät ihm rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde?“ (Matth. 12, 29.) ↩

  4. Damit will der hl. Augustinus offenbar nur sagen, daß nach der Sünde die Natur nicht mehr fähig war, aus eigener Kraft der Gnade teilhaftig zu werden. Daß die natürlichen Gaben, des Menschen zwar geschwächt, aber nicht verloren gegangen seien, wie Luther meinte, ergibt sich bei Augustinus überall als selbstverständliche Voraussetzung.  ↩

  5. Köm. 7, 7. ↩

  6. Gal. 8, 21. ↩

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