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Über die Verschleierung der Jungfrauen. (BKV)
7. Cap. Dass Paulus jenes Wort so genommen habe, beweisen auch die in der betreffenden Stelle von ihm hervorgehobenen Motive.
Wir wenden uns nun zu den Motiven selbst, um derentwillen der Apostel die Notwendigkeit der Verschleierung des Weibes lehrt, um zu sehen, ob sie auch auf die Jungfrauen passen. Die gemeinschaftliche Anwendung derselben Benennung auf Jungfrauen und Nichtjungfrauen würde eine weitere Bestätigung erhalten, wenn es sich findet, dass auf beiden Seiten dieselben Ursachen zum Verschleiern vorhanden sind. Wenn der Mann das Haupt des Weibes ist, dann ist er offenbar auch das Haupt der Jungfrau, welche ja zum verehelichten Weibe wird; oder es müsste sein, dass die Jungfrauen eine dritte Art Wesen wären, und zwar eine ungeheuerliche, mit einem besondern Haupte. Wenn es für das Weib schimpflich ist, sich kahl zu scheren oder rasieren zu lassen, dann sicher auch für die Jungfrau. Wenn mithin die Welt, diese Feindin Gottes, lügenhaft vorgibt, solch kurz geschnittenes Haar, wie es dem Knaben erlaubt ist, gereiche der Jungfrau zur Zierde, so ist das ihre Sache. Also, wem es nicht ansteht, sich zu rasieren oder zu scheren, dem steht es umgekehrt in gleicher Weise an, bedeckt zu sein. Wenn das Weib der Stolz des Mannes ist,1 um wie viel mehr noch die Jungfrau, die ihr eigener Stolz ist. Wenn das Weib aus dem Manne und wegen des Mannes erschaffen ist,2 so war jene bewusste Rippe Adams zuerst eine Jungfrau. Wenn das Weib eine Macht über seinem Haupte haben muss,3 dann noch umsomehr die Jungfrau, auf welche sich das bezieht, was schuld daran ist. Wenn es nämlich wegen der Engel geschieht, versteht sich wegen derjenigen, die, wie wir lesen, aus Begierde nach Weibern von Gott und vom Himmel abgefallen sind, wer könnte sich dann einbilden, dass diese Engel nach bereits befleckten Leibern Begierde gehabt hätten, und nach dem, was die Wollust der Menschen übrig gelassen? Sie müssen im Gegenteil für Jungfrauen entbrannt sein, deren jugendliche Blüte auch S. 365 der Begierlichkeit der Menschen als Entschuldigung dienen muss. Auch die hl. Schrift deutet dies an: „Und es geschah,” heisst es, „als die Menschen anfingen zahlreich zu werden auf der Erde und ihnen Töchter geboren wurden, die Söhne Gottes aber auf die Töchter der Menschen blickten und sahen, dass sie schön waren, so nahmen sie sich Weiber aus allen, welche sie wollten.”4 Hier bedeutet das griechische Wort „Weib” Eheweib, weil vom Heiraten die Rede ist. Da es also heisst: „Töchter der Menschen”, so sind offenbar Jungfrauen damit bezeichnet, die noch ihren Eltern zugezählt werden — denn die Verheirateten werden nach ihren Ehemännern genannt — während es hätte heissen können: „Die Eheweiber der Menschen”. In gleicher Weise werden dort die Engel nicht Ehebrecher, sondern Ehemänner genannt, weil sie ledige Töchter der Menschen nahmen, die eben als „geborene” bezeichnet wurden, womit ebenfalls ihr jungfräulicher Stand angedeutet ist. Oben waren sie Geborene, hier sind sie den Engeln Vermählte. Anders kenne ich sie nicht, nur als Geborene und darnach Vermählte. Verdeckt also muss ein Antlitz werden, welches so gefährlich ist, dass es sein Ärgernis bis zum Himmel hinauf zu schleudern vermochte; und, wenn es vor Gott erscheint, vor dem es des Falles der Engel schuldig ist, muss es sich auch vor den übrigen Engeln schämen, die einst von so übeln Folgen begleitete Ungebundenheit seines Hauptes einschränken und es auch den Blicken der Menschen nicht einmal mehr darbieten. Aber gesetzt, die Engel hätten nach bereits befleckten Frauen Begierde gehabt, dann hätten die Jungfrauen noch umsomehr wegen der Engel verschleiert werden müssen, weil die Engel um Jungfrauen halber noch leichter hätten sündigen können. Wenn aber der Apostel als einen Fingerzeig der Natur hinzufügt, dass das Überwallen des Haares „eine Auszeichnung des Weibes sei, weil ihr das Haar zur Bedeckung diene”,5 so ist dasselbe gewiss im höchsten Masse eine Auszeichnung der Jungfrau. Es ist recht eigentlich ihr Schmuck in der Weise, dass es, auf dem Scheitel angesammelt, den Gipfel des Hauptes mit einem Kranze bedeckt.
