19. Kapitel: Viele Menschen nehmen bloß deshalb Ärgernis an manchen Geboten der Heiligen Schrift, weil sie in allem ihre eigene Schlechtigkeit zum Maßstab nehmen.
S. 13228. Es gibt Menschen, die in zügelloser Lust entweder in vielen Ehebrüchen im Übermaße ausschweifen oder auch bezüglich der einen Ehegattin selbst nicht allein die zur Erzeugung von Kindern dienende Art des geschlechtlichen Verkehrs überschreiten, sondern mit der durchaus schamlosen Ausgelassenheit einer knechtischen Freiheit den Schmutz einer noch naturwidrigeren Unenthaltsamkeit anhäufen. Solche Leute halten es für unmöglich, daß die Männer der alten Zeit ihre vielen Frauen mäßig gebrauchten und bei jenem Gebrauche nur die zeitgemäße Pflicht, ihre Nachkommenschaft zu vermehren, im Auge hatten. Sie halten vielmehr das, was sie selbst unter den Banden der Lust bei einer Frau nicht zu halten vermögen, bei einer Mehrzahl von solchen für durchaus unmöglich.
