3. Buch
15. Kapitel: Verhaltungsmaßregel bei figürlichen Ausdrücken
S. 12823. Wenn so die Gewaltherrschaft der Begierlichkeit gestürzt ist, dann herrscht die Liebe nach den höchst gerechten Gesetzen der Gottesliebe wegen Gott und nach denen der Selbst- und Nächstenliebe um Gottes willen. Bei figürlichen Ausdrücken wird daher die Regel eingehalten werden, das, was man liest, so lange sorgfältig zu wenden, bis die Erklärung zum Reiche der Liebe gelangt. Klingt aber das Gelesene so, als ob es im eigentlichen Sinne gebraucht sei, dann soll man den Ausdruck nicht für figürlich halten.

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Einleitung: Vier Bücher über die christliche Lehre |
Contents
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- Vier Bücher über die christliche Lehre (De doctrina christiana)
- Vorwort des hl. Augustinus
- 1. Buch
- 2. Buch
- 3. Buch
- Inhalt
- 1. Kapitel: Angabe des in diesem Buche zu behandelnden Themas
- 2. Kapitel: Zweideutigkeiten in der Auffassung einer Schriftstelle können durch die Wortabteilung des Textes entstehen
- 3. Kapitel: Zweideutigkeiten in der Auflassung einer Schriftstelle können auch durch eine verschiedene Betonung des Textes entstehen
- 4. Kapitel: Zweideutigkeiten in der Auffassung einer Schriftstelle können auch noch durch die Stellung der einzelnen Worte des Textes entstehen
- 5. Kapitel: Zweideutigkeiten in der Auffassung einer Schriftstelle entstehen auch dadurch, daß man in übertragenem Sinn gebrauchte Ausdrücke nicht als solche erkennt
- 6. Kapitel: Die Juden standen unter dem Banne einer allzu wörtlichen Schriftauslegung; und doch war ihr Grundgedanke noch gut, weil sie alles auf den einen Gott bezogen
- 7. Kapitel: Im Gegensatz zu den Juden konnten sich die Heiden nicht von einem verderblichen, buchstäblichen Festhalten an den Zeichen losmachen und verfielen so in Götzendienst
- 8. Kapitel: Von dem Verhältnis der Juden und der Heiden zur christlichen Freiheit
- 9. Kapitel: Wer befindet sich unter der Knechtschaft der Zeichen und wer nicht?
- 10. Kapitel: Die Kennzeichen der figürlichen Redeweise. — Die Grundsätze, welche die Heilige Schrift über das sittlich Gute und Schlechte aufstellt, lassen keine bloß figürliche Deutung zu
- 11. Kapitel: Es kommen in der Heiligen Schrift manche Ausdrücke über Gott und die Heiligen vor, die man für hart und grausam halten könnte
- 12. Kapitel: Auch Reden und Taten von Gott und den Heiligen werden in der Heiligen Schrift überliefert, die ein Unerfahrener für schändlich halten könnte
- 13. Kapitel: Bei der Beurteilung von Taten hat man sich nach den Umständen zu richten, unter denen sie geschehen sind
- 14. Kapitel: Es gibt nicht bloß eine relative, sondern auch eine absolute Gerechtigkeit
- 15. Kapitel: Verhaltungsmaßregel bei figürlichen Ausdrücken
- 16. Kapitel: Es kommen in den heiligen Schriften manchmal befehlende Ausdrücke vor, die einen auf den ersten Blick verwirren könnten
- 17. Kapitel: Manche Befehle der heiligen Schriften sind deshalb verwirrend, weil sie keine allgemeine Gültigkeit haben
- 18. Kapitel: Manche Gebote der heiligen Schriften gelten nicht für alle Zeiten in gleicher Weise
- 19. Kapitel: Viele Menschen nehmen bloß deshalb Ärgernis an manchen Geboten der Heiligen Schrift, weil sie in allem ihre eigene Schlechtigkeit zum Maßstab nehmen.
- 20. Kapitel: Viele Menschen können nicht an die Tugend biblischer Personen glauben, weil sie selbst deren nicht fähig wären
- 21. Kapitel: Selbst so große alttestamentliche Sünder wie David können nicht mit jedem beliebigen Sünder der Gegenwart auf die gleiche Stufe gestellt werden
- 22. Kapitel: Manchmal wird in den heiligen Schriften eine Tat der Gerechten gelobt, die unseren Sitten widerspricht
- 23. Kapitel: Auch wenn von den Sünden der Gerechten in den heiligen Schriften die Rede ist, so hat das einen tieferen Grund
- 24. Kapitel: Wichtig ist es, daß man sich überhaupt darüber klar ist, ob eine Stelle im wörtlichen oder im bildlichen Sinn aufgefaßt werden soll
- 25. Kapitel: Auch wo ein Ausdruck bildlich gefaßt werden muß, darf man nicht mechanisch in einer Deutung vorgehen
- 26. Kapitel: Dunkle Stellen in den heiligen Schriften sollen durch klarverständliche erklärt werden
- 27. Kapitel: Manche Schriftstellen lassen sich recht wohl auch in verschiedenem Sinne deuten
- 28. Kapitel: Erst wo die Erklärung einer Schriftstelle durch Parallelstellen der Heiligen Schrift nicht möglich ist, verlasse man sich auf das unsichere Vernunfturteil
- 29. Kapitel: Für eine gedeihliche Schrifterklärung ist auch eine Kenntnis der sogenannten rhetorischen Tropen notwendig
- 30. Kapitel: Das Werk des Tychonius ist zur Erklärung dunkler Schriftstellen zwar brauchbar, aber doch nicht ausreichend
- 31. Kapitel: Die erste Regel des Tychonius
- 32. Kapitel: Die zweite Regel des Tychonius
- 33. Kapitel: Die dritte Regel des Tychonius
- 34. Kapitel: Die vierte Regel des Tychonius
- 35. Kapitel: Die fünfte Regel des Tychonius
- 36. Kapitel: Die sechste Regel des Tychonius
- 37. Kapitel: Die siebte Regel des Tychonius
- 4. Buch