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On the Veiling of Virgins
Chapter VII.--Of the Reasons Assigned by the Apostle for Bidding Women to Be Veiled.
Turn we next to the examination of the reasons themselves which lead the apostle to teach that the female ought to be veiled, (to see) whether the self-same (reasons) apply to virgins likewise; so that hence also the community of the name between virgins and not-virgins may be established, while the self-same causes which necessitate the veil are found to exist in each case.
If "the man is head of the woman," 1 of course (he is) of the virgin too, from whom comes the woman who has married; unless the virgin is a third generic class, some monstrosity with a head of its own. If "it is shameful for a woman to be shaven or shorn," of course it is so for a virgin. (Hence let the world, the rival of God, see to it, if it asserts that close-cut hair is graceful to a virgin in like manner as that flowing hair is to a boy.) To her, then, to whom it is equally unbecoming to be shaven or shorn, it is equally becoming to be covered. If "the woman is the glory of the man," how much more the virgin, who is a glory withal to herself! If "the woman is of the man," and "for the sake of the man," that rib of Adam 2 was first a virgin. If "the woman ought to have power upon the head," 3 all the more justly ought the virgin, to whom pertains the essence of the cause (assigned for this assertion). For if (it is) on account of the angels--those, to wit, whom we read of as having fallen from God and heaven on account of concupiscence after females--who can presume that it was bodies already defiled, and relics of human lust, which such angels yearned after, so as not rather to have been inflamed for virgins, whose bloom pleads an excuse for human lust likewise? For thus does Scripture withal suggest: "And it came to pass," it says, "when men had begun to grow more numerous upon the earth, there were withal daughters born them; but the sons of God, having descried the daughters of men, that they were fair, took to themselves wives of all whom they elected." 4 For here the Greek name of women does seem to have the sense "wives," inasmuch as mention is made of marriage. When, then, it says "the daughters of men," it manifestly purports virgins, who would be still reckoned as belonging to their parents--for wedded women are called their husbands'--whereas it could have said "the wives of men:" in like manner not naming the angels adulterers, but husbands, while they take unwedded "daughters of men," who it has above said were "born," thus also signifying their virginity: first, "born;" but here, wedded to angels. Anything else I know not that they were except "born" and subsequently wedded. So perilous a face, then, ought to be shaded, which has cast stumbling-stones even so far as heaven: that, when standing in the presence of God, at whose bar it stands accused of the driving of the angels from their (native) confines, it may blush before the other angels as well; and may repress that former evil liberty of its head,--(a liberty) now to be exhibited not even before human eyes. But even if they were females already contaminated whom those angels had desired, so much the more "on account of the angels" would it have been the duty of virgins to be veiled, as it would have been the more possible for virgins to have been the cause of the angels' sinning. If, moreover, the apostle further adds the prejudgment of "nature," that redundancy of locks is an honour to a woman, because hair serves for a covering, 5 of course it is most of all to a virgin that this is a distinction; for their very adornment properly consists in this, that, by being massed together upon the crown, it wholly covers the very citadel of the head with an encirclement of hair.