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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
26. Vortrag.

1.

Als unser Herr Jesus Christus, wie wir im Evangelium bei dessen Verlesung gehört haben, erklärt hatte, er sei das Brot, das vom Himmel herabgekommen, da murrten die Juden und sprachen: „Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie also sagt er: Ich bin vom Himmel herabgekommen?“ Diese waren dem Brote vom Himmel ferne und kannten den Hunger danach nicht. Der Schlund ihres Herzens war matt, sie waren mit offenen Ohren taub, sie sahen und blieben blind. Dieses Brot des inneren Menschen setzt nämlich Hunger voraus; daher sagt er an einer andern Stelle: „Selig, die Hunger und Durst haben nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden“1. Gerechtigkeit aber ist für uns Christus, wie Paulus sagt2. Und darum soll, wer nach diesem Brote hungert, nach der Gerechtigkeit hungern, aber nach der Gerechtigkeit, die vom Himmel herabgekommen ist, nach der Gerechtigkeit, welche Gott gibt, nicht nach jener, welche sich der Mensch macht. Denn würde sich der Mensch keine Gerechtigkeit machen, so würde nicht derselbe Apostel von den Juden sagen: „Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes verkannten und ihre eigene aufstellen wollten, sind sie der Gerechtigkeit Gottes nicht ergeben“3. So waren diese beschaffen, welche das vom Himmel herabgekommene Brot nicht verstanden, weil sie, von der eigenen Gerechtigkeit satt, nach der S. 437 Gerechtigkeit Gottes kein Verlangen hatten. Was ist das: die Gerechtigkeit Gottes und die Gerechtigkeit des Menschen? Unter der Gerechtigkeit Gottes ist hier nicht jene gemeint, wodurch Gott selbst gerecht ist, sondern die Gott dem Menschen gibt, damit der Mensch durch Gott gerecht sei. Welches aber war die Gerechtigkeit jener? Die, in welcher sie auf ihre eigenen Kräfte vertrauten und gleichsam sich selbst als Erfüller des Gesetzes durch eigene Kraft erklärten. Niemand aber erfüllt das Gesetz, außer wer von der Gnade unterstützt wird, d. i. von dem Brote, das vom Himmel herabgekommen ist. Denn „des Gesetzes Erfüllung“, sagt kurz der Apostel, „ist die Liebe“4, nicht die Liebe zum Gelde, sondern zu Gott, nicht die Liebe zur Erde, zum Himmel, sondern zu dem, der Himmel und Erde gemacht hat. Wie wird dem Menschen diese Liebe zuteil? Hören wir ihn selbst: „Die Liebe Gottes“, sagt er, „ist ausgegossen in unsern Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“5. Da also der Herr den Heiligen Geist geben wollte, nannte er sich das Brot, welches vom Himmel herabgekommen ist, und forderte uns auf, an ihn zu glauben. Denn an ihn glauben, heißt das lebendige Brot essen. Wer glaubt, der ißt; er wird unsichtbar genährt, weil er unsichtbar wiedergeboren wird. Ein Kind ist er im Innern, ein Neuling ist er im Innern; wo er erneuert wird, da wird er gesättigt.


  1. Matth. 5, 6. ↩

  2. 1 Kor. 1, 30. ↩

  3. Röm. 10, 3. ↩

  4. Röm. 13, 10. ↩

  5. Röm. 5, 5. ↩

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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