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Werke Tertullian (160-220) De virginibus velandis

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De Virginibus Velandis

X.

[1] sic nec de aliquibus insignibus. Ceterum satis inhumanum, si feminae quidem per omnia viris subditae honorigeram notam virginitatis suae praeferant, qua suspiciantur et circumspiciantur et magnificentur a fratribus, viri autem tot virgines, tot spadones voluntarii caeco bono suo incedant, nihil gestantes, quod et ipsos faceret illustres. [2] Debebunt etiam et ipsi aliqua sibi insignia defendere, aut pennas Garamantum aut stropulos barbarorum aut cicadas Atheniensium aut cirros Germanorum aut stigmata Britonum; aut ex diverso fiat: capite velati in ecclesia lateant. [3] Certi sumus spiritum sanctum magis masculis tale aliquid subscribere potuisse, si feminis subscripsisset, cum praeter sexus auctoritatem etiam ipsius continentiae nomine masculos potius honorari oportuisset, quorum quanto sexus avidior et calidior in feminas, tanto continentia maioris ardoris laboratior ideoque dignior omni ostentatione, si ostentatio virginitatis est dignitas. [4] Non enim et continentia virginitati antistat sive viduorum sive qui ex consensu contumeliam communem iam recusaverunt? Nam virginitas gratia constat, at continentia vero virtute; non concupiscendi, cui concupiscendo inoleveris, grande certamen est; cuius autem concupiscendi ignoraveris fructum, facile non concupisces, adversarium non habens, concupiscentiam fructus. [5] Quomodo ergo non magis viris aliquid tale deus in honorem subscripsisset vel quia familiariori scilicet imagini suae vel quia plus laboranti? Si autem nihil masculo, multo magis feminae.

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Über die Verschleierung der Jungfrauen. (BKV)

10. Cap. Denn auch die ehelosen Männer geniessen keiner derartigen Auszeichnung, obwohl sie vielleicht mehr Anspruch darauf hätten.

Auch keine Ehre durch irgend welche Abzeichen. Es ist schon hart genug, dass die Weibsleute, die doch in allem den Männern untergeordnet sind, ein ehrendes Kennzeichen ihrer Jungfrauschaft zur Schau tragen, um dessentwillen sie von den Brüdern hochgeachtet, geehrt und verherrlicht werden, während so viele jungfräuliche Männer, so viele freiwillig Verschnittene einhergehen, ohne dass ihr Vorzug bemerkbar wäre, indem sie nichts tragen, was sie auszeichnete. Sie sollten doch auch irgend welche Abzeichen für sich in Anspruch nehmen, entweder die Federbüsche der Garamanten, die Kopfbinden der Barbaren, die Cicaden1 der Athener, die Haarbüschel der Deutschen, die Tätowierungen der Bretonen, oder im Gegenteil, sie sollten sich mit verschleiertem Haupte in der Kirche verbergen. Wir sind überzeugt, dass der h. Geist den jungfräulichen Männern Zugeständnisse der Art viel eher hätte machen können, wenn er sie den Weibern gemacht hätte, da den Männern, abgesehen von dem höhern Ansehen ihres Geschlechtes, auch um der Enthaltsamkeit selbst willen höhere Ehre gebührt hätte. Je stärkere und brennendere Begierde dieses Geschlecht gegen die Weiber empfindet, desto schwieriger ist die Beherrschung des heftigeren Triebes, und desto mehr jeder Auszeichnung würdig, wenn die Schaustellung der Jungfräulichkeit überhaupt etwas würdiges ist. Hat nicht Enthaltsamkeit den Vorzug vor der Jungfräulichkeit? sei es die der Witwer oder sei es, dass man infolge einer Übereinkunft sich der gemeinsamen Herabwürdigung bereits begeben habe. Denn die Jungfräulichkeit ist Gnade, die Enthaltsamkeit aber Tugend. Das nicht mehr zu begehren, in dessen Begehren man alt geworden ist, das kostet gewaltigen Kampf. Die Dinge aber, deren Genuss man nicht kennt, wird man nicht begehren, da man die genossene Begierde nicht zu überwinden hat. Wie wäre es also möglich, dass Gott nicht viel eher den Männern etwas derartiges als Auszeichnung zugebilligt haben sollte, schon weil sie ihm als sein Ebenbild näher stehen und weil sie sich mehr angestrengt haben. Wenn er aber dem Manne nichts zugebilligt hat, dann der Frau noch viel weniger.


  1. Zwei Haarbüschel, die in Form von Hörnchen auf dem Vorderkopfe seitwärts in die Höhe standen. Vgl. Rich. s. v. Corymbos. ↩

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