Übersetzung
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Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)
30. Kapitel: Der Nutzen einiger anderer menschlicher Fertigkeiten
47. Was die übrigen Fertigkeiten anbelangt, so wird durch einen Teil davon etwas geschaffen, was auch nach der Tätigkeit des Künstlers als sein Werk noch bestehen bleibt, wie z. B. ein Haus, eine Bank, irgendein Gefäß oder etwas anderes von der Art. Ein anderer Teil davon leistet gewissermaßen der Wirksamkeit Gottes Beihilfe, wie die Heilkunde, die Landwirtschaft und Verwaltungskunst. Bei einem dritten Teil beruht der ganze Erfolg lediglich in der Tätigkeit selbst, wie beim Tanzen, Laufen oder Ringen. Die aus der Vergangenheit gewonnene Erfahrung läßt bei all diesen Fertigkeiten einen Schluß auf die Zukunft zu. Denn kein Mensch, der in einer dieser Fertigkeiten bewandert ist, bewegt bei ihrer Ausübung ein Glied, ohne die Erinnerung an das Vergangene mit der Erwartung des Zukünftigen zu verbinden. Von all diesen Künsten soll man im menschlichen Leben nur leichthin und oberflächlich Kenntnis nehmen, nicht um sie auszuüben — es müßte schon sein, daß eine besondere Pflicht uns dazu zwingt, ein Fall, von dem wir jetzt nicht handeln wollen —, sondern nur um ein Urteil darüber zu haben. Sonst wüßten wir ja nicht, was denn die Heilige Schrift andeuten will, wenn sie figürliche Ausdrücke gebraucht, die solchen Fertigkeiten entlehnt sind.
Edition
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De doctrina Christiana
CAPUT XXX.-- Quid eodem conferant artes mechanicae.
47. Artium etiam caeterarum, quibus aliquid fabricatur, vel quod remaneat post operationem artificis ab illo effectum, sicut domus, et scamnum, et vas aliquod, atque alia hujuscemodi; vel quae ministerium quoddam exhibent operanti Deo, sicut medicina, et agricultura, et gubernatio; vel quarum omnis effectus est actio, sicut saltationum et cursionum et luctaminum: harum ergo cunctarum artium de praeteritis experimenta faciunt etiam futura conjici; nam nullus earum artifex membra movet in operando, nisi praeteritorum memoriam cum futurorum exspectatione contexat. Harum autem cognitio tenuiter in ipsa humana vita cursimque usurpanda est, non ad operandum, nisi forte officium aliquod cogat, de quo nunc non agimus; sed ad judicandum, ne omnino nesciamus quid Scriptura velit insinuare, cum de his artibus aliquas figuratas locutiones inserit.