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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
34. Vortrag

9.

Und wem folgen die Befreiten und Aufgerichteten wenn nicht dem Lichte, von dem sie hören: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht im Finstern wandeln“? Denn der Herr erleuchtet die Blinden. Erleuchtet werden wir also jetzt, Brüder, indem wir die Salbe des Glaubens haben. Es ging nämlich voraus sein Speichel mit Erde, womit der Blindgeborene gesalbt werden sollte1. Auch wir sind von Adam her blind geboren und bedürfen des Erleuchters. Er mischte Speichel mit Erde; „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“2. Er mischte Speichel mit Erde; darum ist vorhergesagt: „Die Wahrheit ist von der Erde entstanden“3; er selbst aber hat gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“4. S. 531 Die Wahrheit werden wir genießen, wenn wir sehen werden von Angesicht zu Angesicht; auch dies ist uns ja verheißen. Denn wer würde zu hoffen wagen, was Gott entweder zu versprechen oder zu geben sich nicht gewürdigt hätte? Wir werden sehen von Angesicht zu Angesicht. Der Apostel sagt: „Jetzt erkenne ich teilweise, jetzt erkenne ich im Rätsel durch einen Spiegel, dann aber von Angesicht zu Angesicht“5. Und der Apostel Johannes sagt in seinem Briefe: „Geliebteste, jetzt sind wir Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, daß, wenn es offenbar sein wird, wir ihm ähnlich sein werden, weil wir ihn sehen werden, wie er ist“6. Dies ist eine große Verheißung; wenn du liebst, folge nach. Ich liebe, sagst du; aber wo soll ich ihm nachfolgen? Wenn der Herr dein Gott dir gesagt hätte: Ich bin die Wahrheit und das Leben, so würdest du aus Sehnsucht nach der Wahrheit, aus Verlangen nach dem Leben gewiß den Weg erfragen, auf dem du dazu gelangen könntest, und würdest dir sagen: Etwas Großes ist die Wahrheit, etwas Großes das Leben; wenn es nur einen Weg gäbe, auf dem meine Seele dahin kommen könnte. Du fragst nach dem Wege. Höre, wie er zuerst sagt: „Ich bin der Weg“. Bevor er dir das Ziel nannte, erwähnte er den Weg: „Ich bin“, sagt er, „der Weg“. Wohin führt der Weg? „Und die Wahrheit und das Leben.“ Zuerst nannte er den Weg, hernach nannte er das Ziel. Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, ich bin das Leben. Bleibend bei dem Vater, ist er die Wahrheit und das Leben, mit dem Fleische sich umkleidend, ist er der Weg geworden. Es wird dir nicht gesagt: Gib dir Mühe und suche den Weg, damit du zur Wahrheit und zum Leben kommst; dies wird dir nicht gesagt. Fauler, steh auf; der Weg selbst ist zu dir gekommen und hat dich, Schläfer, vom Schlafe erweckt, wenn er jedoch dich erweckt hat; steh auf und wandle. Vielleicht versuchst du zu wandeln und kannst nicht, weil dir die Füße weh tun. Warum tun dir die Füße weh? Etwa weil sie auf Befehl der S. 532 Habsucht auf rauhen Wegen liefen? Aber das Wort Gottes hat auch die Lahmen geheilt. Siehe, sagst du, ich habe gesunde Füße, aber den Weg selbst kann ich nicht sehen. Es hat auch die Blinden erleuchtet.


  1. Joh. 9, 6. ↩

  2. Joh. 1, 14. ↩

  3. Ps. 84, 12 [hebr. Ps. 85, 12]. ↩

  4. Joh. 14, 6. ↩

  5. 1 Kor. 13, 12. ↩

  6. 1 Joh. 3, 2. ↩

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